12|𝙇𝙊𝙐𝙄𝙎

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„𝐃𝐚𝐧𝐧 𝐡𝐞𝐫𝐫𝐬𝐜𝐡𝐭 𝐒𝐭𝐢𝐥𝐥𝐞.“

.•⁂★⁂•.

Ich bin verwirrt.

Nicht nur wegen Aarons seltsamer Aktion vorhin, sondern auch, weil ich mich in einer absolut unbekannten Situation befinde.

Ich bin mit anderen Leuten auf dem Weg nach Hause, und zwar freiwillig, und obwohl Debbie ununterbrochen auf ihr Handy starrt, Liz einige Schritte zurückbleibt, und Aaron wirkt, als wäre er überall lieber, als hier mit uns, fühlt es sich seltsam gut an.

Ich überlege, ob ich Aaron ansprechen sollte.

Wie würde er darauf überhaupt reagieren? Einen Faustschlag kann ich nicht gebrauchen, vor allen Dingen, da ich vermutlich auf der Stelle zusammenbrechen würde.
Überraschenderweise kommt er mir zuvor.

„Warum lässt du dich so von diesen Arschlöchern einwickeln? Du denkst doch nicht, dass sich einer von denen auch nur im Entferntesten für dich interessiert?“

Er klingt wütend, und mein erster Instinkt ist es, Abstand zwischen uns zu bringen.
In letzter Sekunde halte ich mich zurück, denn so eine Aktion würde ihn wohl höchstens noch wütender machen.

„Nein, glaube ich nicht.“, antworte ich. „Aber was sollte ich tun, außer einfach nett zu sein? Sie zusammenschlagen?“

„Zum Beispiel.“
Er kneift die Augen etwas zusammen, was mich darüber nachdenken lässt, ob ich zu direkt war.

Ich spüre förmlich, wie Debbie die Ohren spitzt, um zu hören, über was wir sprechen.

„Hör zu; ich möchte meine Situation nicht noch weiter verschlimmern. Dir mag dein Ruf egal sein, und glaub mir, ich bewundere dich dafür, aber mir ist es nicht gleichgültig, was andere von mir denken. Und es ist mir auch nicht gleichgültig, was mir auf den Spind gekritzelt wird, so wahr es auch sein mag.“
Meine Augen weiten sich erschrocken, während ich die Worte höre, die aus mir heraussprudeln.

Geht es Autoren so? Schreiben sie das nieder, was sie nicht laut sagen sollten? Definitiv die bessere Alternative.

„Ich war es. Mit deinem Spind.“ Mehr sagt er nicht.
„Ich weiß.“ Mehr sage ich nicht.
Dann herrscht Stille.

Wir laufen nebeneinander her, ohne uns anzusehen, gefolgt von Liz, die wohl eigene Probleme hat, über die sie nachdenken kann, und Debbie, der diese scheinbar fehlen.
Jedenfalls lauscht sie so offensichtlich, dass ich mir ein Grinsen verkneifen muss.

Bald kommen wir bei dem Haus an, das Debbie ihr Zuhause nennt, und ich muss zugeben, dass es kein Gebäude gäbe, das besser zu ihr passen würde.
Und an Geld scheint es ihrer Familie nicht zu mangeln.

𝐋𝐨𝐬𝐞𝐫𝐜𝐥𝐢𝐪𝐮𝐞Where stories live. Discover now