Kapitel 7

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Lotta POV.

Nachdem Ella gegangen war, beschlossen wir Damian aus dem Krankenhaus abzuholen. Philli war noch bei ihrer Freundin, dass hieß wir konnten direkt losfahren. Die Straßen waren voll, obwohl es Sontag war. Meine Eltern schwiegen die Autofahrt über, so als ob der Vorfall meine Schuld gewesen wäre. Naja, war es meine Schuld? Schließlich ging es um Ella und sie ist meine beste Freundin. Aber nein, es war nicht meine Schuld, dies versuchte ich mir zumindest einzureden. Es war Finns und Damians Schuld. Finn hätte sie nicht beleidigen dürfen und Damian hätte sich beherrschen müssen. Trotzdem stand ich hinter letzterem. Denn Finns Worte waren nicht nett und vor allem gelogen! Ella war überhaupt nicht hässlich oder fett!

Im Krankenhaus besprachen meine Eltern noch etwas mit dem Arzt und endlich konnten wir verschwinden! Wie ich Krankenhäuser hasse!

Zu Hause angekommen musste sich Damian noch ausruhen, also war es jetzt meine Aufgabe, Philli abzuholen. Ich ging los und war zum Glück bald da. Ich klingelte an der Tür und ein paar Sekunden öffnete sich diese. Kurz unterhielt ich mit der Mutter von Phillis Freundin und dann rief sie die beiden, dass ich da wäre. Nachdem niemand erschien, ging die Mutter sie holen. Ich erinnere mich noch gut, wie ich früher nie nach Hause wollte. Wir hatten uns dann sogar oft im Zimmer versteckt, weil wir dachten unsere Mütter würden uns dann nicht finden. Ich erinnere mich gerne an die Kindergarten- und Grundschulzeiten zurück. In dieser Zeit war das Leben noch so einfach und das größte Problem war, wenn man beim ausmalen über den Rand gemalt hatte. Jetzt war alles anders. Die Schule sorgt dafür, dass man jeden Tag schon mit enormem Stress aufwacht und abends damit wieder einschläft. Außerdem gab es da noch meine Sexualität. Ich muss mir sorgen machen, dass mich deswegen jemand nicht akzeptiert. In diesem Moment nahm ich mir vor, es meiner Familie noch an diesem Tag zu erzählen. Ich bemerkte gar nicht, dass Philli schon vor mir stand, erst als sie mich freudig begrüßte. Auf dem Heimweg hielt sie meine Hand und erzählte wie toll die Übernachtung gewesen sei, welch tolle Puppen ihre Freundin doch hätte und wie lecker das Essen war. Doch ich hörte ihr nicht richtig zu. Ja, ich würde es meiner Familie heute noch erzählen. Hoffentlich würden sie gut reagieren!

Das Abendessen kam schneller als gedacht! Wir fingen an zu Essen und es war ungewöhnlich still. Wahrscheinlich lag es daran, dass meine Eltern noch sauer auf meinen Bruder waren. Schließlich atmete ich tief durch, räusperte mich und fing an zu reden: „Ähm also das ist jetzt wahrscheinlich der unpassendste Moment aber wann gibt es den schon?" die anderen guckten mich schräg an, aber ich ließ mich davon nicht beirren „Außerdem kann ich es nicht länger für mich behalten. Finja und Ella habe ich es schon erzählt und sie haben es gut aufgenommen, also hoffe, dass ihr es auch tut!" ich atmete noch einmal tief ein und aus „Ich steh auf Mädchen." Gerade als ich fertig war, schmiss Damian seine Gabel auf seinen Teller und stieg mit etwas zu viel Schwung auf, do dass sein Stuhl umfiel. Plötzlich fing ich schrecklich an zu weinen. Ich könnte schwören, dass ich noch nie zuvor so Doll weinte. Meine Mutter stand ebenfalls auf, doch sie kam zu mir, umarmte mich und sagte: „Dein Vater und ich werden dich unterstützen so gut wir können. Und glaub mir Damian wird nicht so einfach damit davonkommen! Aber jetzt soll es erst mal um dich gehen! Ich habe es schon immer irgendwie vermutet, also ist es für mich keine so große Überraschung." Glücklich über ihre Worte fragte ich: „Wieso hast du nie was gesagt?" Darauf zuckte sie mit ihren Schultern: „Ich weiß nicht. Ich wollte dir deinen Freiraum lassen. Und ich wusste, dass wenn du bereit bist darüber zu sprechen, wirst du darüber sprechen." Auch mein Vater stand jetzt auf und umarmte mich. Er versicherte mir, er würde mich ebenfalls unterstützen und wäre unglaublich stolz auf mich, da ich mich getraut habe darüber zu sprechen. Meine kleine Schwester, die die ganze Zeit nur dasaß, weil sie nicht richtig wusste was das alles zu bedeutend hat, fragte nun nach, was dies jetzt alles bedeutete. Darauf erklärte ich ihr: „Wenn ich mich verliebe, verliebe ich mich in ein Mädchen." Meine Mutter fügte schnell noch hinzu: „Was aber etwas ganz Normales ist. Auch wenn manche Menschen anderer Meinung sind." Kurze Zeit später fand ich mich in einer großen Familien-Gruppenumarmung wieder, auch wenn diese leider ohne meinen Bruder statt fand. Wir unterhielten uns noch, bis ich irgendwann ins Bett musste. Ich machte noch einen Abstecher bei Damians Zimmer. Er hatte das Licht aus und schlief. Aber ich wusste, dass er nur so tat. Dies nahm ich als Zeichen, dass er nicht mit mir sprechen wollte.

Auch am nächsten Morgen, als ich versuchte mit ihm zu sprechen, ignorierte er mich. In der Schule erzählte ich alles was in den letzten 24 Stunden passiert war. Finja versuchte mich nur aufzumuntern, doch Ella schäumte vor Wut. Ich konnte es ihr aber auch nicht Übel nehmen. 

Since you were 18 [1D/Larry FF]Tempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang