Ein verjährter Anschlag

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Rückblende:



Das selbe Anwesen.
Mehrere Kinderfotos zierten die dunklen Wände.

„Delphini, bist Du fertig?" Hörte man eine raue Frauenstimme aus einem Zimmer des großen Hauses rufen.
„Ja, ich komme gleich."
Aus einem der Räume kam eine Dame gelaufen, die lieblich die Wange des kleinen Jungen streichelte, den sie auf dem Arm hielt.
Seine glatten, schwarzen Haare vielen ihm ins Gesicht und man erkannte, dass Serpens Riddle schon damals ein sehr hübscher Junge war.

„Delphini kommst Du jetzt?" Bellatrix Lestrange hatte ihre sonst so wilden, schwarzen Haare zu einem Zopf zusammen gebunden, der über ihre, mit schwarzer Spitze bedeckten Schultern viel.
Ein Mann mit dunklen Haaren kam aus einem der Gemächer, sein bestickter Anzug war heute besonders fein.

„Ach Rodolphus! Kannst Du Deiner Stieftochter vielleicht sagen, dass ihre Mutter ihr schon mehrmals gesagt hat, dass sie nun kommen sollte?"

„Na klar Bella."
Herr Lestrange schritt vornehm in das Zimmer seiner Stieftochter, welches voll beklebt war von farbigen Bildern, die das Zaubereiministerium, die Winkelgasse und natürlich den Innenhof von Hogwarts zeigten.


„Delphini, wir müssen uns auf den Weg machen, bist Du fertig?"
„Ja, ja."
Beide gingen zu der hölzernen Tür und die Gruppe durchquerte die Schwelle.
Sie fassten sich an den Händen und verschwanden im Nichts.

Blickwechsel:


Eine Gestalt schritt unter einem gewaltigen Kronleuchter auf und ab.
Die kalten Fliesen des Ministeriums spiegelten in der Sonne.
Zauberer und Hexen liefen freudig durch die Hallen, versuchten anderen ihre Zeitungen, Bücher oder sonst noch etwas anzudrehen.

Kisten, aus denen Monster artige Geräusche drangen, standen abseits.
Reporter zückten ihre flotten Schreibfedern, schrieben Antworten von Gesprächspartnern nieder und unterhielten sich freudig.

„Herr, das amerikanische Zaubereiministerium hat uns erneut kontaktiert."
Sprach Mulciber seinen Gebieter.
„Ich habe gerade keine Zeit dafür."

Ein kindliches Lachen ertönte.
Die Reisenden erschienen plötzlich mitten in der großen Halle.
Der Lord blickte zufrieden auf und lächelte zu den Neuankömmlingen.
„Vater!"
Die kleine Delphini riss sich von der Hand ihrer Mutter los.

Sie sprang freudig in die kalten Arme ihres Vaters, der sie freudig anblickte.
„Wie geht es Dir meine Kleine?"
„Sehr gut Vater, und Dir?"
Nur seine Tochter wagte es, ihn so etwas zu fragen.
„Sehr gut."
Bellatrix kam angelaufen und kniete sich hin.
„Guten Morgen, Herr. Hoffentlich sind sie wohl auf."
„Danke, danke. Ja Bella."
Die Dame mit den schwarzen, hüftlangen Haaren gab Lord Voldemort seinen Sohn, den er behutsam auf den Arm nahm.

Die gesamte Gesellschaft blieb abrupt stehen und begutachtete die beiden Kinder des dunklen Lords.

Es war das erste mal, das der dunkle Lord seinen Kindern das Ministerium zeigen wollte.
„Delphini, weißt du, wo wir als erstes hingehen?"
„Nein Vater, wohin denn?"

Er zeigte auf einen schmalen Gang, der zu den Büros der Auroren führte.
Tom Riddle nahm seine Tochter an die Hand und schaute seinen Sohn behutsam an.
„Serpens, willst Du mich nicht auch begrüßen?"

Serpens guckte seien Vater nur aufmerksam an.
Bis seine ältere Schwester anfing zu sprechen.
„Er redet nicht gerne. Er mag es, die Stille zu genießen."
„Dann ist er ja das komplette Gegenteil von Dir, meine Kleine."

