Kapitel 32 - Wiedervereinigung ✔️

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Lucky reagierte nicht mehr weiter, als Kix ihm beruhigende Worte zusprach. 

Er war erschreckend still geworden und würden die Tränen nicht unaufhaltsam seine Wangen hinunterlaufen, konnte man beinahe annehmen, dass er nicht mehr länger unter den Lebenden weilte. Ein erschreckender Gedanke, der mir die Luft abzuschnüren schien. Es tat verdammt weh, ihn so zu sehen.

Sein Zustand war schlimm. Zwar hatte er kaum Blessuren, weshalb ich davon ausging, dass man ihn meistens mit Stromschlägen gefoltert hatte. Dennoch glaubte ich Blut in seinen Haaren zu erkennen, was dafür sorgte, dass mehrere Strähnen zusammen klebten. Er war traumatisiert und das konnte man ihm auch nicht verübeln. 

Zaghaft streckte ich eine Hand aus und berührte ihn an der Schulter. Kix warf mir einen warnenden Blick zu, wie um zu sagen, dass ich mich nicht zu sehr einmischen sollte, um Lucky nicht zu überfordern.

Da Lucky immer noch die Zivilkleidung trug, die wir damals für Ryloth erhalten hatten, konnte ich unter meiner Hand mit wachsendem Erschrecken fühlen, wie mager Lucky geworden war. Ich konnte seinen Schlüsselbein deutlich spüren und mir kam die Frage, ob wir nicht schon früher nach ihm hätten suchen können. Über den gesamten Zeitraum, in der wir auf eine Entscheidung vom Jedi Orden und dem Militär gewartet hatten, war er höchstwahrscheinlich gefoltert worden. 

"Das ist alles nur ein Traum, eine... eine neue Foltermethode von Dooku", sprach er urplötzlich, seine Augen glasig und starr auf die Wand hinter uns gerichtet, während seine Unterlippe zu beben begann.  "Eine neue Foltermethode, es ist nicht echt..."

Mit jedem Wort wurde er lauter, bis er nahezu mit einer Kraft brüllte, wie man es nicht von ihm in seinem Zustand erwartet hätte. Mehr von dem plötzlichen Ausbruch, als von den Worten erschrocken, zog ich meine Hand zurück und trat einen Schritt nach hinten. 

Fast erwartete ich, dass er im nächsten Augenblick aufspringen würde und uns vor Zorn und Verzweiflung angreifen würde. Der plötzliche Ausbruch verflog so schnell, wie er gekommen war, bis Lucky nur noch unverständlich vor sich hinmurmelte und dabei mit aller Kraft zu versuchen schien, uns auszublenden. Zumindest bis Kix Lucky's Gesicht mit seinen Händen umschloss und ihn so dazu zwang, dem Medic ins Gesicht zu starren.

Lucky schloss hastig die Augen und ich hörte, wie sein Atmen unregelmäßiger vor Panik wurde. 

"Sieh mich an. Sieh mich an, vod*", sprach Kix dann mit einer sanfter, aber bestimmter Stimme und wartete, bis Lucky dem Befehl folgte. Es verging kaum fünf Sekunden, da schluchzte Lucky auch wieder auf, ohne jedoch den Blickkontakt abzubrechen. 

Mir kamen die Tränen, ihn so zu sehen. Wie er nicht mehr wusste, was real und nicht real war. Wie gebrochen er war.

"Das hier ist keine Folter. Wir sind wirklich hier. Ich bin wirklich hier, so wie du meine Hände fühlen kannst", besänftigte Kix ihn. "Wir werden einen Weg finden, dich hier rauszubekommen. Wir werden alle zur 501. zurückkehren. Verstehst du das?"

Es dauerte einen Moment, doch dann blinzelte Lucky wieder und der glasige Ausdruck, den ich zuvor in seinen Augen gesehen hatte, verschwand zusehends. Mit zitternden Händen griff er nach Kix's Hände und umschloss diese, wie um nochmal sicherzugehen, dass diese wirklich echt waren.

Rex trat an mir vorbei, den Helm gegen seine Seite gepresst und kniete sich neben Kix vor Lucky nieder, wovon letzterer ihn kurz musterte, ehe seine Augen sich weiteten und seine Körperhaltung sich anspannte, als ob er Hab-Acht-Stellung einnehmen wollte. 

Während Lucky's Aufmerksamkeit auf den Captain gelenkt wurde, nahm Kix einen Scanner von seinem Gürtel und schaltete diesen an, woraufhin ein bläuliches Licht aufleuchtete, das wie ein Strahl über Lucky's Körper glitt und diesen absuchte.

We Will Remember | Star Wars: The Clone Wars (DEU)Where stories live. Discover now