9. Kapitel

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Wir probierten herum, übten Schritte und stellten schon ein paar kleine Sachen zusammen.
Schließlich war wieder Mittagspause. Ich war ziemlich fertig, wenn ich ehrlich bin.
Natürlich, es sind „nur" Basics, aber es ist echt anstrengend.

Wir gingen wieder zu dem kleinen Imbiss, wo wir schon am ersten Tag waren und bestellten Ramen.
Das Wetter heute ist ausgesprochen schön. Die Sonne strahlt an einem wolkenlosen Himmel.
„Also Yujin..." fing Jungkook an und nahm einen Schluck seines Wassers. „Erzähl mir doch mal was über dich." sagte er.
Ich war kurz überfordert und auch ziemlich überrascht. Etwas über mich erzählen?
„Ich singe sehr gerne." fiel mir als erstes ein. Er nickte leicht.
„Und was magst du noch so?" fragte er dann.
„Ich zeichne gerne, natürlich tanzen und ich spiele ab und zu, wenn ich die Zeit dafür finde, Violine." sagte ich lächelnd.
„Meine Mutter hat mir auf der Violine immer Lieder vorgespielt." sagte Jungkook lächelnd und sah dann aus dem Fenster.
„Schade, dass sie nicht mehr lebt." murmelte er dann.

Hätte ich nie Mitleid gehabt.

„Oh, das tut mir sehr Leid. Meine Mutter lebt leider auch nicht mehr." sagte ich leicht traurig und seufzte dann.
„Sie hatte Lungenkrebs. Zu hohes Stadium, um es den Krebs noch zu besiegen." sagte er traurig und sah dann auf den Tisch.
„Hirntumor. Man konnte ihn nicht entfernen." gab ich nur als Antwort und eine unangenehme Stille trat ein.
„Naja, mein Vater war dann immerhin für mich da." sagte nun Jungkook und lächelte leicht.
Ich schnaubte kurz.
„Er hat sich nie für mich interessiert. Mein Bruder hat mich dann fertig großgezogen." sagte ich und Jungkook sah mich mitleidig an.
„Das tut mir wirklich Leid. Yujin, du hast von einem Versprechen gesprochen." sagte er nun ernst.
Ich schluckte.

Wieso musste ich es ihm auch erzählen?

„Ja, was ist damit?" fragte ich nun sichtlich nervös. „Was ist dieses Versprechen?" fragte er nun.
Ich seufzte leise. „Ich habe meiner Eomma vor ihrem Tod versprochen, dass ich für sie einen Wettbewerb gewinne und niemals aufgebe." murmelte ich.
Ich merkte, wie meine Augen glasig wurden weshalb ich schnell auf meine Finger sah.
„Deswegen hast du alles gegeben..." murmelte er nun und sprach eher mit sich selbst.
„Ja. Ich will es nicht brechen und kann es auch nicht. Sie soll stolz auf mich sein." Mein trauriges Lächeln schien ihn mitzureißen.
Sein Blick war so voller Mitleid und Zuneigung, dass es mich fast schon irritierte.

Hätte er nie Gefühle gezeigt.

„Ich werde dir dabei helfen, dass du dein Versprechen nicht brechen wirst." sagte er lächelnd.
Meine Augen wurden groß und ich sah ihn überrascht an. „Wirklich?" fragte ich.
Jungkook nickte leise lachend. „Natürlich, wir gewinnen das." sagte er grinsend.
Sein Grinsen gab mir Motivation und er sah irgendwie aus wie ein Hase, wenn er grinste.
Ich kicherte kurz.
„Vielen Dank für die Aufmunterung." sagte ich nun schmunzelnd und dann fingen wir an, zu essen.
Ich trank nebenbei einen Kaffee, da ich Kaffee einfach liebe. Naja gut, eher mein Milch-Kaffee Gemisch.

