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𝙹𝚒𝚖𝚒𝚗


,,Was?"

„S-sein Bruder.. er.. h-hat mich geküsst..“, stotterte Jihyun leise und sah auf seinen Schoß.

„Und.. und er h-hat es gesehen..“

,,Was?!?", rief ich laut aus und wurde sauer.

,,Wieso hast du es zugelassen Hyun?!? Wieso hast du Jeongguk nicht gesagt, dass du das nicht wolltest?!"

„W-weil ich es wollte..“, atmete er bedrückt aus und senkte seinen Kopf nur noch mehr.

,,Was?!?", knurrte ich und fuhr durch meine Haare.

,,Hyun... hast du ihn nicht geliebt??"

„D-doch!“

Er sah mit großen Augen zu mir auf.

„I-Ich liebe ihn.. aber.. i-ich glaube nicht so.. wie ich vorher dachte..“

,,Ach Hyun...", seufzte ich und ließ ihn zuhause ab. Ich wusste nicht gerade, ob ich sauer oder enttäuscht war. Und tief in mir drin, war ich vielleicht glücklich aber das verdrängte ich schnell wieder, da es hier um meinen Bruder und auch um die Person ging, die ich liebte.

,,Wo ist Jeongguk?"

„Ich.. weiß nicht..“, murmelte Jihyun.

„E-er ist weggerannt..“

,,Geh nach Hause. Ich weiß wo er sein könnte", sagte ich und ließ ihn daheim ab. Außer mir wusste keiner, wo Jeongguks Geheimversteck war, weshalb keiner ihn finden würde. Und wenn ihn etwas zustieße, könnte ich mir das kaum verzeihen.

,,Und wehe ich sehe diesen Junghyun daheim! Darüber reden wir zwei auch noch."

Jihyun nickte und ging betrübt ins Haus.

Ich fuhr bis zu diesem Haus und stieg aus, kletterte die Treppe hoch, die ich hochzog und  klopfte schließlich an der Tür.

,,Jeongguk! Jeongguk ich weiß, dass du da drinnen bist."

Als sich die Tür öffnete, schluckte ich leicht.

Vor mir stand ein verheulter Jeongguk, der mehr als nur am Boden zerstört war. Ich lief sofort rein und nahm ihn in meine Arme.
Vielleicht hätte ich daheim bleiben sollen, bei Jihyun aber ich wusste, dass Jeongguk es schwerer hatte und nicht so stark wie Jihyun war.

Er klammerte sich sofort an mich und schluchzte auf, während er sein Gesicht in meine Brust drückte und das, obwohl ich Jihyuns Bruder war. Ich war ja auch neben Tae sein einziger Freund.

Langsam strich ich über seinen Rücken und wieder hoch über seinen Hinterkopf.
Ich ließ ihn weinen, weil er es sollte, weil es schmerzte. Sein Herz war gebrochen.

Er weinte und weinte, selbst als wir auf der Couch saßen, bis er vor Müdigkeit einschlief.
Sein Kopf lag auf meinem Schoß und ich blickte ihn deshalb besorgt an. Er würde eine Weile brauchen, bis er den Schmerz vergessen konnte.

Ach Jeongguk... wieso hast du dich auch in Jihyun verliebt...wieso nicht... in mich..

Ich nahm mein Handy zur Hand und schrieb Taehyung, dass er zu Hyun gehen sollte, denn ich wusste, dass Jihyun mit Taehyung mehr über solches sprach als mit mir und außerdem wüsste ich nicht, ob ich ihn nur noch mehr verletzen würde, weil ich nicht wollte, dass er sich in Junghyun verliebte.

Als ich mein Handy schließlich weglegte, hörte ich ein leises Zischen, ehe Jeongguk sich an mich kuschelte, was wirklich viel zu süß war.

,,Du bist wach.. ", flüsterte ich und strich ihm durch die Haare.

,,Soll ich dich nach Hause bringen?"

„N-nein..“, murmelte er und sah langsam zu mir auf, musterte mein Gesicht und spielte etwas mit seinen Fingern herum.

Ich sah weg aber hörte nicht auf durch seine Haare zu streichen. Hyun und ich sahen uns ziemlich ähnlich und ich wollte nicht, dass er litt.

,,Du kannst nicht hier bleiben.. Du musst nach Hause und dein Vater macht sich bestimmt Sorgen. Er hat schon mehrmals angerufen."

„K-kannst du.. mich nicht.. ablenken..?“, fragte er leise und sah ebenfalls zur Seite.

„D-danach gehe ich auch.. versprochen..“

,,Ablenken??", hauchte ich und seufzte bevor ich ihn anblickte.

Ich würde so gerne..

Dann schüttelte ich den Kopf und fing an etwas über mich zu erzählen.

,,Uhm..ich kann dir ja was witziges erzählen. Damals, als ich noch klein war, wurde ich wie ein Mädchen gekleidet und davon...gibt es leider Fotos..", schmunzelte ich.

Er sah wieder zu mir auf und kicherte leise.

„Hat dir bestimmt super gestanden~“

,,Warte", sagte ich und holte mein Handy raus, um ihm die peinlichen Bilder zu zeigen.

,,Ganz viele dachten ich sei ein Mädchen und mein Mutter nutzte das aus..."

Jeongguk lächelte breit und sah sich die Bilder fasziniert an. Wenigstens hatte das Ablenkungsmanöver geklappt.

„Du siehst aber auch süß aus, wie eine kleine Prinzessin~“, ärgerte er mich schon und musste erneut kichern.

,,Jeongguk... nicht du auch noch", lachte ich und scrollte weiter, bis auf einmal ein Bild von mir Oberkörperfrei erschien.

,,Oh...ehm.."

Schnell zog ich mein Handy zu mir und räusperte mich.

,,Weil...das ja der Ordner ist..mein Ordner."

Jeongguk wurde etwas rot und sah an die Decke.

„Das.. ehm.. du siehst schön aus..“

,,Wirklich? Dankeschön", lächelte ich und strich ihm nochmal durch die Haare.

,,Na schön, lass uns jetzt aufstehen und ich fahr dich nach Hause. Wir sehen uns morgen in der Schule wieder und wir können auch schreiben wenn du willst okay?"

Jeongguk nickte und setzte sich auf, ehe er aufstand und auf mich wartete, sodass wir keine Sekunde später zusammen zum Auto gingen und in dieses einsteigen.

Ich fuhr los und es war ziemlich still bis ich bei ihm ankam. Ich wollte ihn nicht weiter traurig machen oder ihn wieder weinen sehen.

,,Hier wären wir. Geht es dir besser?"

„Ein bisschen“, lächelte er mich leicht an und beugte sich vor, um meine Wange zu küssen.

„Dankeschön..“

Dann stieg er aus und lief schnell ins Haus.

Mit geweiteten Augen sah ich ihm hinterher und hielt meine Wange, jedoch fuhr ich direkt los. Er war verwirrt und verletzt, er wusste bestimmt nicht was er tat.

𝐈𝐭'𝐬 𝐂𝐨𝐦𝐩𝐥𝐢𝐜𝐚𝐭𝐞𝐝 ʲⁱᵏᵒᵒᵏWhere stories live. Discover now