KAPITEL 06

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„Ich möchte anfangen mit der Fragerunde!"

Anfangs klinge ich noch überzeugend jedoch werde ich zum Schluss hin immer leiser und unsicherer. Mit einem leichten Nicken bestätigt er, dass mir das ich anfangen darf.

„Wie heißt du?"

„Was Besseres ist dir nicht eingefallen? Ich bin schon irgendwie etwas verletzt, dass du mich nicht kennst. Ich bin Jayden Perez." Während er den Satz ausspricht, schüttelt er belustigt seinen Kopf.

„Nein woher sollte ich dich denn kennen? Muss man dich etwa kennen? Du bist doch niemals so Wichtig, wie du tust." Mache ich mich etwas über ihn lustig, schließlich führt er sich auf wie die Queen Elisabeth.

Er schaut mich etwas verletzt an, legt dann aber seinen -ich habe keine Gefühle und mich lässt das alles kalt-Blick auf. Aber der Mann sagt nichts und macht mit der Frauenrunde weiter, er gibt mir ein Zeichen, dass er nun dran sei.

„Wann hast du deinen Vater das letzte Mal gesehen?"

Ich atme tief durch, eigentlich hatte ich mit dieser Sache schon vor Jahren abgeschlossen und wieder angefangen zu leben. Zulange habe ich schon nicht mehr an meinen Dad gedacht. An die Dinge, die er mir und meiner Mutter antat. An all seine schlechten Taten. Ich muss selbst erst überlegen bis ich zu dem Entschluss meines kurzen Denkens komme.

„Im Gericht, als entschieden wurde, dass er ins Gefängnis kommt."

Selbst sicher antworte ich ihm und frage mich gleichzeitig wieso ihn das interessiert? Schließlich hatte er doch mit meinem Vater nichts zu tun, der alte Sack war in einer Tankstelle angestellt. Und warum sollte so ein Mann, wie vor mir, genau zu der heruntergekommenen Tankstelle meines Vaters gehen?

Er nickt wissend. Somit bin wieder ich wieder an der Reihe „Warum bin ich hier eingeschlossen?"

„Diese Frage habe ich bereits beantwortet, wegen deines Vaters. Er hat die Person umgebracht, die den Besitzt von meinem mir zustehenden Gold wusste!"

'Er hat die Person umgebracht, die den Besitzt von meinem mir zustehenden Gold wusste', meint er damit meine Mutter? Sie war definitiv nicht im besitzt von Gold oder ähnlichen Wertgegenständen. Wir waren mausearm! Wenn sie Gold gehabt hätte, hätte sie es uns doch gesagt, oder? Sie hätte unser Leben damit retten können. Wir wären dann nicht mehr arm gewesen, wir hätten vielleicht sogar reich sein können. Genau deshalb bin ich mir ziemlich sicher, dass meine Mutter kein Gold hatte! Aber wenn er der Meinung ist soll er es sein.

Der Unbekannte, dessen Namen in mittlerweile weiß, stellt mir seine nächste Frage: „Also: Was hat dir deine Mutter vor ihrem Tod alles gesagt, hat sie etwas Bedeutendes gesagt?"

Nun fragt er mich auch noch Sachen über meine Mutter, noch mehr kann man nicht in den Wunden anderer Menschen rumstochern, oder?

Meine Augen werden wieder feucht, wenn ich an meine geliebte Mutter denke. Wie sie da im Pool lag, wie kann er es nur wagen mich sowas zu fragen. Ich verspüre wieder den Verlust meiner Mutter und die Schmerzen, welche ich in der Zeit nach ihrem Tod hatte. Nur die Therapie hat mir geholfen über sie hinwegzukommen.

„Nein, sie hat nichts für dich bedeutendes gesagt!"

Empört sieht er mich an, da meine Stimme etwas schärfer war als gedacht kam. Aber soll er nur merken, dass ich auf das Thema nicht zu sprechen bin. Es geht ihm gar nichts an, was meine Mutter zu mir gesagt hat. Das ist eine Angelegenheit zwischen mir und ihr. Da muss er sich nicht einmischen! Schließlich hat ihn überhaupt meine Vergangenheit nichts zu interessieren.

„Gut, dann wäre hier das Gespräch nun beendet."

Er steht auf und geht mit einem schnellen Tempo auf die Zellentür zu. „Was nein! Ich hab doch noch ein-" peng. Und zu ist die Tür ... Ich hatte doch noch eine Frage frei. Und nun bin ich wieder alleine.

Naja wenigstens bin ich nun frei und kann aufstehen, beziehungsweise mich auch mal auf diesen schönen, weich aussehenden Sessel setzten.

Mit zittrigen Beinen gehe ich zu der weichen Sitzmöglichkeit und-

Oh Jesus, der ist deutlich angenehmer als der harte unbequeme Stuhl. Ich versuche mich kleinzumachen und lege mich so gut wie es geht auf den Sessel, meine Hände verwende ich als Kissen. Es wird Zeit, dass ich versuche etwas zu schlafen. Irgendwie muss ich mir die Zeit vertreiben, oder nicht?

Was hat er nur mit meinen Eltern, sie haben doch nichts verbrochen oder? Hat meine Mutter den jemals illegale Geschäfte gemacht? Anders könnte ich mir nicht vorstellen, dass sie im besitzt von Gold war. Aber sollte ich ihm glauben? Es ist mir komplett fremd, aber andererseits wusste er echt vieles über Mich. Auch Sachen, die sonst keiner wissen konnte. Ich meine, woher weiß er denn überhaupt das meine Mutter ermordet wurde. Ich habe das nur meiner Therapeutin erzählt, sonst niemanden! Nicht einmal Neyla. Und die Therapeutin steht unter ärztlicher Schweigepflicht.

Also wenn er das alles weiß, kann es dann sein das meine Mutter wirklich Gold besaß? Wusste mein Vater das und hat sie deshalb getötet? Hatte meine Mutter mit diesem Mann Kontakt?

Jayden Perez- habe ich diesen Namen nicht schonmal gehört?

Irgendetwas sagt er mir doch, nur was... Meine Mutter hat damals immer von einer Familie, welche ihre Wurzeln in Spanien hatte, geredet. Sie hat mich immer vor dieser Familie gewarnt, mir gesagt, sie seien gefährlich. Diese hatte auch einen Nachnamen welcher mit P angefangen hat, aber das kann doch nicht sein.

Es ist nun 2 Jahre her, dass meine Mutter verstarb. Warum interessiert es jetzt die Leute? Wieso interessiert es überhaupt irgendwelche Leute?

Und was hat das Gold damit zu tun? Wir hatten meines Erachtens weder Gold noch viel Geld in besitzt. Wovon träumt er Type eigentlich?

Ich rolle mich wie ein Igel auf dem Sessel ein und versuche alle meine Gedanken auszublenden. Und nach langem Warten und nachdenken, falle ich ins Land der Träume.

Kidnapped from HimWhere stories live. Discover now