Das Treffen der Todesser

66 7 2
                                    

Sie sagten -
Kinder seien klein, zerbrechlich,
Kinder brauchen Liebe,
nur was, wenn niemand ihnen diese geben kann?
Ohne Liebe gedeihen Kinder nicht richtig,
Wie Blumen
und gehen langsam aber kläglich ein




Die glatte Hand umfasste die Lehne des Stuhls.

Sie glitt über den Tisch aus Ebenholz.
Rundete entzückt ihre Bewegung mit einem Schlenker des Handgelenkes ab.

Auf der anderen Seite hörte man das Ticken einer Uhr.
Eine Person bewegte ihren Kopf zum Takt.
Sie versuchte, dies hier alles auszublenden.

Eine Gestalt erhob sich am Tischende, wie aus einer Art schwarzem Rauchfeuer.
Die Schritte halten durch den prunkvollen Raum, der besetzt von Marmor und Diamanten zu sein schien.

„Würde sie uns heute auch noch einmal mit ihrer Anwesenheit beglücken?"
Er ließ seinen Blick über die umher Sitzenden schweifen.
Ein Mann mit vollen, schwarzen Haaren, blickte leicht zu seinem Herr auf.
„Ich versichere Ihnen, Herr, sie wird gleich kommen!"

„Das hoffe ich für Euch, das hoffe ich!"
Entgegnete die schlangenartige Gestalt aus einem dunklen Schatten heraus.

Der Mann mit dem dichten Haarschopf blickte zu zwei, scheinbar kleinen, leblosen Körpern, die mit Seilen zusammengebunden kopfüber, über den Versammelten schwebten.

Blickwechsel:

Sie kaute auf ihren Fingernägeln herum.
Sie sagten, sie solle es nicht, doch nun war es ihr gleich, was andere meinten.
Die Person warf sich ihn ihr bestes schwarzes Kleid und hatte sich so eben die Schleife zugebunden.
Ihre dichten, dunklen Haare fielen ihr ins Gesicht.
Ein Luftzug, der wie in einem gezischelten Klang unter ging.
Ihre Fingerkuppen fuhren von unten nach oben und die Fensterläden schlugen mit einem beachtlichem Knall zu.
Sie lief aus dem, mit Spiegeln geschmückten Zimmer hinaus, warf sich einen Mantel über und verschwand im Nichts.



Blickwechsel: Zurück im relativ unbeleuchteten Speisesaal.

Durch leichte Samtvorhänge schien nun ein wenig Licht, das Dunkel des Raumes zu vertreiben.
Die Möbel wurden zur Seite geschoben und die meisten der Personen, die den langen Tisch in der Mitte des Raumes besetzten, schauten zu den jungen, ohnmächtigen Opfern, die sachte über ihren Köpfen schlummerten.

Eine Frau, deren blonde Haare ihr auf die Schultern vielen, nippte an einer Tasse Tee.
Dabei vergoss sie die Hälfte der Flüssigkeit über ihr feines Kleid aus Spitze.
Sie guckte ängstlich zu ihrem Ehemann Lucius, der zitternd neben ihr Platz genommen hatte und nun seine Hand auf ihre legte.

Die Gestalt, von der ein kaltes Gefühl ausging, ließ seinen Blick durch die Runde schweifen.

Er blickte gebannt zu einem jungen, hübschen Mann, der gleich neben ihm selbst Platz genommen hatte, dieser starrte nur sachte auf den Boden
Der Schönling schaute kurz auf, doch hielt danach seinen Blick stets gesenkt und schüttelte nur teilnahmslos den Kopf.

EIN KNALL!

Die versammelte Gesellschaft zuckte zusammen.
Scherben und Splitter von vorher so glänzendem Smaragd Glas flogen durch den Raum und blieben in dem einen oder anderem Haarschopf stecken.

Ein Schwall schwarzen Rauchs durchquerte die Halle und sank leicht zum Boden.
Man vermochte eine Zischeln zu erspähen.

„Seetha-Haa-Hatehh-Hatehh-Ayeeh!"

Hörte man es leicht durch den Raum klingen, bis es langsam in einem loderndem Kaminfeuer unter ging.

Erwartungsvoll beugen sich die Gestalten auf den Mahagoni Stühlen vor, um den Neuankömmling zu begutachten.
Aus der Masse schwarzem Nichts bildete sich urplötzlich eine menschliche Gestalt, die einer jungen Frau glich.
Mit schnellen Schritten steuerte sie auf den Tisch zu.
Ihr Gesicht war bedeckt mit Rus.

