Kapitel 39

4 0 0
                                    

Im Gegensatz zu Tae, kann ich mich noch nicht beruhigen und muss weiter weinen.

Seine Worte haben mich einfach so stark getroffen und berührt.

Dazu kommt noch, dass ich mich durch seine Erzählungen plötzlich wieder erinnern kann, was alles passiert ist, bevor ich angeschossen und bewusstlos wurde.

So kann ich mich auch an die ganze  Zeit erinnern, als ich gefangen und eingesperrt in diesem komischen alten Gebäude war und wie es mir dabei ging.

Dabei realisiere ich, dass ich mich in der Zeit eigentlich genauso wie Tae gefühlt habe..

"Als ich in diesem Gebäude aufgewacht bin und keine Ahnung hatte, wo ich mich befinde oder was los war, hatte ich wirklich Angst.

Dann kam dein Vater in den Raum und machte sofort deutlich, dass man sich mit ihm nicht anlegen sollte und ich sowieso keine Chance gegen ihn habe.

Als ich ihm in die Augen schaute, habe ich gemerkt, dass er die gleichen Augen hat wie du, was mich ziemlich erschreckte.

Auch wenn er mir nie selbst gesagt hat, wer er ist oder was er von mir will, wusste ich seit diesem Punkt, wen ich vor mir habe und war mir sicher, dass er mich wegen dir  festgehalten hat.

Ich hatte wirklich durchgehend panische Angst und er machte mein Leben einfach zur Hölle.

Auch wenn ich eigentlich nicht wollte, dass du deinem Vater nochmal gegenüber stehen musst, hatte ich einfach so sehr gehofft, dass du kommst, um mich retten.

Oder das einfach irgendeiner kommt und mich rettet.

Und so wartete ich Minuten, Stunden und Tage auf Rettung.

Doch es kam einfach niemand.
Ich versuchte immer hoffnungsvoll zu bleiben, doch dein Vater nahm mir die ganze Hoffnung und redete mir ein, dass ich endlich einsehen soll das mich niemand findet und rettet und  mein Leben sowieso bald vorbei sein wird, da er mich umbringen wird.

Er ließ mich einfach so stark durch seine Taten, seine Worte, durch einfach alles leiden.

Er behandelte mich wie Dreck, wodurch ich mich auch wirklich schlecht und grausam gefühlt habe.

Ich war einfach am Ende und meine Energie ging leer, da er mich nicht schlafen gelassen und immer aufgeweckt hat, wenn ich kurz davor war einzuschlafen.

Ich habe mich so gefühlt, als würde ich jeden Moment einfach tot umkippen können.

Aber ich habe bis zum Ende mit meiner letzten restlichen Kraft versucht zu kämpfen und stark zu bleiben.

Es waren nur drei Tage, die einfach die Hölle waren, und sich so lang angefühlt haben.

Ich hatte wirklich Sehnsucht nach dir.
Ich habe dich unfassbar vermisst.

Und es ging sogar soweit, dass ich am dritten Tag Halluzinationen bekam und mir öfters eingebildet habe, deine Stimme zu hören.

Das war der Grund, warum ich letztendlich nicht reagiert habe, als du tatsächlich kamst um mich zu retten und mich dann angesprochen hast.

Ich dachte es war wieder nur eine Einbildung und das es zu schön wäre, wenn du wirklich anwesend wärst.

Erst als du mich in den Arm genommen hast und ich deine Wärme und deinen Geruch spüren konnte, wusste ich dass du tatsächlich gekommen bist, um mich zu retten.

Du glaubst gar nicht wie unglaublich glücklich ich war, dich wieder in meiner Nähe zu haben und dich wieder umarmen zu können.

Doch während du zur Wand geschaut hast und nichtsahnend dich einfach nur gefreut hast, habe ich zur Tür geschaut, wo dein Vater mit einer Pistole in der Hand stand und mich mit seinem kalten verhassten Blick angeschaut hat.

Als er dann die Pistole auf mich richtete, wusste ich, dass es vorbei ist.

Ich wusste, dass er jeden Moment abschießen und mich treffen wird, was mich ziemlich schmerzen ließ, da ich nicht wusste wie alles ausgehen wird.

Ich wusste nicht, ob dein Vater mich nun wirklich töten wird und ich dich verlieren werde.

Du hast mich dann fester gedrückt und näher an dich gezogen und die Worte "Ich liebe dich" gesagt.

Und genau in diesem Moment hat mich dann die Pistolenkugel getroffen, wodurch ich schmerzhaft zusammengezuckt und sofort auf dem Boden gefallen bin.

Bevor ich dann anscheinend bewusstlos wurde, habe ich einfach darum gebeten nicht tot zu sein, da ich dich so früh nicht verlassen wollte und ich weiß, dass du mich brauchst.

Ich bin so dankbar noch am leben zu sein und dich genau in diesem Moment umarmen zu können.

Eins verspreche ich dir:
Niemals werde ich dich wieder verlassen oder alleine lassen.

Und niemals werde ich zulassen, dass dein Vater nochmal in deine Nähe kommt und dich leiden lässt.

Ich verspreche dir, dass ich dich von nun an vor allem und jedem, der dir etwas schlechtes antun möchte,  beschützen werde."

Und so beende ich meine Worte, mit Tränen in den Augen.

Ich habe, während ich die ganze Zeit erzählt habe, gemerkt wie Tae erneut angefangen hat zu weinen, nachdem er sich nach seiner Erzählung einigermaßen beruhigt hat.

Ich muss sagen, dass die Situation gerade sehr emotional, vielleicht auch zu emotional ist, aber ich bin  irgendwie froh gerade meine Gefühle raus lassen zu können und diese nicht unterdrücken zu müssen.

"Kookie, Ich liebe dich", sagt er plötzlich und drückt mich etwas fester an sich.

"Ich liebe dich auch, Tae", grinse ich, als mir dann die letzten Tränen runterlaufen und ich mich wieder beruhigt habe.

______________________________________

Ein kleiner Rückblick passte hier sehr gut xD

Beim nächsten Mal geht es dann wieder weiter ^^



More than just friends {VKOOK}Where stories live. Discover now