Ein Stück Überraschung

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Überraschung,
Freut sich nicht jeder über ein Stück Überraschung?
Gute oder Schlechte?
Ich bevorzuge beides, da eine schlechte Überraschung besser ist, als ein langweiliges Leben.

Sie legten beide die Hände aufeinander und Delphi schenkte ihm beherzt Kürbissaft in die Tasse ein.
Serpens guckte recht seltsam, als er bemerkte, dass auf dem pinken Becher #1princess eingraviert wurde.
„Delphi, haben wir keinen anderen Becher?"
„Doch, aber du bist doch unsere kleine Prinzessin!" sie lachte ihrem Bruder zu.
Ebenfalls auf dem Tisch lag eine neue Ausgabe vom Tagespropheten.
Serpens schlug die erste Seit auf.
„Schon wieder ein Bericht über das Verschwinden vieler muggelstämmiger Zauberer und Hexen."

Er guckte zu seiner Schwester, die mit Tränen in den Augen den Kopf schüttelte.
„Ich wollte das ni - nicht! Sie können doch nicht-!"

„Es ist nicht Deine Schuld, wir sind dazu bestimmt. Du triffst nicht die Entscheidungen."
Er nahm sie in den Arm und streichelte ihre Schultern.
„Es ist nicht Deine Schuld, du triffst für die Todesser keine Entscheidungen!"
Ihre Tränen flossen ihm den Nacken hinab.
Sie hielt sich die Hände vors Gesicht.
Da man nicht merken sollte, dass sie schon wieder mit der Welt am Ende war.

„Es ist gut, ich bin für dich da." Sprach ihr Bruder ihr in Ohr.
Er stand auf und nahm sie an die Hand.
„Hast Du schon das neue Album von den Schicksalsschwestern gehört?"
Sie wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und schüttelte erneut den Kopf.
Serpens zuckte mit dem Handgelenk und eine Platte wurde im Nu aufgelegt.
Er zog die Gardinen bei Seite und die Pantoffel aus.
Elegante Klänge feinster Musik ertönten.
Serpens tanzte ein bisschen auf und ab, was einem Kelphie bei der Futtersuche glich.
Delphi schaute ihren kleinen Bruder beglückt an.
Sie hörte auf, an schlimme Erinnerungen zu denken und warf ebenfalls ihre Hausschuhe bei Seite.

Die Klaviermusik betörte ihre Ohren und sie vergaß die Welt.
„Schön nicht?" Serpens blickte erfreut zu seiner Schwester, die jedoch abgelenkt war.
Sie tapste von einem Fuß zum anderem.
Er nahm sachte ihren Arm und hielt seinen um ihre Taillie.
Delphi legte ihre Hände um seine Schultern und tanzten von einem Fuß auf dem anderen hin und her.
Die beiden Geschwister waren nicht die besten Tänzer, das wussten sie, doch sie hatten Spaß dabei.
Serpens lächelte seiner Schwester zu.
Er nahm ihre Hand und drehte sie mehrmals im Kreis herum.
Alle Sorgen schienen für einen Moment vergessen zu sein.
Beide fielen zu Boden und begangen zu schmunzeln, sie blickten zu der alten Decke über ihnen, die nun Welten entfernt zu sein schien.
Die beiden Riddle - Kinder hielten ihre Hände empor zum Himmel.
„Serpens? Kannst Du mir eins versprechen?"
Er hörte gebannt seiner Schwester zu.

„Dass dieser Moment für immer bleibt."
„Das würde ich gerne." Er schaute Delphi an, die erstmals tagelang wieder richtig glücklich zu sein schien.

Beide schlossen die Augen, die Musik auf Dauerschleife.
„Aber Du weißt, dass das nicht geht."
Serpens lief eine Träne über die Wange.
Seine Schwester reagierte nicht.
Sie wusste es genau so gut wie er.

Serpens öffnete die Augen, stand vom kalten Holzboden auf und lief durch das prunkvolle Anwesen der Lestranges.
„Gumkey, weißt Du noch, was ich Dir gestern gesagt habe?"

Der kleine Hauself kam angelaufen und blickte in zufrieden an.
Als er dennoch seine Gebieterin am Boden liegend sah, die den Blick starr nach oben richtete, wurde er etwas schüchtern.
„Ja, Herr. Gumkey hat alles vorbereitet. Sie brauchen doch keine Hilfe von Gumkey mehr oder?"
Er drückte Serpens eine Stofftasche in die Hand, dieser drückte sie fest an seine Brust und hielt seiner Schwester seine Hand hin.

„Steh auf."
„Warum?"
„Steh jetzt auf. Ich habe etwas vor."

Seine Schwester fasste die Hand ihres Bruders und folgte ihm aus dem herrlich eingerichtetem Wohnzimmer.
„Serpens, was ist los? Was hast du vor?"
„Vertraust Du mir?"
„Du weißt, dass ich keinem mehr vertraue!"

𝓑𝓵𝓾𝓮𝓫𝓮𝓻𝓻𝔂'𝓼 𝓔𝓷𝓭Where stories live. Discover now