Kapitel 5

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Am nächsten Tag tauchten Finja und ich, wenn auch ein paar Minuten zu spät, auf der Party auf. Wir suchten Lotta und fanden sich schließlich im Garten. Zu dritt machten wir uns auf die Suche nach Damian, da Finja und ich ihm noch nicht gratuliert hatten. Als wir ihn schließlich fanden, fielen mir fast die Augen aus dem Kopf. Er machte schon wieder mit diesem Mädchen, das was ich letztens schon kennen lernen durfte, rum. Als auch Finja und Lotta es bemerkten, zogen sie mich mit auf die Tanzfläche, um mich abzulenken. Dies klappte aber nicht wirklich. Aber da ich den anderen die Party nicht kaputt machen wollte, tanzte ich alle Wut aus mir raus. Ich wollte gar nicht wissen wie bescheuert ich gerade aussah, aber das war mir in dem Moment so egal. Ich wollte einfach diese Bilder aus meinem Kopf bekommen. Auf einmal tippte mich jemand an und fragte: „Flaschendrehen? Spielst du mit?" Ich schaute zu den anderen, nickte und zog sie hinter mir her. Als ich sah wer mitspielte, wollte ich gerade wieder umdrehen. Doch Finja schupste mich schon fast in den Kreis. Also setzte ich mich und sah mir die Runde an. Ich sah Damian und sein neues Mädchen, ein paar aus der Fußball Mannschaft der Schule und auch fremde Gesichter. Und schon ging es los. Nach ein paar langweiligen Runden, fing das Spiel erst richtig an. Damian war an der Reihe. Der Junge, der ihm die Aufgabe stellen sollte, überlegte kurz. Plötzlich lächelte er belustigt und befahl: „Küss sie!" Sein Finger zeigte erst zu Damian und bewegt sich dann langsam in meine Richtung. Als dieser dann auch noch bei mir stehen blieb, schluckte ich einmal fest. Damian lächelte und stand auf, um zu mir rüber zu gehen. Doch bevor er mich erreichen konnte, stand ich auf und sagte, während ich ihm fest in die Augen schaute: „Oh, das wird er sicher nicht tun!" Mit diesem Satz verschwand ich. Ich hörte wie mir jemand hinterherlief. Da ich mir ziemlich war, dass es Finja oder Lotta war und mir auch ziemlich sicher war, dass mir bis nach draußen folgen würden, lief ich weiter. Erst draußen vor der Tür kam ich zum Stehen. Ich drehte mich um und wollte gerade meinen Gedanken freien Lauf zu lassen, als ich sah, dass mir nicht meine Freundinnen, sondern Damian gefolgt war. Da ich keine Ahnung hatte wieso er mir gefolgt war, sah ich ihn nur fragend an. Er verstand und fing an zu reden: „Komm schon, die Party hat doch gerade erst angefangen. Wir sind doch alle noch nüchtern." Da ich nicht wirklich wusste was er mir damit sagen wollte antwortete ich nur: „Ich hatte nicht vor, was zu trinken." Und drehte mich damit zum gehen um. Doch er hielt mich am Arm fest und raunte mir zu: „Ist die Vorstellung, mich zu küssen wirklich so schlimm, dass du dich gleich vom Acker machst?" Ich war ein bisschen überfordert mit der Situation, da diese Vorstellung alles andere als schlimm war. Dennoch konnte ich das schlecht zugeben. Krampfhaft suchte ich nach einer passenden Antwort. Doch leider fiel mir auf die Schnelle keine ein. Er lächelte siegreich und flüsterte mir ins Ohr: „Ich wusste es!" Mit diesen Worten ließ er mein Arm los und verschwand ins Haus. Wie angewurzelt blieb ich stehen und ließ mir die Party noch einmal durch den Kopf gehen: Wir kamen an und als erstes sah ich Damian rumknutschen. Danach tanzte ich und wurde zum Flaschendrehen überredet. Dort war die Aufgabe, dass Damian mich küssen sollte, dies lehnte ich ab und ging. Er lief mir hinterher und fragte mich, ob es wirklich so schlimm sei, ihn zu küssen. Daraufhin verschwand er und nun stand ich hier wie angewurzelt im Vorgarten. Die Frage war, warum hätte er mich so etwas fragen, wenn dieses Mädchen seine Freundin gewesen wäre? Ich stand gefühlte zwei Stunden da und überlegte, was es damit auf sich hatte. Wahrscheinlich hatte er es einfach für seinen Stolz gesagt. Jedes andere Mädchen wäre ihm bei dieser Situation direkt um den Hals gefallen. Doch er darf nicht merken, dass ich es am liebsten auch getan hätte. Mit einem dumpfen aber lautem Geräusch, wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. Es kam von drinnen. Ich machte mich auf den Weg ins Haus. Was mag wohl passiert sein?

Als ich reinkam sah ich nur einen großen Kreis, in dem alle in die Mitte starten. Ich bannte mir einen Weg durch die Menge und was ich sah erschreckte mich: Damian lag, mit einer blutenden Lippe und mit einem blauen Auge auf dem Boden. Neben ihm stand ein Junge, ich glaube er hieß Finn oder so, der ihn aggressiv anstarrte. Was zur Hölle war hier nur passiert?

Since you were 18 [1D/Larry FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt