45th

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5 Stunden vergingen in denen Taehyung seinem Vater in aller Ausführlichkeit von seinem letzten Jahr erzählte. Gut, in aller Ausführlichkeit stimme nicht ganz. Das Model ließ gezielt ein paar Events weg. Wie zum Beispiel, dass er gestalked wurde. Auch auf die Nachfragen zu den Artikeln –welche auf Grund der Vorfälle über Taehyung erschienen waren- erzählte er seinem Vater nicht die ganze Wahrheit. Der Stein der auf ihn geworfen wurde, wäre gar nicht so groß gewesen wie die Medien ihn dargestellt hatten. Außerdem landete er mindestens 1 Meter neben ihm. Das war also überhaupt nicht gefährlich gewesen. Und während des Einbruchs war er nicht einmal in der Nähe seiner Wohnung gewesen. Auch alle anderen kleinen Vorfälle, welche sich zwischendurch ereignet hatten, waren nur unbedeutende Streiche und überhaupt nicht gefährlich gewesen. Jeongguk hatte sich das Gespräch die ganze Zeit still angehört und nur ab und zu seine Augenbrauen gehoben, wenn Taehyung sich wieder eine kleine Lüge einfallen ließ, um seinen Vater zu beruhigen. Was er davon halten sollte wusste der Bodyguard nicht. Auf der einen Seite verstand er, dass Taehyung seinem Vater nicht unnötig Sorgen bereiten wollte, auf der Anderen war er jedoch die einzige Familie, welche das Model noch hatte. Und seine Familie sollte man eigentlich nicht anlügen. Zumindest wurde ihm das so beigebracht, als er noch ein Kind war.

„Und bei dir Jeongguk?", wendete Herr Kim seine Aufmerksamkeit schließlich auf den stummen Zuhörer, „Du musst ziemlich beschäftigt gewesen sein, wo wenig wie man von dir gehört hat." Er warf dem jungen Mann ein freundliches, neugieriges Lächeln zu. Jedoch sorgte das nur dafür, dass Jeongguk wieder nervös wurde. Er wusste immer noch nicht was Taehyung seinem Vater erzählt hatte. „Naja... dies und das. Nichts Großartiges.", versuchte er also sein Leben als so uninteressant wie möglich darzustellen. Leider hatte der dabei vergessen, wie furchtbar neugierig Taehyungs Vater war. Natürlich ließ der grauhaarige Mann den Bodyguard nicht so einfach davon kommen.
„Ach was, das glaube ich dir nicht.", ein freundliches Lachen verließ seine Lippen, „Das letzte, was ich von dir gehört habe war, dass du zur Armee bist um deinen Wehrdienst abzulegen. Danach haben wir", er deutete auf Taehyung und sich, „nichts mehr von dir gehört."
„Eh ja.", verlegen fuhr sich Jeongguk durch die Haare, „Naja sie wissen ja wie das ist. Während der Zeit in der Armee verliert man schnell den Kontakt zu alten Bekannten.", nervös lachte er auf, doch Herr Kim nickte nur wissend, was den jungen Mann ein wenig beruhigte.
„Ja ich kenne das. Ich habe damals auch den Kontakt zu vielen meiner Freunde verloren. Aber dafür gewinnt man ja auch neue dazu.", ein leicht trübseliger Blick legte sich auf das Gesicht des Mannes und ließ ihn gleich weitere 5 Jahre älter aussehen, „Sieht aus als macht das auch vor so guten Freunden wie euch nicht halt." Sowohl Jeongguk als auch Taehyung schauten daraufhin stumm auf die Tischplatte. Wenn es doch tatsächlich nur das gewesen wäre.
„Und was hast du nach deinen Pflichtmonaten gemacht?", fragte Taehyungs Vater unbeirrt weiter. Es schien fast so, als hätte er den Umschwung der Stimmung nicht bemerkt. Aber sein Sohn wusste es besser. Herr Kim hatte sehr wohl bemerkt wie unangenehm den beiden Jungen das Thema war, jedoch ließ er sich das nicht anmerken, sondern änderte einfach das Thema, oder –wie in diesem Fall- machte einfach weiter im Text.
„Naja ich habe eine Ausbildung zum Polizisten angefangen.", erklärte Jeongguk schon viel entspannter, weil sie nun von dem kritischen Tema weg waren, „Und diese auch abgeschlossen. Danach bin ich in den Personenschutz gegangen. Und wie es der Zufall so wollte war mein erster Auftrag als Bodyguard, Taehyung." Mit einem Lächeln beendete er seine Erzählung und schaute in die –nun verwundert dreinblickenden- Augen des älteren Mannes. „Du Arbeitest für Taehyung?", fragte er ganz erstaunt und wendete seinen Blick dann zu seinem Sohn, „Du hast mir gar nicht erzählt das du einen Bodyguard brauchst.", man hörte deutlich die Besorgnis in seiner Stimme, „Ist etwas passiert?"
„Nein", antwortete Taehyung zu schnell und zu laut, doch fasste er sich gleich wieder und erklärte ruhig, „Das war nur eine Maßnahme, weil ich ja langsam an Bekanntheit dazugewinne. Und da wollten mein Manager und mein... Liam... einfach dass ich jemanden an meiner Seite habe, der im Notfall eingreifen kann.", er drehte seinen Kopf zu Jeongguk und sah ihn mit einem Blick an, welcher töten könnte, „Nicht wahr?"
„Eh...", ein wenig eingeschüchtert lächelte der Bodyguard den Mann ihm gegenüber an, nachdem sein Blick einen Moment zwischen Taehyung und seinem Vater hin und her gesprungen war, „Ja genau. Kein Grund zu Sorge." Das hatte er seinem Vater also auch verheimlicht. Eigentlich war Jeongguk davon ausgegangen, dass Taehyung ihn als sein Bodyguard mitgebracht hatte und sein Vater das auch wusste, aber das war anscheinend nicht der Fall.
„Ach na dann.", ein erleichtertes Lächeln legte sich auf die Lippen des älteren Mannes, „Das muss toll sein, mit seinem Besten Freund arbeiten zu können." Und wieder war Jeongguk nur noch verwirrter, als zuvor. Dachte Herr Kim wirklich sie wären noch... Was wusste er denn alles nicht? Beziehungsweiße, was hatte Taehyung ihm überhaupt erzählt? Abgesehen von nichts natürlich.
„Ja, das ist es.", mischte sich Taehyungs schnell ein, um eine weitere unangenehme Situation zu vermeiden. Er musste nachher sowieso noch mit Jeongguk reden. Oder besser jetzt gleich. „Du Papa die Fahrt war ziemlich anstrengend und wir haben die nächsten Tage noch viel vor. Macht es dir etwas aus wenn wir schlafen gehen?"

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