Kapitel 21 - Sith ✔️

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Der wohl schlimmste Tag meines Lebens fing damit an, dass die hässliche Fratze von Valdar das erste war, das ich an diesem Morgen zu Gesicht bekam.

"Aufwachen, Sonnenschein", sang dieser, ehe er auch die anderen mit einem groben Tritt gegen deren Schienbeine aufweckte.

Ich fluchte leise diverse Schimpfwörter, während ich versuchte, mich mithilfe meiner gefesselten Händen und Beinen in eine senkrechte Sitzlage aufzurichten. Dadurch, dass wir einen Fluchtversuch zwei Tage zuvor unternommen hatten, hatte Valdar sämtliche Sicherheitsvorkehrungen getroffen und uns dabei neben Handschellen auch Fußschellen angelegt, die es uns nur erlaubte, kleine Schritte zu machen. 

Nach zwei Nächten, wo ich mich kaum bewegen konnte, protestierten nun mein Nacken, sowie mein Rücken und ich verzog kurz das Gesicht. 

Zudem hatte Valdar dafür gesorgt, dass wir innerhalb dieser Tage zu schwach sein würden, um einen weiteren Fluchtversuch zu unternehmen. Das hieß, lachhaft wenig Nahrung und kaum Bewegung.

Und es hatte seine Wirkung nicht weit verfehlt. Laufen und im Notfall rennen konnte ich noch, jedoch fühlte ich mich auch nun, nachdem ich eben erst aufgewacht war, bereits müde und ausgelaugt. Mein Magen jammerte ab und an noch leise vor sich hin, doch sonst schien auch er sich mit der Situation bereits langsam abzufinden. Einen rationalen Gedanken jetzt noch fassen zu können wäre ein Wunder.

"Was will der Flohsack diesmal schon wieder", knurrte Hardcase neben mir und erhielt dafür prompt einen Schlag gegen den Kopf von einem der Kampfdroiden die dicht hinter Valdar mit erhobenen Blastern liefen.

"Folgt mir", ordnete Valdar knapp an und betrat einen der Tunnel. Als keiner von uns sich sofort bewegte, packten uns die Droiden grob an unseren Armen und beförderten uns so auf unsere Beine.

"Los jetzt", kommandierte der vorderster Droide und schubste mich in die Richtung des Tunnels. Hinter mir konnte ich hören, wie die anderen hinterher stolperten, begleitet von dem gleichmäßigen Marsch der Droiden.

Der Gang sah aus wie jeder andere in diesem Tunnelsystem. Raue, steinige Wände und nur ab und an durch einige Laternen beleuchtet. Doch je weiter wir dem Gang entlang liefen, desto weniger Laternen konnte ich an den Wänden finden und es wurde schwerer, nicht über den unebenen Boden zu stolpern. 

Als ich fast schon glaubte, dass wir bald durch kompletter Finsternis herumtappen würden, erschien hinter einer Biegung plötzlich ein Lichtfleck am Ende des Tunnels.

Ich kniff meine Augen zusammen, als wir uns dem Lichtfleck nährten. Als wir schließlich ins Freie traten, brauchten meine Augen einen Moment, um zu erkennen, dass wir uns nicht mehr länger unter der Erde befanden. Erst an diesem Punkt bemerkte ich, wie viel wärmer es geworden war, während wir bis hierher gelaufen waren. 

Die Sonne strahlte auf uns herab und erwärmte merkbar das Gestein um uns herum. Trotz der Wärme zitterte ich jedoch von der Kälte, die sich besonders in der letzten Nacht in meinen Knochen eingenistet zu haben schien und so kam es, dass ich nach kurzer Zeit sowohl schwitzte, als auch zitterte.

Einige Schritte vor uns ging es mehrere Meter steil nach unten und als ich den Kopf hob, konnte ich durch zusammengekniffenen Augen sehen, dass es ebenso steil nach oben ging. Nur ein schmaler Pfad entlang der Felswand führte von diesem Eingang weg, der nicht gerade ungefährlich aussah. Hier war also der Ausgang, der mutmaßlich außerhalb der Stadtmauern lag.

Der Droide hinter mir gab mir einen weiteren Stoß in den Rücken, sodass ich instinktiv einen Schritt nach vorne machte und so aus dem Schatten trat.

Es fühlte sich ungewohnt an, die Sonnenstrahlen auf meiner Haut zu fühlen. So ungewohnt, dass es anfangs fast schon schmerzte. Die letzten Tage unter der Erde hatten mich wirklich beinahe vergessen lassen, wie sich Wärme anfühlte. Und so plötzlich dieser wieder ausgesetzt zu werden...

We Will Remember | Star Wars: The Clone Wars (DEU)Where stories live. Discover now