Ich streckte mich kurz, nachdem wir fertig gegessen hatten. Dann bezahlten wir und liefen zurück zum Studio.
Auf dem Weg dorthin, lief ich gegen eine andere Person.
Vorteile eines tollpatschigen Mädchens.
Ich stolperte, aber die fremde Person hielt mich fest.
„Entschuldigen Sie vielmals!" sagte ich hastig und verbeugte mich mehrmals.
Die tiefe Stimme des Mannes mir gegenüber lachte nur leise.
„Ist schon okay." sagte er schmunzelnd. Ich sah nun auf und meine Augen weiteten sich ein Stück.
Ein sehr attraktiver Mann stand vor mir. Seine Augen waren sehr liebevoll und an sich sah er einfach nett und zum knuddeln aus. Wieso kann ich mich eigentlich nicht zusammenreißen?
„Wie heißt du denn?" fragte er mich nun, Jungkooks genervten Blick ignorierend.
„Yujin. Und du?" fragte ich nun und er lächelte leicht.
„Taehyung, aber du kannst mich einfach Tae nennen." meinte er schmunzelnd. Ich nickte leicht.

Wäre ich doch zum anderen Studio gegangen.

„Naja dann Tae... Man sieht sich bestimmt mal! Wir müssen weiter." sagte ich lächelnd.
Taehyung nickte und winkte zum Abschied, ebenso ich bevor Jungkook und ich weiterliefen.
„Komischer Kerl." murrte er nun, weshalb ich ihn verwirrt an sah. „Was? Wieso? Ich fand ihn sehr nett." sagte ich lächelnd.
Er schnaubte kurz und lief dann eilig weiter.
Ich hatte etwas Probleme, mit ihm Schritt zu halten da er echt schnell ist.
Was hat er denn jetzt?

Ich weiß immer noch nicht, was war.

„Jungkook, was ist denn?" fragte ich leise und etwas perplex. Er seufzte und drehte sich dann lächelnd zu mir um.
„Nichts, schon gut. Komm, lass uns tanzen." sagte er. Ich nickte leicht und war von seinem Stimmungswechsel mehr als verwirrt.
Ist ja schlimmer als ich, wenn ich meine Tage habe.
Er zog mich zu ihm und an sich war jetzt was anders als vorher.
Seine Griffe waren verstärkt und fester und er kontrollierte mich mehr.
Ich weiß nicht warum, aber irgendwie fand ich es gar nicht mal so schlecht. Aber es war auch komisch.
Irgendwas hat ihn verärgert. Ich weiß nur nicht was.

Hätte er sich nie geärgert.

Wir machte eine kurze Pause, da wir beide ziemlich verschwitzt sind und schwer atmeten.
Ich griff nach meiner Wasserflasche und trank gierige Schlucke der klaren Flüssigkeit.
Auch Jungkook trank etwas, allerdings war er nicht so gierig wie ich weshalb mir das jetzt doch ein wenig peinlich war.
Ich merkte allerdings, wie diese Anspannung von ihm fiel. Er ist jetzt immerhin nicht mehr wütend oder eher angepisst.
Obwohl ich gerne wissen würde, warum er es war.

Ich nahm mein Handtuch und wischte den Schweiß ab, damit allerdings auch mein Make-Up unter den Augen, welches meine Augenringe verdeckte.
Ich fluchte leise und Jungkook drehte sich zu mir um.
„Was ist- oh Gott Yujin." sagte er erschrocken und ich seufzte leise.
„Ja, ich weiß ich seh scheiße aus." murmelte ich nun. Jungkook schüttelte energisch mit dem Kopf.
„Nein das ist es nicht, da du es absolut nicht tust. Aber du hast viel zu dicke Augenringe. Du musst ordentlich schlafen." meinte er, ein besorgter Ton schwang in seiner Stimme mit.
„Aber ich muss doch trainieren- und äh, danke..." murmelte ich eher leise und er seufzte kurz.
„Ja aber nicht abends oder bis in die Nacht. Du musst nicht zusätzlich trainieren, wir machen das schon." sagte er nun ebenso leise und ich nickte leicht.

Hätte er mir nie diese Seite gezeigt.

Wir trainierten noch eine Weile und es war jetzt Zeit, zu gehen.
„Gut, bis morgen Jungkook." sagte ich lächelnd und winkte kurz, ehe ich den Raum verließ.
Wir haben stark überzogen, es ist schon 22:00 Uhr. Ich schlenderte etwas müde über die Straße, als mir drei suspekt aussehende Gestalten entgegen kamen.
Und ein starker Alkoholgeruch.

𝐎𝐧𝐞 𝐥𝐚𝐬𝐭 𝐃𝐚𝐧𝐜𝐞 || 𝐉.𝐉𝐤Where stories live. Discover now