KAPITEL 28

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Die restliche Fahrt über ist nichts mehr Passiert, ich habe wie eine Blöde aus dem Fenster gegafft und Jayden in sein doofes Telefon. Immer wieder hat er irgendwelche Leute angerufen und mit ihnen über Termine gesprochen. Ab einem gewissen Zeitpunkt habe ich nicht mehr zugehört. Der ganze Mafiascheiß interessiert mich einfach auch nicht.

Aus den Gedanken gerissen starre ich aufgeregt aus dem Fenster... Ich erkenne diese Straße, wir sind bei dem alten Haus meiner Familie.

Der Pool, die Blumen, das Haus auch der Garten... alles ist noch so wie als ich es verlassen habe. Ein großes, weißes Schild mit der Aufschrift „Zu verkaufen" steht vor dem Haus auf der rechten Seite des Gartens. Anscheinend ist Vater ausgezogen und jetzt möchte es niemand...?

Nachdem der Wagen zu stehen kommt schnallt Jayden sich, sowie mich ab und wir steigen gemeinsam aus. Er total entspannt und ich total angespannt... Hoffentlich liege ich mit meinem vermutenden Ort richtig. Nervös knacks ich mit meinen Handgelenken um meine Aufregung etwas herabzufahren, hilft irgendwie nicht so gut.

Er kommt um das Auto und öffnet meine Tür. Mit einem strengen Blick schaut er mir in die Augen und sieht mich aus dem Auto.

„Komm auf keine dummen Gedanken, Madame! Ich werde nicht zögern dich zu erschießen." Während er diese Worte ausspricht, spüre ich den Lauf seiner Pistole an meinem Rücken. Ich nicke und versuche meine Nervosität erneut herunter zu schlucken.

Einer der Bodyguards, welche hinter uns hergefahren sind, öffnet die Haustür. Ich gehe als erstes hinein, langsam und vorsichtig. Sofort kommen mir Erinnerungen zurück in den Kopf... schöne, wie auch schlechte.

„Wo ist deine Vermutung? Oder war das auch wieder eine deiner Lügen?", raut er mir gefährlich ins Ohr. Ich hasse es, wenn er das macht. Mein Herz schlägt wieder schneller und meine Nervosität wird mehr. Ich schlucke und gehe nickend voraus die Treppen nach oben zu ihrem Zimmer.

Langsam öffne ich die Zimmertür vom Schlafgemach meiner Mutter und trete zur Seite. Mein Blick richtet sich zu Jayden, „Hier muss es irgendwo sein."

Mit einem pfeifen holt er seine Bodyguards rein und lässt sie alles durchsuchen. Sie reißen alle Schubläden auf und werfen alles heraus. Mein Herz zerbricht in einzelne Teile, als ich sehe wie respektlos sie mit Mamas Sachen umgehen! Einzelne Tränen sammeln sich in meinen Augen, ich schaue zu Boden. Es ist mir unangenehm schwach gegen über ihm zu sein. Ich war in letzter Zeit schon schwach genug.

Wenn ich mich richtig erinnere müsste es beim Bett sein, langsam möchte ich zu ihm gehen und nachsehen. Jedoch packt Jayden mich kräftig am Oberarm und zieht mich nach hinten bis ich bei seiner Brust anstoße.

"Hier geblieben!"

„Ich glaube, ich weiß wo es ist!"

Er lässt mich erstaunlicherweise los, jedoch spüre ich stehts den Lauf seiner Pistole an meiner Wirbelsäule. Langsam, gefolgt von ihm, gehe ich auf das Bett zu. Ich hebe die Matratze hoch und greife nach dem erhofften Büchlein, welches darunter lieg. Ich wusste, dass sie es dort versteckt hatte.

Als ich klein war haben wir oft verstecken gespielt und als ich unter ihrem Bett lag, habe ich es durch den Lattenrost gesehen. Mit gesenktem Kopf gebe ich es an Jayden weiter. Ich hoffe nur, dass sie es nicht kaputt machen, es bedeutet mir sehr viel!

Er pfeift seine Leute wie Hunde zurück und zeigt auf den Hausausgang. Die Security läuft aus dem Haus, nun sind nur noch wir Zwei hier drinnen. Mit einem Grinsen wirft er das Buch von einer Hand zur anderen und schaut mich Siegesfreudig an.

„Ich wusste, dass du mir helfen wirst. Muss man dir immer erst drohen hm?"

Für eine Antwort bin ich nicht im Stande, kopfschüttelnd verlasse ich meine alte Heimat und steige wieder in die Karosserie ein. Eine Flucht versuche wäre einfach nur dumm, denn dann würde er mich wirklich umbringen. Wenn ich nur an den Moment zurückdenke, an welchem ich Hoffnung auf Freiheit und Zukunft hatte, bricht es mir mein Herz erneut.

Kidnapped from HimWo Geschichten leben. Entdecke jetzt