Chapter 11

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Inzwischen waren einige Monate vergangen. Die Zwillinge, insbesondere Fred, waren beide ziemlich sauer auf mich gewesen, doch schlussendlich lachten wir darüber und ich durfte bleiben. Mein Vater war der einzige, vor dessen Reaktion ich ziemlich Angst hatte, welche allerdings völlig unbegründet gewesen war. Anstatt mich anzuschreien, lachte er über unsere Aktion und war sogar stolz auf mich. Dass ich keinen Schulabschluss hatte, war auch nicht weiter schlimm, denn den Laden von meinem Vater konnte ich auch ohne übernehmen, und bis es soweit war, konnte ich bei Fred und George im Laden aushelfen. Wohnen konnte ich selbstverständlich auch bei meinen Lieblingszwillingen, ich teilte mir ja sowieso ein Zimmer mit Fred.

Der Laden lief mehr als gut und die Arbeit machte uns dreien unfassbar viel Spaß. Auch Katie, Alicia und Lee waren uns des Öfteren besuchen gekommen und hatten mir auch sehr schnell verziehen.

Zu Bill und Fleurs Hochzeit begleitete ich Fred selbstverständlich und ich freute mich sehr alle mal wieder zu sehen. Die Zeremonie war wunderschön und das tanzen mit Fred machte unglaublich Spaß. Als Kingsleys Patronus auftauchte und uns berichtete, dass der Minister tot sei, das Ministerium gefallen wäre und die Todesser auf dem Weg hier her wären, apparierten Lee, Katie, Alicia, die Zwillinge und ich und gründeten den Radiosender POTTERWATCH.

Eines Abends, wir saßen gerade in unserem Zelt auf dem Sofa und redeten über die neuesten Opfer, schrie ich erschrocken auf. Ich spielte gerade mit der Galleone aus den DA Zeiten herum, die trug ich immer noch ständig mit mir herum, einfach aus Gewohnheit, als diese plötzlich glühend heiß wurde. Erschrocken sahen mich alle an, doch ich schaute nicht weniger erschrocken zurück, denn ich hatte bereits gelesen, was nun auf der Galleone geschrieben stand. „Es geht los, wir müssen nach Hogwarts."

Kurze Zeit später befanden wir uns Mitten in der Schlacht. Es herrschte ein großes Durcheinander, überall rannten Menschen herum, es war unfassbar laut und tausende Flüche schossen durch die Luft. Schon bald lag ein großer Teil des Schlosses in Trümmern. In diesem Chaos war es nicht verwunderlich, dass wir uns verloren. Ich kämpfte verbissen, wehrte Flüche ab und schoss welche auf Gegner. Als Voldemort uns eine Pause gab, machte ich mich sofort auf den Weg in die große Halle. Unterwegs traf ich auf Katie, ihr schien es, den Verhältnissen entsprechend, gut zu gehen und gemeinsam setzten wir unseren Weg fort. Die Angst, jemanden nahestehenden verloren zu haben, schnürte mir beinahe die Kehle zu. Hoffentlich ging es allen gut.

Gemeinsam mit Katie betrat ich die große Halle. Überall sah man Menschen, leicht verletzte, schwer verletzte, aber auch viele Tote. Als ich eine Gruppe rothaariger Menschen um jemanden stehen sah, setzte mein Herz für eine Sekunde aus. „Bitte nicht", flüsterte ich schwach. Auch Katie hatte die Gruppe entdeckt. Gemeinsam, Hand in Hand, liefen wir langsam auf sie zu. Bitte nicht Fred, bitte nicht Fred, war alles woran ich in diesem Moment denken konnte. Ohne ihn könnte ich nicht mehr leben, ich brauche ihn. Ginny war die Erste, die mich entdeckte. Traurig, mit Tränen in den Augen, blickte sie mich an, ehe mein Blick auf die Person am Boden fiel.

„Nein." Meine Hand rutschte aus Katies, ehe ich neben George auf die Knie sank. „Nein, er kann nicht...er darf nicht...", erst jetzt begannen die Tränen langsam meine Wangen hinunterzulaufen. Ich strich ihm die Haare von der Stirn. Er war so kalt, so kalt. Schluchzer schüttelten meinen Körper, während ich mich immer fester an Fred klammerte. „Nein. Er ist nicht...Er lebt, er lebt. Ganz bestimmt." Ich krallte mich in seinen Pullover, legte meinen Kopf auf seine Brust, die sich nicht ein bisschen mehr hob oder senkte. Neben mir hörte ich George schluchzen, welcher begonnen hatte mir leicht über den Rücken zu streichen, was ich jedoch kaum wahrnahm.

Wie viel Zeit vergangen war, wusste ich nicht. Am Rande nahm ich wahr, wie Leute auf mich einredeten, doch ich verstand nicht was sie sagten, wollte nicht verstehen was sie sagten. Auf einmal versuchte man mich von Fred wegzuziehen, doch ich klammerte mich an ihm fest und begann wieder heftiger zu schluchzen. Auch als Voldemort bekannt gab, dass Harry tot wäre, bewegte ich mich nicht. Irgendwann brach erneut der Kampf los, doch ich blieb bei Fred.

Als ich aufwachte, fühlte ich mich schlecht wie noch nie. Mein Kopf brummte, mein Hals war trocken, mein kompletter Körper tat mir weh und ich fühlte eine große Leere in mir. Als ich die Augen aufschlug, blendete mich helles Licht. Nach kurzer Zeit hatten meine Augen sich daran gewöhnt und ich erkannte, dass ich im Fuchsbau war. Genauer gesagt lag ich in Freds Bett. Schon wieder schossen mir die Tränen in die Augen und ich schluchzte leise auf. Kurz darauf spürte ich, wie jemand meine Hand nahm und beruhigend über meinen Handrücken strich. Als ich aufschaute, sah ich einen blassen George mit tiefen Ringen unter den Augen an meinem Bett sitzen. Er sah genauso aus wie ich mich fühlte. „George, ich...es tut so weh...", schluchzte ich leise. „Ich weiß", auch er hatte nun wieder Tränen in den Augen. „Er fehlt mir so, schon jetzt", hauchte er schwach. Da konnte ich ihm nur leise zustimmen.

Magic Love - Fred WeasleyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt