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Nach einem ruhigen Fug befinden wir uns in Tokio. Während Harry -wie meistens- gleich weiter zur Konzerthalle geht, um Soundchecks zu machen, gehe ich mit Sebastian ins Hotel. Wir bringen unsere Koffer in unsere Zimmer- wobei Harry und ich uns wieder ein gemeinsames genommen haben- und beschließen dann, uns die Stadt anzusehen, denn wir wollen den Tag nutzen und nicht wieder im Hotel rumsitzen. Außerdem finde ich das, was ich bisher von dieser Stadt gesehen habe, mehr als beeindruckend. Unser Hotel befindet sich in der Nähe des Tokyo Tower, weshalb wir zuerst diesen besichtigen. 

"Er sieht dem Eiffelturm einfach so ähnlich" staune ich. Eine Sache die ich bisher noch nicht wusste, auch wenn das wahrscheinlich zum Grundwissen gehören sollte.

Beim Anblick dieses Turms muss ich sofort an Paris zurückdenken, an unsere wunderschöne Shopping und Besichtigungstour und an das Schlittschuhe fahren, bei dem wir vor dem Unfall so viel Spaß hatten. Aber auch Harrys Worte die Liebe meines Lebens spuken wieder in meinem Kopf umher. Das tun sie schon die letzten Tage, seitdem er es in Paris gesagt hat.


"Ja nicht wahr? Mich hat diese Stadt auch schon immer begeistert" holt mich Sebastians Stimme zurück in die Realität. Wir laufen noch etwas in der Gegend umher, bis es dunkel wird. 
"Ich habe eine Überraschung für dich. Das wird dir sicher gefallen!" Sebastian ruft uns ein Taxi.

Ich habe keine Ahnung was seine Überraschung sein wird, aber ich freue mich. Soviel Zeit am Stück habe ich mit ihm bisher noch nie verbracht, da ich die freie Zeit immer mit Harry verbracht habe. Harry.. was er jetzt wohl macht? Sein Konzert sollte mittlerweile schon angelaufen sein, vermutlich ist es sogar so gut wie zu Ende. Sightseeing möchte ich ihn momentan aber nicht aufbinden, weil er immer noch Schmerzen am Fuß hat, er ist nur zu eitel das zuzugeben. Außerdem genieße ich die Zeit mit Sebastian sehr, wir hatten heute viel Spaß zusammen und der Tag ist auch noch nicht zu Ende.

Das Taxi hält an und wir steigen hastig aus, wobei Sebastian ihm noch ein paar extra Geldscheine in die Hand drückt. Er ist die Art Mensch, die so großzügig ist, haufenweise Trinkgeld zu geben. Er läuft voraus und ich folge ihm hastig, bis ich seinen Vorsprung aufgeholt habe. Er bleibt erst stehen, als eine große, leuchtende und bunte Brücke vor uns erscheint. 

„Das ist die sogenannte Rainbow Bridge" erklärt er. „Ich wollte sie dir unbedingt noch zeigen. Als ich das erste mal hier war, hat sie mich am meisten beeindruckt. Im dunkeln sieht es viel schöner aus und kommt besser zur Geltung, deshalb musste ich bis jetzt warten" Seine Stimme und sein Gesicht strahlen pure Begeisterung aus.

„Das ist unglaublich." Wahrscheinlich grinse ich wie ein Honigkuchenpferd wegen dem Anblick vor mir. Hätte mich Harry damals nicht auf den Empire getroffen, würde ich diesen Anblick schöner finden als die Skyline New Yorks.
„Ich wusste gar nicht, dass du schon mal in Tokio warst" stelle ich fest, wobei es mehr wie eine Frage klingt, nachdem ich mich fürs erste satt gesehen habe und Sebastians Worte nochmal durchgegangen bin.

„Nachdem ich die Schule beendet habe, habe ich ein Auslandsjahr gemacht. Ich wollte die Welt sehen, also habe ich jeden Monat die Stadt gewechselt."

„Das klingt stressig" stelle ich fest.

„Ja, war es manchmal auch. Aber es hat sich gelohnt und war eine mega Erfahrung, die ich jeden wünschen würde. Ich habe soviel von der Welt gesehen und durch diesen Job tue ich das auch."
Ich wünschte, ich hätte auch die Möglichkeit gehabt, so ein Auslandsjahr zu machen, nachdem ich mit der Schule fertig war. Aber wieder einmal habe ich es Harry zu verdanken, dass ich nun die Möglichkeit dazu habe. Ich verdanke ihm so viel, angefangen von meinem Leben, das er damals gerettet hat. Es ist erst ein paar Monate her und doch fühlt es sich wie eine Ewigkeit an. Eine Ewigkeit, in der ich endlich mein Glück gefunden habe.

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