Kapitel 39

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Mia stellte sich hinter mich und legte mir eine Hand auf die Schulter. Ich versuchte mich zu beruhigen und ging hoch in mein Zimmer um zu duschen und mich für den Tag fertig zu machen. Mia hatte heute Geburtstag und wir hatten ein bisschen was geplant. Und mit 'wir' meinte ich Cyrus, Angie, Kat und mich. Keinen Caleb.

Nachdem ich komplett fertig war, ging ich wieder nach unten und sah Mia, wie sie versuchte Caleb zu entkommen. Die beiden rannten um die Kücheninsel. Dad war bereits nicht mehr hier unten. Mia war das sichtlich unangenehm, doch das schien Caleb nicht im geringsten zu stören.

Ich ging schnell auf Mia zu, nahm sie an die Hand und rannte mit ihr in mein Zimmer. Die Tür schloss ich ab und schob Mia ins Bad. Diese verriegelte die Tür von innen. Ich hörte Caleb die Treppen hoch poltern und dann an die Tür Hämmern.

"Lass mich rein!" Schrie er durch die geschlossene Tür.

"Nein! Erst lässt du dich wochenlang nicht blicken wegen irgendeiner Schlampe, dann ignorierst du mich die ganze Zeit wegen irgendeiner Schlampe, vergisst unseren Geburtstag wegen dem Miststück und jetzt kommst du hier her, als wäre nie etwas gewesen, machst meiner besten Freundin Angst und verlangst auch noch das ich sie dir aushändige! Du spinnst doch! Wenn du Glück hast, lehnt sie dich nicht ab wegen dem Scheiß mit Mikayla! Ihretwegen hast du Mia die ganze Zeit ignoriert und jetzt soll sie in deine Arme springen, nur weil du 'Mate' zu ihr sagst? Du hast sie doch nicht mehr alle!"
Schrie ich, noch lauter als er, durch die Tür.

Ich hörte ein leises wimmern durch das Holz, doch ich blieb kalt. Wir hatten einen schönen Tag für Mia geplant und den würden wir uns nicht von ihm kaputt machen lassen!

Leise ging ich zur Badezimmertür und legte mein Ohr an. Ich hörte das Wasser der Dusche laufen.

"Mia? Mia ist alles okay bei dir ?" Fragte ich meine Freundin.

"Ja. Das ist nur alles etwas viel in letzter Zeit Hailey. Ich weiß nicht ob ich das schaffe mit Caleb. Chloe ist sich da auch nicht sicher ob wir dazu bereit sind." Kam es gedämpft durch die Tür. Wenn sich der eigene Wolf schon über einen Mate nicht sicher ist, dann stimmt etwas gewaltig nicht.

"Das verstehe ich. Die anderen und ich haben heute einen schönen Tag für dich geplant aber wenn du magst, bleiben wir heute zuhause. Ich lasse auch Caleb nicht an dich ran. Versprochen."

"Danke Hailey. Aber wir machen das, was ihr geplant habt. Das soll endlich mal ein schöner Geburtstag werden." Man konnte das gequälte Lächeln von ihr praktisch hören.

Ich stimmte ihr zu und suchte die Sachen zusammen, die wir ihr letzte Woche gekauft hatten, einen dunkelblauen Bikini, ein blaues Strandkleid und Sandalen. Die Sachen legte ich ihr vor das Bad, gab ihr Bescheid und suchte mir selbst meine Sachen. Ich entschied mich für einen schwarz weißen Bikini und ein weißes Strandkleid. Meine weißen Sneaker würde ich drunter ziehen und schon war ich fertig.

Die Wechselklamotten, die ich für abends schon gerichtet hatte, packte ich in eine große Reisetasche, ebenso wie meine Schminkutensilien und dann befüllte ich eine Handtasche mit meinem nötigen Kram. Nachdem Mia wieder aus dem Bad raus kam ging ich hinein um Zähne zu putzen und weiteres.

Bevor ich das Bad wieder verließ, schnappte ich mir vier große Handtücher und unsere Duschsachen. Diese packte ich draußen auch in die große Tasche, die schon fast zu voll war. Mia saß die ganze Zeit auf dem Bett und schaute von ihren Fingern, an denen sie rum knibbelte, zur Tür und wieder zurück.

Ich seufzte, reichte ihr meine Hände, um ihr beim aufstehen zu helfen und ging auf die Tür zu. Nachdem ich aufgeschlossen hatte, öffnete ich meine Zimmertür. Caleb war nicht mehr dort, doch seine Zimmertür stand offen. Ich vermutete ihn also dort. Mia und ich gingen die Treppen herunter. Auf der Etage meiner Eltern blieben wir kurz stehen, da ich meinen Vater hörte.

"Dad, Mia und ich gehen jetzt. Wir haben was für sie geplant heute. Kommen erst spät wieder heim. Mom hat mir ihr Auto geliehen. Hab dich lieb." Rief ich von der Treppe aus.

