𝓯𝓵𝓲𝓹𝓹𝓮𝓻

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"Ist es nicht wunderschön?", meinte Nairobi, und betrachtete glücklich den Goldbarren vor uns.

"Ja", entgegnete ich nervös und schaute mich um.
Bogotá und seine Komplizen bauten gerade die ersten Geräte zum Schmelzen des Goldes auf, während Nairobi und ich inmitten des ganzen Chaos den Goldbarren anschauten.

Viel lieber wäre ich jetzt bei Martín und den anderen, die ihm gerade die Scherben aus den Augen holten, anstatt hier unten, wo ich nichts zu suchen hatte, wo ich nur im Weg herumstand, denn meine Aufgabe waren die Geiseln und das Verteidigen der Gruppe, nicht die Beute.

"Na los, lass uns den Gobernador holen", sagte Nairobi, als sie endlich bemerkte, wie wenig ich mich im Augenblick für das Gold interessierte.

Ich nickte dankbar, und zusammen gingen wir zurück zum Aufzug, um wieder hinauf ins Erdgeschoss zu fahren.

Die ganze Fahrt über sprach meine Freundin kein Wort mit mir, sondern stand nur ruhig da und respektierte meine Angst um Martín.

Mit einem Pling signalisierte der Aufzug, dass wir im Keller der Bank angekommen waren, und wenig später wurden auch schon die Türen geöffnet.

Schnell liefen wir in die Eingangshalle, wo Denver gerade die Geiseln bewachte und uns kurz zu nickte, als wir zum Gobernador gingen, um ihn mit hoch in die Bibliothek zu nehmen.

Aus ihrer Hosentasche kramte Nairobi den Schlüssel für die Handschellen des alten Mannes und machte sich daran, ihn zu befreien.

"Hey, Latina", sagte jemand einige Meter weiter.

Ich schenkte dem Sicherheitschef einen gelangweilten Blick, bevor ich ihn wieder ignorierte.

"Wie geht es deinem Freund?", fragte Gandía gehässig.

Am liebsten hätte ich ihm jetzt eine heftige Ohrfeige verpasst und ihm ordentlich meine Meinung gesagt, aber ich riss mich zusammen, den ich wollte nicht unnötig die Geiseln beunruhigen oder Nairobi provozieren.

"Seid ihr zusammen, oder warum warst du die einzige, die so laut rum geschrien hat, als ich ihm Augen kaputt gemacht habe? Du bist hübsch, weißt du das? Bist du dir sicher, dass du bei ihm bleiben willst und nicht lieber bei mir, Buenos Aires?"

Meinen Decknamen sprach er aus wie eine Beleidigung, während er mich dreckig angrinste.

Gott sei Dank war Nairobi endlich fertig, wir griffen dem Gobernador unter die Arme, damit er nicht entkommen konnte, und liefen dann die Treppe hinauf zur Bibliothek.

"Mach dir nichts draus, Süße. Er ist ein Arschloch, also lass dich nicht auf sein Niveau herunter, ja?", meinte sie.

Wir erreichten die Bibliothek.

Helsinki entfernte gerade die Glassplitter aus Palermos Augen, Stockholm und Tokio assistierten ihm.

"Wie geht's?", fragte ich.

"Das wird wieder", meinte Helsinki und legte eine letzte, kleine Scherbe in eine Schüssel. "Sein Auge wurde nicht direkt beschädigt."

"Palermo? Palermo, hörst du mich?", fragte der Professor plötzlich über Funk.

Schnell sprang ich zum Funkgerät, um ihm zu antworten.

"Professor? Hier ist Aires."

"Wie geht es Palermo?", wollte Sergio wissen.

"Mir geht es gut, señor", antwortete Martín, stand mit Tokios Hilfe auf, und drückte mich vom Funkgerät weg. "Ich bin einsatzfähig."

"Das ist gut, aber willst du dich nicht lieber etwas ausruhen?"

"Nein. Was gibt es?"

"Sie greifen an."

Das wunderte mich nicht sonderlich, schließlich hatte der Professor damit gerechnet, dass Tamayo noch in der ersten Stunde des Angriffs ein Sondereinsatzkomando in die Bank schicken würde, doch trotzdem wurde ich nervös.

