"Was wollt ihr von mir?"

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Mir brummte der Kopf und mir war schlecht. Ich hatte doch nicht so viel getrunken, ich versteh das nicht.
Ich öffnete vorsichtig die Augen, doch schloss sie gleich wieder, weil mir schwindlig wurde.
"Sie wird wach.", hörte ich eine unbekannte Stimme.
Ich öffnete die Augen und griff mir an den Kopf. Mir wurde schwindlig doch ich versuchte es zu unterdrücken.
Ich lag auf einem Metallbett mit einer dünnen Matratze. Vor mir stand ein Stuhl und auf dem Stuhl saß Kyle.
Hinter ihm stand ein mir unbekannter Mann, der wohl vorhin gesprochen hat.

"Was ist passiert? Wo bin ich?", wollte ich wissen.
Kyle grinste nur.
"Du bist ohnmächtig geworden, genau so wie es der Plan war."
In meinem Kopf ratterte es, mir ist nach dem letzten Drink so schwindlig geworden und es lag eindeutig nicht daran, dass ich zu viel getrunken hatte.
"Du hast mir etwas in den Drink gemischt, oder? Warum? Ich kenn dich doch gar nicht."
"Es geht hier auch nicht um mich, ich führe nur Befehle aus.", sagte er, immer noch mit diesem blöden Grinsen im Gesicht.
"Jack...", flüsterte ich. Es könnte ja nur Jack sein...
"Ding, Ding, Ding, der Kandidat erhält hundert Punkte.", sagte er.
"Was wollt ihr von mir?"
"Das darf dir Jack selbst erklären, wir müssen nur leider noch ein bisschen auf ihn warten. Er ist ein schwer beschäftigter Mann."
"Meine Freunde werden mich suchen.", sagte ich, immerhin war ich einfach so aus dem Club gegangen ohne irgendjemandem Bescheid zugeben.
"Ach das hab ich schon geklärt.", sagte er und hielt mein Handy in die Luft.
">Hey Sophie, sorry das ich mich nicht verabschiedet habe. Ich bin schon gegangen. Mit einem unglaublich heißem Typen. Zwinkersmiley.<
Klingt doch ganz glaubwürdig oder?
Jedenfalls hat sie zurückgeschrieben: >Alles klar. Amüsiert euch. Zwinkersmiley.<
Heißt es wird dich leider keiner suchen, Hübsche."
Ich schloss kurz die Augen.
Mein Kopf dröhnte und ich konnte keinen klaren Gedanken fassen.
Ich wurde entführt, hatte keine Ahnung wo ich bin, oder was sie mit mir Vorhaben...
"Kein Grund um Trübsal zu blasen. Wir holen dir jetzt erstmal was zu trinken und was zu essen. Wir wollen ja dass es dir gut geht, wenn Jack kommt.", sagte Kyle und stand auf. Zusammen mit dem anderen Typen verließ er den Raum und schloss die Tür. Ich hörte den Schlüssel, als sie die Tür zuschlossen.

Ich war eingesperrt.
Ich musste irgendetwas Unternehmen. Vorsichtig, stand ich auf und es ging ganz gut. Nach kurzem wanken, fand ich das Gleichgewicht und lief in Richtung Tür.
Da ich ja gehört hatte, sie sie die Tür verschlossen hatten, versuchte ich erst gar nicht die Tür zu öffnen. Ich positionierte mich hinter der Tür und wartete bis sie wieder rein kamen.

Als erstes kam Kyle durch die Tür. Sein Blick schweifte durch den Raum und er schaute kurz verwirrt. In dem Moment sprang ich aus meinem Versteck und schlug ihm mit meiner Faust ins Gesicht. Er strauchelte überrascht zur Seite und ließ einen Teller fallen, den er in der Hand hatte. Mit viel Kraft, trat ich dem anderen Typen in den Magen, der leider nur ein bisschen zurück ging und sofort wieder auf mich zukam. Ich ging auf ihn zu und schlug ihm auf die Schläfe, und nochmal in den Magen. Da er keine Reaktion zeigte trat ich ihm mit Wucht in seine edelsten Teile, woraufhin er stöhnend zusammensackte. Normalerweise würde ich dass nicht tun, aber erstens war der Typ einfach ein riesiger Schrank und zweitens, ich mein hallo, die hatten mich entführt.
Ich wollte Richtung Ausgang gehen, als Kyle mich am Arm packte. Und er hatte einen sehr wütenden Gesichtsausdruck.
"Du bleibst schön hier.", zischte er.
Ich entzog ihm meinen Arm und schlug ihm auf sein Kinn. Als ich ihm einen weiteren Schlag verpassen wollte, fing er meine Faust in der Luft auf und gab mir eine saftige Ohrfeige, dass ich umfiel. Ich spürte, dass meine Lippe aufgeplatzt war, hielt mir kurz meine schmerzende Wange, richtete mich aber schnell wieder auf.
"Schluss jetzt.", schrie er, als ich wieder auf ihn losgehen wollte und hielt mir eine Pistole vors Gesicht.
Ich hielt erschrocken die Luft an und wich zurück.
"Max, fessel sie.", befahl er dem Typen, der wohl Max hieß.
Mit einem grimmigen Gesichtsausdruck, kam er auf mich zu und packte meine Arme mit einer Kraft auf den Rücken, wodurch ich aufschrie. Ich hätte ihm wohl doch nicht in die Eier treten sollen... Er war wohl etwas nachtragend...
Er holte Kabelbinder aus seiner Jackentasche und fesselte mir meine Handgelenke zusammen. 
"Setzt dich hin.", meinte Kyle und zeigte mit seiner Waffe auf den Stuhl. Als ich mich nicht bewegte schubste Max mich in die Richtung des Stuhls, woraufhin ich das Gleichgewicht verlor und auf den Boden knallte. Da ich mich ja nicht auffangen konnte, landete ich mit voller Wucht auf meiner linken Seite. Ich stöhnte auf, als Max mich am Arm packte, mich hochzog und auf den Stuhl setzte.