"Ich hab euch auch lieb! Und noch mal Happy Birthday Mia." Rief mein Vater aus dem Gästezimmer. Anscheinend richtete er Mias Zimmer fertig ein.

"Caleb bleibt hier.", sagte ich noch dazu und schon gingen wir.

An der Haustür jedoch, stand Caleb und wartete auf uns.

"Ich gehe mit." Sagte er mit fester Stimme. Sein Blick glitt Mia von oben nach unten entlang, bevor er seine Arme vor der Brust verschrenkte und seine Augen zu Schlitzen wurden. Die Person neben mir spannte sich merklich an.

"Nein. Du gehst nicht mit. Ich... Ich muss das erst mal verarbeiten u-und das geht am besten, wenn du nicht dabei bist und ich einen schönen Tag, mit meinen Freunden habe." Gab Mia ihm, statt mir, als Antwort. Das Wort 'Freunde' betonte sie hierbei stark und ich sah kurz Schmerz in Calebs Augen aufblitzen. Resigniert ließ er seine Arme fallen und blickte zu Boden.

Dies nutzte Mia und drängte sich mit mir im Schlepptau an Caleb vorbei. Sie lief zum Auto und wartete, dass ich das Auto aufschloss. Dort angekommen tat ich dies und wir stiegen ein, um unsere Freunde abzuholen, vorher hielten wir noch an einer Bäckerei, um zu frühstücken.

Kurze Zeit später kamen wir zu fünft am Hallenbad an. Wir gingen alle rein, zogen uns aus und trafen uns wieder mit Badekleidung und jeweils einem Handtuch im Schwimmbad. Der Tag verlief schön. Wir rutschten auf den großen Wasserrutschen herunter, machten eine Wasserschlacht oder lagen einfach nur auf den Badeliegen.

Bevor wir gehen wollten, aßen wir noch eine Kleinigkeit im Schwimmbadrestaurant. Frisch geduscht und in normalen Alltagsklamotten saßen wir an einem der wenigen Tische, der trocken war.

"Mia jetzt sag mal, warum du heute morgen so schlecht drauf warst. Immerhin hast du heute Geburtstag." Fragte Cyrus schließlich.

Mia verschluckte sich an ihrer Pommes und fing an zu husten. Sachte schlug ich ihr auf den Rücken. Als sie sich wieder gefasst hatte, sagte sie mit kehliger Stimme "Caleb", bevor sie zu ihrer Cola griff.

Verwirrt und erwartungsvoll, sahen unsere Freunde sie an. Ich rollte mit den Augen. "Leute gebt ihr einen Moment. Sie ist eben halb gestorben und ihr verlangt, dass sie gleich alles erzählt."

Dankbar sah Mia mich an, bevor sie den dreien die Geschehnisse des Morgens schilderte. Sie hörten aufmerksam zu, und sahen mich erstaunt an, als sie sagte Caleb sei ihr Mate. Keiner sagte etwas, nachdem sie fertig war, nur ich aß gemütlich weiter. Sie erzählte ebenfalls, dass sie sich Gedanken darüber macht, wie das mit ihr und Caleb jetzt laufen soll.

"Da hattet ihr ja einen aufregenden Morgen." Sagte Cat und grinste.

Damit war das Thema vorerst durch und wir aßen zuende, um zu Punkt zwei über zu gehen. Mit Mia gingen wir in das Cafè, in dem sie arbeitete. Ihr Chef und Nicole hatten alles schön hergerichtet und eine große Torte gebacken. Mia freute sich riesig und wir feierten noch ein bisschen dort, bis es allmählich spät wurde. Als letztes gaben wir Mia ihre Geschenke.

Cyrus schenkte ihr Konzert Tickets von seiner Lieblingsband, da, seiner Meinung nach, Mia zu wenig Bands und Lieder kannte und generell einen besseren Geschmack in diesem Gebiet brauchte. Angie gab ihr ein selbst gemachtes Kleid und Kat schenkte ihr ein neues Buch. Von mir bekam Mia ein Partnerarmband. Es waren einzelne Armbänder, von denen man den Anhänger zusammenfügen konnte. Es waren zwei Halbkreise, die in der Mitte einen Wolf hatten, einen schwarzen und einen Weißen. Zusammengefügt, sahen die beiden Wölfe aus wie Ying und Yang und die Anhänger bildeten einen ganzen Kreis. Sie nahm sich den weißen und umarmte mich zum Dank.

Danach gingen wir noch ins Kino und in eine Pizzeria. Wieder zuhause, war Mia froh, nicht auf Caleb zu treffen und wir verschwanden in meinem Zimmer. Seine Zimmertür war geschlossen. Als wir beide im Bett lagen sagte Mia zu mir:

"Hailey? Das war der beste Geburtstag, den ich je hatte. Dankeschön."

Ich musste Lächeln. "Das freut mich Mia. Gute Nacht."

Mate? Werwolf? Bitte was ?!Where stories live. Discover now