„Schön dass Du endlich da bist! Hier, Dein Platz!"
Die Gestalt am Tischende deutete auf eine freie Stelle gleich neben seiner selbst.
Sie setzte sich auf die weichen Daunen des Stuhls.
Die junge Dame blickte zu ihrem Gegenüber und schmunzelte.
Doch ihre Freude ging verloren, als sie durch einen Augenwinkel die ohnmächtigen Kinderkörper erspähte.
„Was soll das?"
Fragte sie die schlangenartige Person gleich neben ihr.
„Oh, ich vergaß. Wir haben heute Gäste! Begrüßt mit Mir die Kinder von Marthin Cothlestone!"
Die Menge stimmte ein freudiges Lachen ein.
Bis auf die junge Frau am Ende des Tisches, sie blickte entsetzt zu einer Dame gleich neben ihr, deren rabenschwarzes, wildes Haar ihr bis zur Hüfte viel.
Sie lachte schrill mit.

„Vielleicht kannst Du ja noch etwas mehr über sie erzählen." Die Sagenhafte Gestalt schaute zufrieden zu der weiblichen Person neben seiner selbst.

„Das sind Emely und und Lewis Cothlestone... Ihr Vater... ihr Vater, arbeitet im Ministerium in einer kleinen Abteilung, er verdient wenige Galleonen, er sagte mir letztens, dass er eine zusätzliche Stelle beim Tagespropheten angenommen hätte... er hat doch nicht... sind sie...?"
Erwiderte sie angewidert, den Blick steht's auf die kleinen, scheinbar leblosen Körper gerichtet.

„Sie sind doch nicht...?"
„Oh nein, noch nicht... Mister Cothlestone hielt ein Interview darüber, wie schön es sei, als Muggelgeborener eine reinblütige Hexe zu heiraten."
Man hörte Würgegeräusche vom anderen Ende des Tisches .
„Das doch alle viel offener sein sollten. Sie haben unsere Gutmütigkeit unterschätzt, diesen Artikel auf einer Piratenseite zu drucken. Er wird diese kleinen, dreckigen Halbblüter schon bald sehr vermissen. Mehr, als ihm lieb ist...!"

„Du weißt ganz genau, dass Du auch ein Halbblut bist, fang nicht damit wieder an!"

Die Gedanken durch Wut getränkt blickte ihr Herr die Person zu seiner Linken an, der junge Mann reagierte nicht.
„Denkst Du das auch?"
„Halte ihn da raus. Das ist etwas zwischen Dir und mir!"
Er guckte zu der jungen Dame.
„Gut, kümmere Dich um sie!"
Ihr stiegen Tränen in die Augen.
Sie bewegte ihr Hand mit einem Schlenker und die Kinder fielen sanft zu Boden.
„Was soll...?"
„Du hast gesagt, ich soll mich um sie kümmern, das tue ich gerade, auf meine Art!"
„Du weißt genau, wie ich das gemeint habe!"

Ihr war es gleich, was von ihr erwartet wurde.
Die Seile lösten sich und die glatten, blonden Haare des Mädchens fielen auf dem Boden.
Mit einem erneuten Wink öffneten sie gebannt vor Angst die Augen.
Sie trauten sich nicht, etwas zu sagen, lagen nur reglos da.
Ihre Erlöserin stand vom Tisch auf, beugte sich zu den Knirpsen hinunter und blickte sie erwartungsvoll an.
„Ihr seit in Sicherheit! Ich werde jetzt Eure Hände nehmen und Euch hier hinaus begleiten, sagt kein Wort, setzt einen Fuß vor den anderen, sagt eurem Vater, dass ihr Euch verlaufen habt, dass ihr Beeren pflücken wart und vom Weg abgekommen seit."

Beide nickten.
Sie nahm die kalten, vor Schweiß nassen Hände in ihre und führte sie durch einen engen Gang in die Eingangshalle des glamourösen Gebäudes.
Dort befand sich ein alter, steinerner Kamin.
Auf dem Sims stand eine Schachtel mit bleichem Pulver, welches sich wohl schon Jahrhunderte dort befand.
Lewis und Emely nahmen beide eine Hand voll, stiegen in den Kamin und sprachen:
„Hogsmead!"
Sie lösten sich langsam auf, bis nur noch ein Hauch von kindlichem Umgang in der Luft lag.

