15. Die zwei Wochen danach

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Pov 3rd Person

Der Tag des Abschieds kam viel schneller, als Grell und William es sich hätten vorstellen können. Aber nicht nur den Beiden flossen Tränen der Verzweiflung die Wangen herunter. Bei Ronald, Alan und Eric war es nicht anders. Ihnen allen war klar, das die Abteilung der Außendienstshinigami nicht mehr die Selbe sein würde. Ronald würde seine Freunde verlieren und Grell ihre große Liebe. Für allzu lange Umarmungen blieb jedoch leider keine Zeit, da die Beiden auf keinen Fall ihre Flüge verpassen durften. Nachdem sich die Gruppe getrennt, nun ja, eher auseinander gerissen wurde fühlte sich Grell auf einmal so verlassen und allein und sie war sich sicher, dass es Ronald nicht anders erging. Während des Fluges versuchte sich die Rothaarige etwas zu entspannen oder gar zu schlafen. Sie wollte einfach nicht wahr haben, dass es das letzte Mal gewesen sein könnte, das sie William sah. Obwohl sie es sich nicht eingestehen wollte, ließ dieser Gedanke sie einfach nicht los. Letztendlich schaffte sie es dann doch wenigstens in einem Tagtraum zu versinken. In diesem saß er mit William auf einer Bank im Park und betrachtete den Sonnenuntergang. Das Bild verschwand und ein anderes nahm seinen Platz ein. Alle seine Freunde, Ronald, Alan, Eric und natürlich William waren da. Sie saßen einfach nur dort und sprachen über die lustigsten Dinge und Erlebnisse.

Viel zu schnell wurde er aus seinen Gedanken gerissen, als die Stewardes ihm mitteilte, dass sie gelandet waren. Schwermütig erhob Grell sich aus seinem Sitz, nahm sich ihr Handgepäck und machte sich auf den Weg ihren Koffer, natürlich in knallrot, abzuholen. Anschließend teleportierte sie sich ins Hautquartier der Shinigami in Frankreich. Von diesem Punkt aus, war seine Stimmung in den Keller gesunken. Egal wo er hinsah. Überall nur grau.

Pov Grell

Jeder hier lief in langweiligen, eintönigen Anzügen herum. Eigentlich wie bei uns, nur mit der Ausnahme, dass in unserer Abteilung meistens viele freundliche Gesichter auszumachen waren. Hier hingegen sahen alle nur monoton drein. Es wimmelte hier quasi von Williams, aber keiner von denen sah auch nur ansatzweise so gut aus wie er. Ich wurde mit Argwohn betrachten, so als sei ich Unkraut, dass hier nicht hingehörte. Und in gewissermaßen hatten sie alle Recht. Ich gehörte hier nicht hin. Ich wollte hier nicht sein. Aber leider lag es nicht an mir, so etwas zu entscheiden. Einer dieser Fake-Williams kam direkt auf mich zu. Ich war extrem verunsichert, versuchte es mir aber nicht anmerken zu lassen, versuchte. Er sprach mehr oder weniger interessiert, dass er mich jetzt herum führen würde. Ich bemühte mich, mir alles einzuprägen. Dies gelang mir aber ,um ehrlich zu sein, nicht. Hier sah einfach alles gleich aus. Letztendlich blieben wir vor meinem Zimmer stehen. Der desinteressiert blickende Shinigami, der sich mir als Louis Dupont vorstellte, teilte mir noch die Informationen, bezüglich der Arbeitszeiten und Vorschriften mit, bevor er mich allein ließ.

Immer noch missgelaunt betrat ich meine kleine Wohnung, diesmal nicht in grau, aber dafür in weiß gehalten. Es war nur spärlich eingerichtet. Eine kleine Küche und im anschließenden Wohnzimmer lediglich ein Bücherregal. Im Schlafzimmer stand ebenfalls nichts weiter, als ein schmales Bett und ein Schreibtisch mit Stuhl. Das Badezimmer war ebenfalls nur mit dem Nötigsten ausgestattet. Normalerweise hätte ich mich jetzt sofort ans umdekorieren gemacht, aber ich hatte einfach keine Motivation. Ich vermisste meinen William und natürlich auch meine Freunde. Wie es Ronald jetzt wohl so in Amerika ging? Ich habe gehört, die Amerikaner sollen nicht ganz so verkrampft und spießig sein, wie hier. (A/N: Ich möchte hier keine Kulturen angreifen! Ich persönlich liebe Frankreich, also nehmt das bitte nicht zu Ernst. Es dient nur der Story!) Erschöpft ließ ich mich in das, ebenfalls weiß bezogene Bett, fallen und schlief auch kurz darauf ein.

Als ich am Morgen aufwachte, musste ich mit Schrecken feststellen, dass ich verschlafen hatte. Ich beeilte mich also damit mich fertig zu machen. Es war seltsam, rechtzeitig kommen zu wollen. In England habe ich keinen Wert darauf gelegt, wie viele Minuten, oder auch Stunden ich zu spät war. Ich kam also gehetzt im Büro an. Ich musste mich noch schminken und dies hatte länger gedauert als gedacht. Ich begab mich schnell zu meinem Schreibtisch und begann damit ein paar Dokumente zu bearbeiten. Mir wurde erklärt, dass ich am Anfang noch auf keine Außeneinsätze gehen dürfte. Ab und zu hörte ich verschiedene Shinigami tuscheln. Sie sagten Dinge wie: ,,Wieso schminkt der Neue sich, der ist doch ein Mann.", oder ,,Der fällt komplett aus unserem Schema. Schau dir Mal den Mantel an." Einige spekulierten auch darüber, warum ich Frauenklamotten beziehungsweise diesen Mantel trug.
Irgendwann wurde es mir dann zu bunt. Ich stand auf und sagte laut: ,,Wenn es euch so interessiert, könnt ihr mich auch einfach fragen. Ich trage diese Klamotten und schminke mich, weil ich mich als Mann nicht wohl fühle! Außerdem würde ich es auch sehr begrüßen, wenn ihr in Zukunft, wenn ihr schon über mich lästert, mich als "Sie" bezeichnet. Danke. Fragen geklärt?" Daraufhin fingen alle Anwesenden an zu lachen. Lachten sie mich gerade aus? Sonst hatten sie doch auch immer diesen "Mir-ist-Alles-egal-außer-meiner-Arbeit-Blick" drauf. Also wieso, zur heiligen Kettensäge, lachten sie ausgerechnet über mich? Beleidigt setze ich mich wieder hin. Die werden nicht mehr lachen, wenn ich mit meiner Death Scythe ankomme. Mir wurde allerdings nochmals schmerzlich bewusst, wie sehr ich doch wieder zurück nach England, zu meinem William wollte.

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Ich habe mir mit diesem Teil wirklich viel Mühe gegeben. Ich habe mich außerdem Mal daran versucht aus der dritten Person Sgl. zu schreiben. Ich hoffe es ist mir halbwegs gelungen.
P.S: Ich habe keine Ahnung ob Flugzeuge o.ä. schon existierten. (Wahrscheinlich nicht), aber seid nicht allzu streng. Es ist gerade 2.00 Uhr und ich bin etwas neben der Spur, aber naja, ich hoffe es hat euch trotzdem gefallen.

Rot ist die Farbe der LiebeOù les histoires vivent. Découvrez maintenant