Kapitel 6

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Schon wieder wachte ich von einem Dröhnen in meinem Kopf und einem umgedrehten Magen auf. Dieses Mal kam auch noch ein schmerzender Rücken dazu. Ich blinzelte und entdeckte helle Sonnenstrahlen, die durch das dreckige Fenster schienen. Ich erhob mich und schaute auf das Bett neben mir, doch Allison war nicht darin. Sie stand in der Küche und kochte mir Kaffee. Sie grinste verstohlen zu mir hinüber und fragte: „Na, wie geht's dir Süße?"

Und wieder brummte ich als Antwort und zog mir die Decke über den Kopf. Die Hand streckte ich noch heraus und nahm die Tasse Kaffee an.

Die Tage vergingen langsam. Wir gingen nach dem Wochenende wieder zur Uni und ignorierten weitestgehend die zwei Jungs. Es kamen ab und zu wieder anstößige Kommentare und Alex pfiff uns hinterher, doch es war auszuhalten. Es hätten uns ja auch schließlich weniger gutaussehende Typen auf die Nerven gehen können.

Ich studierte Stellenanzeigen in der Zeitung und im Internet, doch niemand schien Aushilfen zu suchen und wenn doch, dann wäre ich so schlecht bezahlt worden, dass mir das Geld vorne und hinten nicht gereicht hätte.

Einmal hatte ich sogar ein Vorstellungsgespräch, doch eine Stunde vorher, wurde mir abgesagt, sie hätten schon jemand anderen gefunden.

Somit schlief ich weiter auf Allisons Fußboden und lebte von meinen 5 Sachen, die ich mir eingepackt hatte.

Ich dachte täglich über den Abend mit Ethan und Alex nach. Die beiden gingen mir nicht aus dem Kopf. Beide reich und beides Arschlöcher, nur auf eine unterschiedliche Art und Weise. Der eine arrogant und hochnäsig, dachte er könnte jede haben und lief durch die Welt als ob alles ihm gehören würde. Der andere ernst und kritisch. Hatte wohl viel Stress mit seiner Freundin und war wirklich nicht nett zu anderen. Ich wusste nicht, was ich von ihnen halten sollte. Klar, ich hatte sehr viel Spaß an dem Abend und man hatte mich sogar nach Hause kutschiert, aber dennoch war mir die Arroganz der beiden, echt zu anstrengend.

Zum Glück war schon bald wieder Freitag und Allison und ich hatten Lust, unser eh schon zu knappes Geld, zum Feiern rauszuhauen. Wir machten uns schick und fuhren in die Stadt. Wir machten eine kleine Kneipentour, bis wir vor einem Eingang standen, der mir bekannt vorkam. Es war Alex' Club. Ich wollte Allison gerade schon weiterziehen, als sie plötzlich aufschrie und davonrannte. Direkt auf die Schlange vor dem Club zu. Was war denn jetzt?

Ich folgte ihr nicht ganz so hysterisch und schnell. Sie stand bei einem sehr hübschen, schlanken Mädchen und umarmte sie fest.

„Zoe, das ist meine alte Schulfreundin Sophia!", sagte mir Allison begeistert. Ich nickte dem Mädchen zu und sagte freundlich Hallo.

„Was machst du denn hier? Wir haben uns ewig nicht mehr gesehn!", fragte Allison, sie.

„Ich bin erst wieder hierhergezogen. Um genau zu seinen, wohne ich direkt dahinten um die Ecke. Ich wollte mal schauen, was es hier alles so Hübsches gibt und mir wurde gesagt, dass dieser Club erst letzte Woche aufgemacht hat.", antwortete sie freudestrahlend.

Nachdem Allisons Freundin unbedingt in diesen Club wollte und wir beschlossen hatten, den restlichen Abend zusammen zu verbringen, gingen wir doch hinein. Alex und Ethan würden ja schließlich nicht jeden Abend hier sein.

Als wir endlich drinnen waren, viel mir auf, dass ich vergessen hatte wie schön es von innen aussah. Es war groß und die Musik war abermals sehr gut. Da wir alle schon reichlich getrunken hatten, gingen wir gleich auf die Tanzfläche und erst später zur Bar. Der Club war voll und so kam es, dass wir oft mit anderen zusammenstießen, doch das war uns egal, denn wir hatten eine menge Spaß. Einfach wir drei Mädels, die Musik und der Alkohol. Ich weiß nicht warum, aber das war Momentan leider der einzige Weg, mich wirklich abzulenken, von all dem Stress, die Sache mit meinem Vater und die Tatsache, dass ich praktisch obdachlos war.

zoe.Where stories live. Discover now