Die junge Frau kehrte zu ihrem üblichen Sitzplatz zurück und schaute stumm zu dem jungen Mann, der sie schockiert anschaute.
Doch nichts konnte sie aus der Ruhe bringen.
Um abzulenken, startete ein Mann am Ende des Tisches eine Unterhaltung.
„Mein Herr, unsere Greifer haben neue Muggel gefangen, dann... ach ja... unsere mickrige Gesellschaft vermag es nicht zu glauben, dass immer wieder spurlos Zauberer und Hexen verschwinden, sie gehen von Leprechans oder Trollen aus."
Er lachte mit einer rauen Stimme.
Ein größerer Mann, der sich mit seiner Ansicht nicht zurück halten konnte, lachte nur ironisch und meinte:
„Und so'n etwas müssen wir wirklich ablenken, mein Lord. Diese Personen sind so intelligent wie
nen 1 Meter Besen!"


Die Menge brach in interessant klingendes Geschmunzel ein.
Der Gebieter erhob sich, sichtlich empört, diese wichtige Unterhaltung unterbrochen zu haben.

Erneut fing ein Anhänger an, seine Fortschritte vor zu tragen:
„ Ich habe letztens persönlich mit Dolores Umbridge gesprochen, in Hogwarts läuft alles vortrefflich, das neue Schuljahr beginnt und schon wieder wurden Muggelgeborene gebeten, Hogwarts für die nächste Zeit nicht mehr zu besuchen, andere hatten sich selber entschieden, unser selbst zu meiden, mein Lord."

„Sehr gut Yaxley, und wie läuft es so bei Dir Severus?"
Er sprach zu einem Mann, der nervös auf seinem Stuhl hin und her rutschte, seine fettigen, scheinbar Jahre lang nicht gewaschenen Haare vielen ihm ins Gesicht und verdeckten die so krumme Hakennase.
„Severus, Du bist doch... Zauber... Zaubertranklehrer, hat sich etwas neues angekündigt? Die Meisten Schüler müssten doch dieses Jahr ihre ersten Prüfungen schreiben."

Severus Snape blickte auf:
„Ja, Herr. Ich verneine aber, dass die meisten meiner Schüler selbst die 6 Klasse noch überstehen, wenn sie es überhaupt schaffen, bei den Prüfungen dieses Jahr ruhig auf ihren Stühlen sitzen zu bleiben."

Der Lord machte ein nun sehr ernstes Gesicht und blickt zu 2 Brüdern, die nicht weit von ihm entfernt saßen, der eine Mann, Rodolphus, war die Person, mit dem dichten, dunklen Haarschopf, neben ihm, sein Bruder Rabastan.
„Rabastan, Rodolphus, habt ihr etwas neues von unserem Dorn im Auge gehört?"
Rabastan schaute nach links zu seinem Bruder, der ihm zunickte.
„Nein, Granger und Weasley haben wir noch nicht gefunden, sie sind... untergetaucht, aber wir haben sie überall zur Fahndung ausgesetzt, 10.000 Galleonen für Hinweise."
„Und Du Severus, hast Du noch ein Lebenszeichen von Deinen alten Schülern gehört?"

„Nein Herr, ich habe seit der Schlacht eigentlich nichts mehr von ihnen gehört." Er verschloss gezielt seine Gedanken, da er wusste, dass diese Aussage gelogen war.

„Gut Severus. Und was ist mit Dir?"
Er schaute zu der jungen Dame, die ihr Gesicht in ihren Handflächen verbarg.
„Was ist mit Dir?"
Fragte er erneut, dieses mal mit etwas Nachdruck in der Stimme.

„Wir haben Weasley angestellt, Herr. Es macht keinen Anschein, dass er noch etwas über seinen Bruder wüsste. Er meidet ihn und passt sich an. Weasley leistet gute Arbeit und ich habe vor, ihn befördern zu lassen. Die offizielle Verbindungsstelle von Kobolden hat gesagt, dass Gringotts unter unserer Führung noch nie so sicher gewesen sei, niemand kommt ohne eine Prüfung hinein und hinaus! Und...ach ja...jegliche gefährlichen Utensilien wurden vernichtet, ein erneuter Angriff durch Granger und Weasley ist also unmöglich..."

„Sehr gut, sonst noch irgendetwas, was wir besprechen müssten?"

„Greyback hat erneut anderen Werwölfen befohlen, Kinder anzugreifen, Herr. Ich habe ihn schon verwarnt, er weiß, wozu wir fähig sind. Er ist nur ein Werwolf. Sie wissen, wenn wir nichts unternehmen, wird er bald auch Reinblüter anfallen. Kingsley Shacklebolt wurde erfolgreich verhaftet, da er Zugang zum alten Orden des Phönix besaß und mehrere Utensilien von Arthur Weasley beschlagnahmt, da der Verdacht von Muggelschmuggelware besteht."

Ihr Lord nickte und fing an zu sprechen:
„Ich werde es Greyback ausrichten lassen, nicht dass dieses Werwolf Gesindel noch unser so kostbares Blut anrührt. Shacklebolt ist einer der letzten, der noch Kontakt zu Granger und Weasley hatte. Carrow und Goyle sind im Moment dabei, ihn auszufragen, da sie ihm ein Besuch abstatten. Natürlich gibt es immer verdorbene in unserer Gesellschaft, die nicht merken, dass Muggelware unnütz ist."

Er lachte kühl und schaute durch die Runde.
Stille
Niemand traute sich noch etwas zu sagen.
Der Leiter der Runde stand nun auf und seine Gefolgschaft erhob sich.
„Wir werden diese Unterhaltung vertagen und unseren Tätigkeiten nachgehen. Ich glaube, es ist nun alles besprochen worden, was noch relevant zu sein schien."

Die Menge nickte verängstigt und ging nach für nach aus dem Raum.
Der junge Mann gleich am Anfang des Tisches, blickte durch die Masse, suchte gezielt nach seiner Schwester.
Doch er wurde hinaus getrieben.
Gerade als die meisten Anhänger den Saal verlassen hatten, erhob die schlangenartige Gestalt noch einmal ihre Stimme:
„Du nicht."
Er sprach zu der jungen Dame, die neben ihm Platz genommen hatte.
Sie kam mit gesenktem Blick angekrochen.
Es war klar, dass er dass nicht auf sich sitzen lassen würde.
„Ich habe dir doch gesagt, du sollst mir nicht mehr widersprechen!"
Die junge Frau nickte, den Blick auf die losen Holzdielen am Boden gerichtet.
„Du weißt, das Du mich vor der gesamten Todesser Gemeinschaft bloßgestellt hast, oder?"
„Ja...aber, Vater..."

Er unterbrach sie:
„Ich leite die Todesser und Du das Ministerium. Ich führe Besprechungen durch und Du teilst Stellen ein, beförderst Leute und kümmerst Dich um die jeweiligen Abteilungen, oder Delphini?"
„Ja Vater..."

Die Moralpredigt hatte sie erwartet.
Lord Voldemort senkte seinen Kopf und blickte zu seiner Tochter.
Seine kalte Hand umfasste ihr Kinn, er hob ihren Kopf an, da sie seinen Blick mied.
„Warum Delphini?"
„Es sind doch Kinder. Ja, das Verhalten von Cothlestone war unangebracht..."
„Unakzeptabel würde ich das nennen..."
„Dann eben unakzeptabel, doch die Kinder können doch nichts dafür. Wenn die Kinder verschwinden würden, würde eine Panikwelle ausbrechen, niemand würde irgendjemanden mehr trauen, das wollen wir doch nicht, besonders nicht, wenn die Glaubhaftigkeit des Ministeriums auf dem Spiel steht oder?"

„Ach Delphini, Du hast ein Problem an Dir. Weißt Du welches?"
Delphini flüsterte so leise in ihrem Kopf die Worte:
* Ja, meinen Vater. * Dass er es nicht hören konnte.
Sie schüttelte zerbrechlich den Kopf.
„Deine Handlungen werden von Deinen Emotionen beeinflusst, das ist ein Fehler, Kind. Du lässt Dich auf Gefühls Dusseleien ein und sie dirigieren Dich herum, das dürfen sie nicht, das macht Dich schwach und besiegbar."

„Ja, Vater."
Seine roten Augen spiegelten sich in ihren tief blauen.
„Du willst doch keine verwelkte Blume sein, oder? Hast Du mich verstanden?"

„Ja, Vater"
„Keine Alleingänge mehr!"
„Ja, Vater"
„Dieses Verhalten möchte ich nicht noch einmal sehen."
Delphini schüttelte den Kopf:
„Nein, nie mehr Vater!"

„Gut, du darfst gehen"
Doch Lord Voldemort lockerte seinen Griff von dem Kinn seiner Tochter nicht, sondern stieß sie nach hinten.
Er ließ sie los und sie viel mit ihrem Kopf,
geradewegs auf den harten Steinboden.



Ich hoffe, das zweite Kapitel meiner Geschichte gefällt euch:)

𝓑𝓵𝓾𝓮𝓫𝓮𝓻𝓻𝔂'𝓼 𝓔𝓷𝓭Onde histórias criam vida. Descubra agora