Kapitel 7 - Evakuierung

9 1 0
                                    

"Wir werden uns im Keller in Sicherheit bringen. Sabrina ziehe alle Stecker von elektronischen Geräten. Tessa und Julius holt bitte ein batteriebetriebenes Radio und eine Taschenlampe sowie ein externes Ladegeräte für Mobilgeräte, falls der Strom ausfällt. Ich werde Harold und mich in Sicherheit bringen. Kommt danach sofort zu uns, ohne große Umwege. Hier oben steht zu viel herum was umstürzen und uns somit töten könnte.", befahl Margret. Der Boden bebte und zitterte von dem Sturm dort draußen. Durchs Fenster konnte ich sehen wie unser Sonnenschirm und andere Dinge hoch gewirbelt wurden. Der Regen peitschte gegen das Fenster. Julius zog mich vom Fenster weg und fragte "Wo finden wir diese Dinge?" Ich zeigte auf einen Wandschrank im Wohnzimmer "Dort, wenn ich mich recht entsinne." Wir hasteten auf den Schrank zu und wühlten, bis wir erfolgreich gefunden hatten was wir suchten. "Jetzt aber schnell Richtung Keller, die Möbel sehen nicht mehr sehr stabil aus", rief Julius und zerrte mich mit sich. Auf dem Weg schnappte ich mir noch eine Weinflasche von der Theke. Im Keller angekommen warteten bereits die anderen. Magret schaltete das Radio an und zuerst rauschte es nur. Sie drehte an dem Regler und fand einen passenden Sender. "Ungewöhnlicher Weise hat sich ein Tropensturm im südlichen Teil von Deutschland gebildet. Die Windgeschwindigkeit beträgt bis zu 95 km/h und wurde vom Deutschen Wetterdienst zu einem Hurrikan der Stufe 1 erklärt. Normalerweise bilden sich solche Stürme bloß in wärmeren Ländern, unsere Meteorologen sind ratlos. Bleiben Sie zuhause und bringen Sie sich in Sicherheit", teilte der Wetterbericht mit. Ängstlich schaute Sabrina mich an und fragte mit zitternder Stimme "Was ist wenn wir hier sterben? Wenn der Keller überflutet und wir ertrinken oder durch ein elektrischer Schlag weil die Leitungen zerstört werden? Ich bin noch so jung und will noch nicht sterben!“ Magret legte ihr beruhigend eine Hand auf die Schulter „Vorerst sind wir hier sicher. Wir warten hier einfach so lange, bis der Wetterbericht entwarnung gibt."

Inzwischen hatte ich die Weinflasche geöffnet und ein großen Schluck heraus getrunken."Möchtet ihr auch?", warf ich einen fragenden Blick in die Runde. Sabrina nahm die Flasche dankend und tat es mir gleich. Alkohol wirkte auf mich beruhigend und deswegen sehr nützlich in dieser Situation. "Wie lange kann denn so ein Hurrikan gehen?", fragte Magret den Jäger. Julius antwortete sofort "Es variiert stark, manche gehen bloß zwölf Stunden andere hingegen können bis zu achtundzwanzig Tagen andauern. Ich hoffe stark das es die erste Variante ist, sonst sind wir noch ewig hier und könnten eventuell verhungern." Bei dem Wort verhungern blickte Sabrina noch ängstlicher als davor drein, kalter Schweiß stand auf ihrer Stirn. Julius bemerkte das ebenso wie ich und nahm Sabrina's Hand in die seine und drückte sie leicht. "Alles wird gut, in meinem Buch überlebt das Liebespaar ja schließlich auch. Bis auf ein paar zerstörten Häusern ist nicht mehr passiert!" "Danke", flüsterte Sabrina und presste ein Lächeln hervor.

Das Licht flackerte kurz auf und dann war es plötzlich stockdunkel. Stromausfall, wie Magret es vermutet hatte. Harold schaltete die Taschenlampe ein, die Julius und ich mitgebracht hatten. Durch das kleine Kellerfenster konnte man ein bisschen erkennen, was dort draußen vor sich ging. Ein Ast eines Busches klatschte immer wieder ans Fenster und der Regen trommelte laut überall wo er aufprallte. Ich machte es mir so gemütlich wie möglich, indem ich mich auf eine Picknickdecke setzte und an eine Luftmatratze anlehnte. Die Flasche Wein wurde schneller leer als ich gedacht hatte und somit schloß ich dann meine Augen, um ein bisschen Zeit zu vertreiben. Kurze Zeit nickte ich weg, bis ich von einem erleichterndem Seufzer aufwachte, der von Sabrina stammte. Am Fenster war kein Unwetter mehr zu erkennen, weshalb Sabrina aufsprang und die Treppen hoch hastete. "Warte, wie sollen noch kurz warten ob es auch wirklich schon vorbei ist", rief ich ihr hinterher. Doch sie hörte mich nicht mehr. "Komm Julius, wir sollten ihr schnell hinterher!" Er nickte und folgte mir die Treppen hinauf. Als wir Sabrina eingeholt hatten,war sie schon zur Hintertür hinaus. Wir schauten uns erschrocken an und hasteten zur Tür. Sabrina stand draußen inmitten von kaputten umgeworfen Stühlen, Ästen und der junge Apfelbaum war auch umgefallen. "Sabrina komm sofort wieder rein, wir können uns noch nicht hundertprozentig sicher sein, dass der Sturm vorbei ist!", rief ich ihr zu, blieb aber im Türrahmen stehen. Just in diesem Moment nahm der Wind wieder an Fahrt auf. Sabrina riss erschrocken die Augen auf als sie hoch in die Luft gewirbelt wurde. Ihre Hilfe Schreie wurden von dem tosenden Wind verschluckt. Meine Haare peitschten mir in mein Gesicht. "Das Auge des Sturms" , flüsterte Julius bloß erschrocken. Plötzlich erblickte ich das Buch, es wirbelte mit Sabrina in der Luft. Das Buch war weit geöffnet und die Seiten blätterten wild hin und her im Wind. Sabrina kam dem Buch immer näher und ich hoffte sie wurde es schaffen den Sturm einzufangen mit dem Buch. Doch was stattdessen passierte hätte ich mir nichtmal in meinen Träumen ausmalen können. Als das Buch Sabrina berührte, wurde sie in das Buch hineingezogen genauso wie der Hurrikan. Danach fiel das Buch zu Boden.

Die Staubfänger Where stories live. Discover now