Rief Bellatrix Lestrange, die nun die andere Hand ihrer Tochter genommen hatte.
Die Beobachter fingen leicht an zu schmunzeln, doch ihr amüsantes Gekicher verstummte, als sie sich zu ihnen umdrehten.

„Das hier sind die Auroren, sie sind darauf spezialisiert, das Ministerium zu verteidigen.
Leider können wir heute nicht mit vielen sprechen, da sie sich um einen Auftrag außerhalb kümmern müssen, ein schwerer Fall von Verstößen gegen das Muggelgesetz."

Sie liefen einige Minuten durch die Büros des Ministeriums.
Zu Voldemorts Rechten befanden sich Thorfinn Rowle und die Carrows.

Amycus Carrow kam flink heran geeilt und flüsterte seinem Gebieter etwas zu.
Dessen Gesichtsausdruck versteifte sich ruckartig.

„Die Führung ist vorbei. Macht dass ihr hier heraus kommt."

Lord Voldemort wendete die Richtung.
Seine Schritte beschleunigten sich.

„Herr, was ist los?" Fragte Bellatrix Lestrange besorgt.
„Ist Ihnen unwohl?"
Der dunkle Lord hielt seine Tochter fest an der Hand und seinen Sohn auf dem Arm.
Jetzt schon fast rennend zum Ausgang hin.
Man konnte dort wo sie standen, nicht apparieren.

Die normalerweise ach so helle Halle des Ministeriums verdunkelte sich schlagartig und die Fenster zersprangen.
Ein Luftzug kam auf.

Eine zauberhafte, langhaarige Katze glitt wie von Geisterhand über dem Boden.
Sie flüsterte Worte.
Eine ältere Stimme Sprach aufgeregt und äußerst rau.
„Mein Lord! Sie kommen! Sie wurden gesehen! Fliehen sie, schützen sie sich!"

Rodolphus und Bellatrix wussten was passiert war, guckten sich erschreckend an und versuchten, einen Weg zu finden, wie sie sich selbst, die Kinder und den dunklen Lord evakuieren konnten.

„Vater?"
Delphini machte sich Sorgen und guckte erschreckend zu ihren Eltern
„Vater?" Sie schrie so laut, dass die ausgebrochene Panik im gesamten Ministerium kurz zu verstummten schien.
Die angestellten Hexen und Zauberer liefen gestresst und rufend durch die Gänge, Eulen flogen wie wild hin und her.
Ein Ausgang war nicht zu erkennen.

Dort.
Im Kreis umher erschienen mehrere Unruhestifter und hielten die Zauberstäbe gezielt auf Lord Voldemort.
Links zu Rodolphus kam Hermine Granger, richtete ihre Magie auf die kleine Gruppe, ihr wildes, dreckiges, braunes Haar lag reglos auf ihren Schultern, die andere Hand in ihrer Jackentasche.
Neben ihr gleich Ronald Weasley.
Der ach so große Herr hatte eine geschwollene Nase, mehrere Pflaster im Gesicht und ein blaues Auge.

„Granger, guten Tag. Lange nichts mehr von ihnen gehört."
Sprach der dunkle Lord zu der Frau, mit dem ernsten Gesicht.
„Händigen sie uns ihren Zauberstab aus!"
„Ja ihren Zauberstab!" Sprach der leicht labile Ronald Weasley ihr nach.

„Wir? Euch unsere Zauberstäbe geben? Habt ihr zu viel Butterbier getrunken?" Lachte Bellatrix Lestrange schrill.
„Ihren Zauberstab, sonst werden wir unbequem!"
„Granger! Treffen sie keine plötzlichen Entscheidungen, die sie später noch bereuen werden!"
Voldemort sprach leicht auf Hermine ein, die immer noch einen gewissen Abstand zu den anderen hielt.

Bellatrix hielt schützend die Arme vor ihre Kinder, die noch nicht ganz verstanden, was nun gerade vor sich ging.

𝓑𝓵𝓾𝓮𝓫𝓮𝓻𝓻𝔂'𝓼 𝓔𝓷𝓭Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt