37th

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Taehyungs Körper zitterte noch immer unaufhörlich und er konnte seine Beine schon lange nicht mehr spüren. Doch trauter er sich nicht, sich zu Bewegen. Er wusste, dass der Einbrecher nicht mehr in der Wohnung war. Er hatte diese vor einer Weile verlassen und trotzdem Fürchtete das Model, dass –wer auch immer das war- vielleicht nur auf seinem Bett saß und darauf wartete, dass Taehyung sein versteck verließ.
Immer wieder erschütterte ein leises Schluchzen den Körper des Schwarzhaarigen und er verfluchte sich dafür so schwach zu sein. Er musste sich ablenken, auf andere Gedanken bringen. Immer wieder hörte er das furchtbare Kratzen gegen die Schranktür. Das Model wusste nicht, was genau der Einbrecher getan hatte. Er wollte es auch nicht wissen, doch alleine das Geräusch –wie mit etwas spitzem immer wieder über den Schrank gekratzt wurde- hatte ihn wahnsinnig gemacht. Und er hatte das Gefühl, dass es einfach nicht aufhören wollte. Immer wieder hörte er es und es schien Lauter und Lauter zu werden.

Wieder schluchzte er auf. Wo blieb Jeongguk? Was wenn er dem Einbrecher in die Arme gelaufen war? Was wenn Jeongguk von ihm überwältigt wurde und nun irgendwo im Dreck lag und um sein Leben rang? Was wenn er Hilfe brauchte und keine bekam, weil Teahyung sich einfach nicht bewegen konnte? Immer mehr Tränen liefen dem Model über die Augen, bei dem Gedanken, dass Jeongguk wegen ihm verletzt sein könnte. Wieso war er nur so schwach? Wieso war er nicht einfach aus seinem Zimmer getreten, und hatte dem Einbrecher die nächst beste Vase über den Kopf gezogen? Dann wär er jetzt nicht in so einer Lage, und Jeongguk würde nicht Gefahr laufen verletzt zu werden.
Taehyung begann immer stärker zu weinen. Seine Angst wurde mit jeder Sekunde in diesem Schrank nur größer und er konnte nichts machen. Stattdessen zuckte er unglaublich zusammen, als er durch die Spalten der Schranktüren sah, dass das Licht im Zimmer angemacht wurde. Instinktiv versuchte er sich weiter nach hinten in den Schrank zu kriechen. Mit großen, brennenden Augen beobachtete er, wie ein Schatten auf das Möbelstück zukam und direkt vor ihm stehen blieb. War der Einbrecher zurück? Oder hatte er die Wohnung etwa nie verlassen? Wieso hatte er nur so laut geweint. War das jetzt sein Ende? So konnte es nicht enden. Es gab so viel was Taehyung Jeongguk noch sagen wollte. Er wollte sich doch noch ordentlich entschuldigen und erklären warum er so gehandelt hatte. Er wollte ihn noch einmal Kookie nennen und das glitzern in den Augen des Jüngeren sehen. Er wollte wieder mit ihm lachen. Und vielleicht noch einmal einen Sternschnuppenschauer mit ihm ansehen. Sollte das jetzt alles nicht mehr möglich sein? Er wollte nicht sterben, doch konnte er nichts machen, als den Schatten anzustarren.

Nur einen kurzen Augenblick später wurden die Türen von Taehyungs Versteck geöffnet. In dem Moment hörte das Herz des Models auf zu schlagen. Er kniff seine Augen zusammen und kauerte sich noch mehr zusammen. Er erwartete, dass ihn kalte, raue Hände greifen würden und gewaltsam aus dem Schrank zogen, um ihn danach, auf brutale Art und weiße, zu töten. Doch das geschah nicht. Das Einzige, was das Model mitbekam war, wie jemand leise seinen Namen sagte. Jemand den Taehyung kannte und das mehr als gut. Schnell öffnete er seine Augen. Er blinzelte einen Moment gegen die Helligkeit an und sah dann hoch und das Gesicht der großen Gestalt vor ihm.

„Taehyung", sagte Jeongguk noch einmal. Die Erleichterung in seiner Stimme war nicht zu überhören. Gleich darauf ließ der Bodyguard sich auf seine Knie fallen. Es ging ihm gut Taehyung ging es gut. Er war nicht verletzt. Er hatte also nicht ganz versagt. „Dir ist nichts passiert.", flüsterte Jeongguk und sah den Schwarzhaarigen Jungen im Schrank erschöpft an. Ihm war einfach zum Weinen zu mute, doch der Anblick –welcher sich ihm bot- verbat ihm in Tränen auszubrechen. Taehyung sah furchtbar aus. Seine Haare waren verwuschelt, seine Haut wirkte eingefallen und blass. Seine Wangen glänzten von den ganzen Tränen, und seine Augen waren Rot und angeschwollen.
„J-Jeongguk...", schniefte das Häufchen Elend im Schrank, während ihm wieder neue Tränen über die Wangen liefen.
„Ich bin da.", versuchte der Bodyguard Taehyung mit einem aufmunternden Lächeln zu beruhigen. Dies funktionierte jedoch nur wenig. Der Schwarzhaarige weinte stattdessen nur mehr und Jeongguk sah sich hilfesuchend in dem Zimmer um. Er wusste nicht so recht was er tun konnte, um den Älteren zu beruhigen. Natürlich hatte er ein paar Ideen, jedoch wusste er nicht, wie weit er in Taehyungs zustand gehen konnte.
Zu seinem Glück nahm Taehyung ihm diese Entscheidung selber ab. Mit einer schnellen Bewegung war er aus dem Kleiderschrank und in Jeongguks Arme gesprungen. Dabei waren seine Beine jedoch so schwach, dass es eher einem Fall als einem Sprung glich. Schnell hatte der Bodyguard seine Hände um die Taille des Models geschlungen um ihm einen besseren Halt zu geben, während dieser seine Arme um den Nacken des Jüngeren gelegt und ein Gesicht fest an dessen Schulter gepresst hatte. Dadurch endeten die beiden in einer mehr als unbequemen Position, welche Jeongguk durch ein paar geschickte Handgriffe so veränderte, dass Taehyung schließlich auf seinem Schoß saß.

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