"Dass hast du jetzt davon. Wir waren bisher sehr nett, aber du musstest ja die Heldin spielen.  Versorgung gibt es nur für brave Mädchen, also gibt es jetzt für dich nichts mehr.", brummte Kyle. Max fesselte mich noch an dem Stuhl fest und dann verließen die beide das Zimmer und ließen mich alleine.

Na super.
Toll hab ich das hinbekommen. Aber hatten sie wirklich gedacht ich würde mich nicht wehren.
Versuchen musste ich es auf jedenfall. Leider war es jetzt nur noch schlimmer als vorher. Und jetzt war eine Flucht eigentlich aussichtslos.
Ich saß gefesselt an einem Stuhl und ich hatte immer noch Kopfschmerzen von dem Zeug das sie mir verabreicht hatten. Und jetzt hatte ich auch noch zusätzlich Schmerzen in meiner linken Seite, wo ich drauf gefallen war.
Ich schloss die Augen und versuchte die Schmerzen auszublenden.
Ich versuchte irgendwie aus meinen Fesseln zu entkommen, doch die Kabelbinder waren einfach zu eng.

Ich musste wohl irgendwann eingeschlafen sein, denn ich wachte von dem Geräusch der Tür auf, die jemand öffnete.
Als ich meinen Blick hob, sah ich Kyle hereinkommen. Er hatte ein blaues Auge und auch an seinem Kinn schimmerte ein blauer Fleck.
Ups, das tat mir jetzt aber leid, nicht.

"Hast du dich beruhigt?", wollte er wissen, woraufhin ich einfach nichts sagte.
"Willst du was trinken?"
Ich nickte, eigentlich wollte ich nicht klein bei geben, aber ich brauchte wirklich etwas zu trinken.
Er kam zu mir und holte ein Messer aus der Hosentasche, woraufhin ich zusammenzuckte.
"Ich will nur die Fesseln lösen.", sagte er und schnitt die Kabelbinder auseinander.
Ich knetete mir meine schmerzenden Handgelenke.
Kyle gab mir eine kleine Flasche Wasser, die ich sofort öffnete und austrank.
"Wenn du mir versprichst, dass du dich benimmst, dann hol ich dir was zu essen. Und ich werde jetzt einfach mal auf deinen Menschenverstand vertrauen, dass du nicht abhaust.", sagte Kyle.
Ich nickte zögernd. Ich musste unbedingt was essen. Und nachdem er seine Waffe im Hosenbund stecken hatte, wollte ich ihn nicht unbedingt nochmal herausfordern.

Er verschwand kurz nach draußen und kam nach ein paar Minuten wieder, mit einem Teller mit Sandwiches in der Hand.
"Hier.", Er drückte mir den Teller in die Hand und setzte sich auf das Bett.
"Warum bist du so nett zu mir?", fragte ich ihn, nachdem ich den ersten Bissen gegessen hatte.
"Soll ich dich etwa verhungern lassen?", brummte er.
Schweigend aß ich das Sandwich auf und gab Kyle den Teller zurück.

"Sobald du auch nur daran denkst, sowas wie heute morgen nochmal abzuziehen, dann landest du wieder auf dem Stuhl, verstanden?", sagte Kyle mit einem strengen Gesichtsausdruck. Als ich nickte, verließ er den Raum und ließ mich alleine.

Ich stand auf und streckte mich ein bisschen.
Zum ersten mal, hatte ich die Möglichkeit, mich in dem Raum ein bisschen umzuschauen.
In der Ecke stand dass Metallbett, und der Stuhl stand in der Mitte des Raumes.
An der anderen Seite war die schwere Metalltür.
Es gab sogar ein kleines Fenster, aber leider war es zu weit oben, um hindurch schauen zu können... Ich denke ich war irgendwo in einem Keller, oder so. Auf jedenfall viel etwas Licht durch das Fenster, doch es wurde immer dunkler, dass hieß es war schon wieder abends.
Spätestens morgen mussten mich  meine Freunde doch vermissen, wenn ich nicht in die Schule kam. Obwohl Kyle hatte mein Handy, er konnte ihnen auch einfach schreiben, dass ich krank bin oder so.
Und meine Eltern, die würden wahrscheinlich nicht Mal in einer Woche merken, dass ich nicht da war, immerhin sahen wir uns so gut wie nie, da sie immer am arbeiten waren.

Also würde ich wahrscheinlich noch eine ganze Weile hier sein...
Ich fragte mich, was Jack wohl von mir wollte, immerhin hab ich nicht geredet. Ich hatte niemandem erzählt, was passiert war. Vielleicht hatte er zu viel Angst, das ich doch noch irgendwann zur Polizei gehen würde. Vielleicht wollte er mich lieber aus dem Weg schaffen, bevor ich ihm gefährlich werden konnte. Aber ich hatte ja nicht vor auszupacken.
Ich will einfach nur mein Leben zurück.

Ich lag mich auf das Bett und zerbrach mir noch eine Weile den Kopf.
Und mit den Gedanken, bei meinen Freunden und bei meiner Familie, fiel ich in einem unruhigen Schlag. 

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Der Kampf gegen den Bad BoyDonde viven las historias. Descúbrelo ahora