33rd

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„Oho! Wo hast du denn diese Hose ausgegraben?" Taehyung konnte es sich nicht verkneifen seinem Bodyguard hinterher zu pfeifen, als dieser an ihm vorbei in die Küche lief, um sich etwas zu trinken zu holen. Das Model hatte es sich inzwischen mit seinen Unterlagen auf seinem Sofa bequem gemacht. Zum Einen wurde ihm der Küchentisch zu unbequem und zum Anderen hatte er auch keine wirkliche Lust mehr. Es war inzwischen 17Uhr und Taehyung war der Meinung genug gemacht zu haben. Beziehungsweiße wurde er abgelenkt als er noch ein letztes Mal alles durchgehen wollte. Denn in diesem Moment kam Jeongguk in dieser Verboten-gut-sitzenden Hose durch das Zimmer gelaufen. Er warf seinem Mitbewohner einen überraschten Blick zu. Jeongguk hatte nicht wirklich mit einer Reaktion zu seinem Outfit gerechnet. Darum sah er auch etwas unsicher an sich runter. „Wieso? Stimmt etwas mit ihr nicht?" Er trug eine schwarze Hose mit Löchern an beiden Knien. In die hatte er das weiße T-shirt gesteckt, und über seine Schulter hatte er lässig eine Lederjacke geworfen. Seine Haare hatte er zur Abwechslung mal aus seiner Stirn gestylt und er hatte ein paar alte Ohrringe –welche noch aus seiner Zeit als Street-Performer stammten- ausgekramt. Das ganze wurde von einem glänzenden schwarzen Gürtel und seinen Ugly-Sneakern abgerundet. An sich war er mit seiner Klamottenwahl sehr zufrieden. Außerdem hatte es ihm spaß gemacht sich al wieder etwas herauszuputzen. Taehyungs Aussage und das Pfeifen hatte ihn jedoch ein wenig verunsichert. Vielleicht hatte sein Mitbewohner sich nur einen Spaß erlaubt und eigentlich sah er totl affig aus. In ihm krochen langsam Selbstzweifel hoch, von denen er nicht einmal wusste dass er sie hatte. Jedoch wurde er sogleich des besseren belehrt. „Was? Nein ganz im Gegenteil!", der Schwarzhaarige richtete sich auf und musterte den Jüngeren von oben bis unten, „Du siehst verdammt gut aus!" Und das war nicht einmal gelogen. Taehyung fand den Bodyguard in diesen Klamotten einfach zum Anbeißen. Und wäre er in einer Bar, Single und würde den jungen Mann nicht kennen, dann würde er sicher sein Glück versuchen. Jeongguk musste anfangen zu grinsen, wurde gleichzeitig aber auch ein wenig verlegen. Er gefiel dem Model also? Diese Erkenntnis freute ihn mehr als es gesund gewesen wäre. Jedoch wunderte sich der Bodyguard nicht mehr darüber. „Aha? Tu ich das?", fragte er schließlich, um den Älteren etwas aus der Reserve zu locken. Er wollte die Gelegenheit nutzen und ein paar mehr Komplimente abstauben. Es kam nicht alle Tage vor, dass Kim Taehyung ihm ein Kompliment machte. „Eh JA?", antwortete dieser als wäre es dumm gewesen überhaut zu fragen, „1. Lederjacken sind definitiv für dich erfunden worden. 2. Wer hat dir erlaubt dein Shirt in die Hose zu stecken? Damit betonst du deine Taille und hebst gleichzeitig deine breiten Schultern vor. Und deine Hose...", er machte eine kurze Pause in der er nach den passenden Worten suchte, ohne anzüglich zu klingen, „Ich bin mir nicht sicher ob sie zu viel oder zu wenig zeigt. Gott wenn man sich deine Oberschenkel so ansieht...", er schwieg für einen Moment und Jeongguk genoss, wie die Blicke des Models an ihm klebten, „... und von deinem Hintern wollen wir gar nicht erst anfangen!"
„Wieso, was ist denn mit meinem Hintern?", fragte der Braunhaarige scheinheilig und drehte sich so, dass der Student eine mehr als gute Sicht auf sein Hinterteil hatte. „Zum Anbeißen.", beantwortete der Schwarzhaarige seine Frage verträumt und brachte den Bodyguard damit zum Lachen. „Taehyung, du sabberst.", meinte er schließlich und holte den Älteren somit aus seinem Traumland.
„Tu ich nicht!", protestierte er, fuhr sich aber gleich danach ertappt mit dem Ärmel seines Oberteils über seinen Mund. Für einen Moment hatte er doch tatsächlich seine Schutzmauer fallen gelassen und sich dabei erwischen lassen, wie er seinen ehemaligen besten Freund anschwärmt. Peinlich. Mit roten Wangen richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf seine Unterlagen. Oder naja zumindest versuchte er es. Aber nur einen kurzen Augenblick später setzte sich Jeongguk zu ihm und sah in mit einem –fast schon beängstigenden Blick- an.

