Kapitel 11

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Usagi

So, erst einmal die Speisekarten...hier, bittesehr."

Die Kellnerin bringt uns zwei dicke schwarze Bücher, die eher so aussehen wie der schwere Wälzer über die griechische Mythologie bei mir daheim. Ein wenig enttäuscht bin ich dann doch als ich die erste Seite aufschlage; kein All You Can Eat Angebot weit und breit zu sehen.

Schade.

Dafür aber entdecke ich etwas gaaaanz furchtbar köstliches, als ich ein paar Seiten weiter blättere.

„Tonkatsu!!!"

rufe ich verzückt aus und klatsche begeistert laut in die Hände, sodass Mamoru unverzüglich von seiner Speisekarten-Lektüre zu mir auf blickt. Just in diesem Moment bemerke ich, dass er eine Brille aufgesetzt hat.

Wow, ich habe noch nie in meinem Leben jemanden gesehen, der so verdammt sexy mit einer Sehhilfe aussieht wie Mamoru Chiba...und dann nimmt er die tatsächlich mit noch so einer langsamen, erotischen Bewegung ab...da! Da kommt noch die eine hochgezogene Augenbraue hinzu, ein Mini Lächeln umspielt seine wunderschönen, sinnlichen Lippen,..zack, fertig!

Der Mann fürs Leben!

„Möchtest Du also Schnitzel bestellen?!"

„Jaaa, ahhh, was freue ich mich darauf!!!"

Mamoru wirkt recht amüsiert ob meiner überschwänglich positiven Rückmeldung. Er klappt seine Karte energisch zu und grinst mich breit an.

„Gut, nehme ich auch...ist das etwa Dein Lieblingsessen?"

„Oh, ich habe viele, glaube mir. Im Moment sind meine Eltern verreist und da komme ich leider nicht in den Genuss von Mamas herrlicher Hausmannskost."

Ein sanftes Lächeln hält nun Einzug auf Mamoru's Gesicht. Awww, ich schmelze immer mehr, mit jeder Sekunde eigentlich, die wir zu zweit so schön ungestört miteinander verbringen dürfen. Ich möchte so gerne die Zeit anhalten und diese wunderbaren Augenblicke mit Mamoru für immer genießen. Mein Hungergefühl ist abgestellt, meine Sorgen bezüglich meines eventuellen Verlusts an essenziellen Erinnerungen sind ausgesperrt aus diesem Raum, in dem wir uns befinden...und uns nur ganz tief und sehnsüchtig in die Augen blicken.

Hier sind wir einfach nur Mamoru und Usagi. In einem ganz normalen Leben. Genau wie Mamoru es sich für mich gewünscht hat bevor er seine Augen geschlossen hat...Und genau in diesem Moment der Erkenntnis ist es auch wieder vorbei mit der trauten Zweisamkeit, der schönen Harmonie mit uns. Mit all der Romantik. Hier steht etwas im Raum...das so groß ist wie ein riesiger, dicker, rosa Elefant!

„Habt Ihr schon gewählt?"

Die nette Kellnerin bringt mich wieder zurück in die Realität...und Mamoru offensichtlich auch, denn er sieht mich nun mit einem sehr ernsten Gesicht an. Ich sammle mich kurz und lächle dann zu der Bedienung auf.

„Zweimal die Nummer 34 bitte und..." - kurzer Schwenk auf den Traummann vor mir, nein, sieht nicht nach Alkohol aus, - „ähhh...zwei Wasser."

„Kommt sofort." wird mir entgegen geflötet und schon sind Mamoru und ich wieder allein. Die Bestellung aufgeben liegt absolut in meinem Element, da lasse ich mir nicht reinreden. Was Mamoru offensichtlich kein wenig stört, denn er sitzt aufrecht auf seinem Stuhl und sieht mich nahezu ausdruckslos an. Ich seufze einmal schwer und lehne mich zurück auf meinen Stuhl.

Du bist aber für mich der netteste Junge!Where stories live. Discover now