"Wie lange noch?", fragte Palermo gefasst.

"14 Minuten."

Ich hörte im Hintergrund, wie Stockholm und Nairobi beunruhigt ausatmeten, und wie Helsinki sich verabschiedete, um das Browning vorzubereiten.

"Palermo, wir brauchen den Plan Flipper."

Der Professor legte auf, und sofort nahm Martín meine Hand, nickte Nairobi zu, die den Gobernador packte und wieß die anderen beiden Frauen an, die Geiseln vorzubereiten.

"Denver!", holte unser Anführer auch noch den jungen Mann hinzu, bevor wir wieder 48 Meter unter die Erde verschwanden.

Wenn ihr das Oberhaupt eines Staates wärt und ihr müsstet irgendwo die dreckigsten, schlimmsten Geheimnisse eures Landes aufbewahren, wo wäre das? In einem alten Bunker im Gebirge? Auf einer Militärbasis?
Sicherlich würden euch viele Orte einfallen, doch der spanische Staat verbarg seine Staatesgeheimnisse in 24 roten Koffern zusammen mit der Reserve im Tresor der Bank von Spanien, der jetzt inzwischen, während ich geschlafen hatte, vollkommen mit 100.000 Litern Wasser gefüllt worden war, um mögliche Diebe daran zu hindern, das Gold mitzunehmen, doch diese paar Litchern Wasser hielten den Professor nicht auf.

Mit dem Plan Flipper wollten wir an das bestmögliche Druckmittel kommen - den Staatgeheimnissen.

Der Gobernador sollte zusammen mit Bogotá in den Tresor tauchen, denn nur er war der einzige hier, der die Pin kannte.

"Ich gehe da nicht rein", riss mich jemand zurück in die Wirklichkeit.

"Natürlich gehen Sie darein, sonst ist es das letzte, was Sie je tan haben werden", antwortete Palermo kalt.

"Nein."

"Sie gehen da rein, verdammt!", schrie Denver und packte den Gobernador am Kragen seines Overalls.

Die Stimmung wurde immer angespannter, denn wir alle wussten, dass wir in den nächsten Minuten die Staatesgeheimnisse da raus holen mussten, ansonsten wären sie verloren.

Um sich aus Denvers Griff zu befreien, gab uhm der Mann eine Ohrfeige, doch wie ich ihn bereits einschätze, würde Denver das nicht auf sich sitzen lassen.

Und ich hatte Recht.

Denver verpasste dem Gobernador einen heftigen Schlag, sodass dieser nach hinten taumelte, und mit voller Wucht gegen ein Rohr knallte.
Er blieb auf dem Boden liegen, ohnmächtig, ohne ein Zeichen, wieder aufzuwachen.

"Scheiße, Denver!", schrien Nairobi und ich fast gleichzeitig.

"Was ist los?", fragte Palermo, der aufgrund seiner Augenbinde noch nichts sehen konnte. "Aires?!"

Schnell war ich zu Bogotá gelaufen, um ihm zu helfen, sich seine Tauchausrüstung anzuziehen. Er nahm sich den Sprengstoff, und stieg dann langsam in den Tresor.

"Pass auf!", sagte ich, bevor ich wieder den anderen half, den Gobernador wieder zu beleben.

Ihm ging es schlecht, doch Matías, Nairobi und Denver gaben ihr bestes, und so wurde er langsam wieder stabiler.

Doch plötzlich riss uns eine heftige Explosion fast von den Füßen, sodass ich mich auf Matías stützen musste, damit ich nicht umkippte.

Ich schaute unseren Komplizen kurz an, doch er schien es sich bereits auch zu denken.

Der erste Angriff hatte begonnen.







okay zwei sachen:

•Soll Nairobi sterben, weil ich mich einfach nicht entscheiden kann?😬

•und was glaubt ihr, wer außer ihr noch sterben wird?🤫🥺


𝘽𝙪𝙚𝙣𝙤𝙨 𝘼𝙞𝙧𝙚𝙨Nơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