„Was?", fragte Taehyung daher unsicher.
„Hör zu.", meinte der Bodyguard nach einer kurzen Pause, „Ich habe immer noch kein gutes Gefühl dabei zu gehen." Mit einem leicht verzweifelten seufzen verdrehte Taehyung seine Augen: „Darüber haben wir doch schon gesprochen." „Ja und darum bitte ich dich, mich ausreden zu lassen.", Jeongguk hob seine Hand um dem Model klar zu machen, dass er den Mund halten sollte und er verstand es. Erwartend sah er seinem Gegenüber in die Augen. „Ich werde gehen, wie du sehen kannst", erklärte Jeongguk, „Aber du musst dich dafür an ein paar Regeln halten ok?" Eigentlich hatte der Bodyguard damit gerechnet, dass Taehyung sich weigern würde, doch dieser nickte nur als Zustimmung und ließ den Jüngeren weiter reden. „Zum einen bleibst du in der Wohnung ja? Es werden keine Spaziergänge, oder Einkäufe oder spontane treffen mit Freunden getätigt. Klar?" Wieder nickte Taehyung: „Verstanden was noch?"
„Es wird niemandem die Tür geöffnet.", fuhr Jeongguk fort, „Keinem Nachbarn, keinem Lieferanten und auch nicht mir. Wenn ich so betrunken bin, dass ich den Code für die Tür vergesse, habe ich es verdient draußen zu schlafen."
„Okay, Noch etwas?"
„Eine Sache noch: Sollte irgendwas sein. Ruf mich sofort an. Egal was es ist, egal ob du dich in den Finger geschnitten hast, einen Albtraum hattest, oder du das Gefühl hast irgendwas stimmt nicht. Ruf mich an. Ach und schreib mir bitte sobald du ins Bett gehst."
„Alles klar wird gemacht Boss." Taehyung stimmte dem ganzen Bedingungslos zu –was für Überraschung bei seinem Personenschutz sorgte-. Jedoch sah er keinen Grund sich nicht an diese kleinen Regeln zu halten. Zumal er in nichts eigeschränkt wurde. Ok er konnte sich an diesem Abend kein Essen nach Hause bestellen, aber sonst? Er hatte nicht vor seine Wohnung zu verlassen und seine Nachbarn hatte er noch nie gesehen. Wieso sollten sie also auf einmal bei klingeln? Außerdem verstand er die Sorge des Jüngeren. Der Stalker war noch auf freiem Fuß, und nach den 'Geschenken', Briefen und dem kleinen Angriff zu urteilen, war mit diesem nicht zu spaßen. Noch dazu war es Jeongguks Job auf ihn aufzupassen und es würde mehr als behindert aussehen, wenn dem Model ausgerechnet dann etwas passierte, wenn er trinken war.

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