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SAMU

„Rick", flüstere ich. „Wir sind alle hier. Die anderen Jungs warten draußen. Wir sind für dich da. Warum hast du nichts gesagt? Warum? Ich hätte das niemals zugelassen, dass dir jemand so weh tut. Niemals. Ich liebe dich und ich will dich zurück. Ich weiß, du hörst mich nicht, aber es ist so. Und wenn ich jemals Kinder haben will, dann mit dir. Wir finden einen Weg, wenn wir das beide wollen und wenn nicht, dann nicht. Hauptsache, wir sind zusammen. Ich will mein Leben mit dir teilen, hörst du? Ohne dich an meiner Seite wird es kein Comeback von Sunrise Avenue geben. Niemals. Ohne dich ist die Band nicht vollständig. Ohne dich klingen die Songs nicht so wie sie sollen. Ich vermisse dich so sehr." Bei meinen letzten Worten brechen die Emotionen aus mir heraus und ich sinke mit dem Kopf auf die Bettdecke und muss weinen. Wie sehr wünsche ich mir, dass wir wieder zusammen sind und dass alles gut wird. Wann wird er endlich wieder aufwachen? Ich will doch mit ihm reden, ihm sagen, dass alles wieder in Ordnung kommt und dass er keine Angst mehr haben muss. Aber bevor Rick aufwacht, kommt der Arzt herein. „Herr Haber, das reicht jetzt für heute, bitte." „Aber Herr Doktor, er ist doch noch nicht aufgewacht, ich muss doch mit ihm reden, bitte ich.....", aber der Arzt kennt leider kein Erbarmen. „Das Einzige, was Herr Rajamaa jetzt braucht ist Ruhe, viel Ruhe. Sie können mit ihm reden, wenn es ihm wieder besser geht und wenn er stabil ist. Aber nicht mehr heute. Ich muss sie jetzt wirklich inständig bitten, das Zimmer zu verlassen. Sie wollen doch schließlich auch, dass er wieder gesund wird, oder?" Mit den letzten Worten kriegt er mich. Nichts wünsche ich mir sehnlicher, als dass es Riku wieder gut geht und er wieder ganz gesund wird. Darum nicke ich und verlasse betreten den Raum. An der Tür drehe ich mich nochmal um und gucke ihn an.

Die anderen warten immer noch draußen auf dem Flur. „Wie geht es ihm?", will Osmo sofort wissen. Ich berichte ihnen alles, was ja nicht viel mehr ist, als was der Arzt uns schon erzählt hat. In diesem Moment kommen zwei Polizisten den Gang herunter direkt auf uns zu. Ein Arzt ist auch dabei. „Das sind sie", sagt er zu den Polizisten. Meinen die etwa uns? Aber wir haben doch gar nichts gemacht. „Guten Tag, ich bin Oberkommissar Mäkkinen und das ist mein Kollege Herr Jokkinen. Wir müssen ihnen ein paar Fragen stellen. Es geht um ihren Freund Riku Juhani Rajamaa. Das Krankenhaus ist verpflichtet, uns bei dieser Art von Verletzungen, die ihm offenbar gewaltsam zugefügt wurden, einzuschalten. Also, was können Sie uns über die Verletzungen ihres Freundes sagen? Wissen Sie, wann das alles passiert ist und von wem sie stammen?" Meine Knie werden weich, aber wie immer ist auf Mikko Verlass. Ergeht zu den beiden Polizisten, stellt sich offiziell vor und führt das Gespräch, während wir anderen zuhören. Er berichtet ihnen, was wir wissen oder besser gesagt, was wir nicht wissen und als sie fertig sind, fragt Herr Mäkkinen uns noch: „Können Sie alle die Angaben von Herrn Saukkonen so bestätigen?" Wir nicken und bejahen alle. „Gut, das ist fürs erste alles. Wenn ihr Freund wieder zu Bewusstsein kommt, dann wird uns das Krankenhaus benachrichtigen und wir werden ihn auch befragen." „Bitte finden Sie diese Monster", sage ich zitternd. Herr Mäkkinen guckt mich und ich sehe plötzlich sowas wie Mitgefühl in seinem Gesicht. „Glauben Sie mir Herr...", „Haber, Samu Haber", erkläre ich. „Herr Haber, wir werden alles dafür tun, um die Menschen zu finden, die ihrem Freund das angetan haben. Und ich bin mir ziemlich sicher, wenn wir erst einmal die Aussage ihres Freundes haben, dass wir dann auch erfolgreich sein werden", schließt er zuversichtlich. „Danke", sage ich und meine es ehrlich. Ich bin wirklich froh, dass die Polizei sich darum kümmert. 

Do we love it enough to come back home?Where stories live. Discover now