「16」Liebe ich dich wirklich so sehr, dass ich dich kenne?

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"Was hast du einen Monat lang gemacht?" Versuchte er ein Gespräch anzufangen aber ich blieb weiterhin still "Willst du etwa nicht mehr mit mir reden?" Fragte er von den Sofas zu den Computern kommend, sozusagen in meine Richtung. Bevor er jedoch zu mir richtig kam stand ich mit einem Mal vom Stuhl auf und umarmte ihn fest. So fest, als würde ich ihn das letzte mal umarmen, das aller letzte mal...

Nachdem der laut vom Stuhl, da er durch mein plötzliches aufstehen herunter gekippt war, aufhörte, wurde es wieder still. "Es tut mir leid" murmelte ich verständlich und vergrub mein Gesicht in seiner Schulter.

Ich umarmte ihn als wüsste ich, dass das unsere letzte Umarmung wäre, als wüsste ich, dass das das letzte mal wäre wo ich seine nähe spürte. Das aller letzte Mal...

"Bleib immer in meiner Nähe, verlass mich nie, okay?" "Miyu, warum sagst du sowas jetzt?" Fragte er mein Gesicht, welches mit Tränen überseht war, mit seinen Händen umramend. "Ich will dich nicht verlieren. Du hast so viel für mich gemacht, mir ein platzt zum Wohnen gegeben. Mir geholfen, mich so akzeptiert wie ich bin, mir einen Platz in deinem Herzen geöffnet. Und ich habe nichts getan, ganz im Gegenteil, ich bin dir sogar eine Last geworden" L wischte sachte meine Tränen weg und lächelte mich leicht an "Auch wenn du mir zu einer Last geworden bist, dann trage ich diese Last gerne auf meinen Schultern. Miyu du sagst du hättest nichts gemacht, aber wie hast du es dann geschafft in mein Herz zu kommen?" Fragte L woraufhin Ich etwas lachen musste, doch wusste genau was passieren würde "Lach immer. Sei immer Glücklich" "Dann versprich mir, das du immer an meiner Seite sein wirst, mich nie verlassen wirst" meinte ich doch wusste auch, das so etwas nicht möglich war. "Das kann ich nicht, aber ich verspreche dir etwas anderes" "Was?" "Das wirst du schon noch erfahren aber nicht jetzt" meinte er und überbrückte die Distanz zwischen uns und legte seine Lippen ein letztes mal auf meine.

Trauer endete nie, aber sie wandelt sich. Sie ist ein Übergang. Nicht ein Ort, an dem man bleibt, Trauer ist nicht ein Zeichen von Schwäche und auch kein Mangel an Glaube. Sie ist der Preis für die Liebe... und das bekomme ich von Tag zu Tag immer mehr zu spüren.

Als auch schon der nächste Tag einbrach traf sich Light wieder mit Misa, was wir vom den Monitoren aus mit verfolgten. Nur das auch Ryuk wieder zurück war, das hieß also alles war wieder beim alten. Somit stieg auch die Totenanzahl in den nächsten Tagen wieder an.

Bis es zu jener Stunde am heutigen Tag kam...

Der Moment den ich doch so sehr vermeiden wollte zu sehen...

Der Anblick, wie jemand starb, der mir nahe war konnte ich nie ertragen. Das schlimme daran war aber immer wieder, ich sah wie sie zu Seelen wurden.

So war es auch mit L, der zusammenbrach. Ich war nicht die einzige die geschockt war aber was ich sah, sah hier sonst keiner. Zwar wusste ich das er sterben wird aber es war ein Reflex, weshalb ich erschrocken zurück wich und merkte wie sich Tränen in meinen Augen sammelten und mein Hals trocken wurde als ich seine Seele sah.

Auch wenn ich wusste das du sterben wirst, war ich nie vorbereitet dafür, ich hatte nicht die Kraft dazu, mein Herz wollte es nicht wahrhaben, dass ich dich verlieren würde. Für immer...

Er sah zu mir und verschwand daraufhin einfach. Ich wollte ihm etwas sagen.

Etwas...

Doch ich brach nichts heraus.

Gar nichts...

Eine Woche, genau eine Woche ist es her seit dem Tod von L und Watari. Seither war ich ziemlich niedergeschlagen drauf. Was man sehr schnell bemerkte. Außerdem war ich wieder zurück in der Mietwohnung in der ich für ungefähr 1 Monat gewohnt hatte. Ich hatte keine Lust mehr weiter zu ermitteln. Keine Lust mehr zu Essen, keine Lust mehr zu schlafen. Ich hatte alles aufgegeben. Wobei ich doch schon alles verloren hatte

War L der einzigste Grund, weshalb ich auf den Beinen stehen konnte? Hat er mir die Kraft um alles um mich herum zu verdrängen und weiter zu sehen gezeigt? Wieso kann ich sie dann nicht mehr nutzen? Wieso kann ich nicht alles so akzeptieren wie es ist? Weil es falsch ist oder weil ich vor der Wahrheit flüchten will?

Ich winkelte meine Knie an mich während ich auf dem Bett saß und mich fragte wo L jetzt sein könnte. Ist er schon ins Licht gegangen? Irrt er immernoch in der Menschenwelt herum? Wo ist er?

Natürlich fresse ich mich hier selber auf, meine endlose Trauer, über jemanden der sowieso nie zurück kommen kann. Über jemanden der für immer weg ist, über jemanden den ich zu sehr liebte?

Ich sah mit einem leeren Blick auf meine Füße. So leer war ich, meine Seele meine Gedanken. Was wusste ich über L? Wer war er für mich? Ja natürlich liebte, Nein, liebe ich ihn aber was wusste ich über ihn? Liebe ich ihn denn so sehr das ich ihn kenne? Würde ich jemals eine Antwort finden? Das wusste ich nicht und dadurch das ich so viele Lücken in mir fand merkte ich wie sich Tränen in meinen Augen sammelten.

Doch die Trauer wird auch nicht mit Tränen vergeheb, egal wie lange wie oft du auch weinen magst

"Wo bist du?" Murmelte ich mit rauer Stimme und schlang meine Arme fester um meine Beine. "Ich muss das wirklich noch lernen" hörte ich mir eine Vertraute Stimme und sah zur Tür wo L halb in der Tür war. "Ich kann nicht mal eine Tür aufmachen" so trat er schließlich ganz in das Zimmer. Viel dachte ich nicht nach, es kam mir so vor als würde ich gerade von einem endlosen Albtraum aufwachen, weshalb ich schnell einfach ohne groß darüber nachzudenken auf ihn zu lief. Ich wollte ihn umarmen aber fiel durch ihn durch. Eine Leere breitete sich plötzlich in mir aus. Was war das? Es gefällt mir gar nicht. Es war eine leere die mir zeigte, dass man niemals aus einem endlosen Albtraum aufwachen kann. Eine leere die mein Herz umrandete.

"Wieso bist du immernoch in der Menschenwelt?" Fragte ich ihn emotionslos und versuchte meine Traurigkeit zu unterdrücken. "Wegen dir" das kommt mir ziemlich bekannt vor. "Nein" meinte ich und drehte mich hastig zu ihm wobei er mir recht nahe war. "L, das ist nicht mehr deine Welt du-" "Ich werde dich aber nicht verlassen, dafür liebe ich dich zu sehr" unterbrach er mich und wollte mein Gesicht anheben doch seine Hand ging durch mich durch. Wobei sie etwas an meiner Haut vorbeistriff. Warum wirkte er so liebevoll? Oder war er schon immer so nur ich hatte das nicht bemerkt? Somit sah ich selber zu ihm hoch und meinte eine innere Stimme in mir, die wollte das er an meiner Seite bleibt, unterdrückend "Wenn du mich wirklich liebst..." langsam begann der erste Tropfen Traurigkeit und auch Sehnsucht aus meinem Auge zu fließen "...dann würdest du gehen" ich sah ihm tief in die immernoch so leeren Augen und wich zurück ehe ich auch schon aus dem Zimmer ging und meinen Tränen freien Lauf ließ...

Fortsetzung folgt...

The Ghost of my Heart || Death NoteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt