Kapitel 13 - Déjà-vu ✔️

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Inzwischen zweifelte ich daran, dass das Leben es sonderlich gut mit mir meinte. Erst wachte ich in dem Abstellraum eines Kreuzers auf, dann wurde mir eröffnet, dass ich eine Klonsoldatin und gar keine Zivilistin war und nun hatte ich auch noch die Ehre, mich vermutlich vom Captain der 501. höchstpersönlich verprügeln zu lassen.

Soweit war Letzteres wohl die dümmste Idee auf die ich mich je eingelassen hatte.

Mit angespanntem Kiefer beobachtete ich nun also, wie Rex sich aus seiner Rüstung schälte, bis er schließlich nur noch in einem schwarzen, eng anliegenden Anzug vor mir stand. Es war der gleiche Anzug, wie meiner zu sein und ich tat es ihm nach, meine Rüstung einzeln abzunehmen, um sie vorsichtig an der Wand abzustellen.

Echo und Fives hatten es sich währenddessen auf einer Bank an der Wand gemütlich gemacht und waren in einem Gespräch verwickelt, auch wenn Echo ab und an einwenig besorgt zu uns blickte.

"Ich hoffe, du kannst noch so gut kämpfen, wie du es vor deinem Verschwinden konntest", holte mich Rex aus den Gedanken, welcher in diesem Moment eine der auf dem Boden verstreuten Matten zu uns zog. Da war ein herausfordernder Ton in seiner Stimme und der Ansatz eines Lächelns hing an seinen Lippen.

Ich beeilte mich, ihm zur Hilfe zu eilen und packte die andere Seite der Matte, womit das Schlurfgeräusch dann auch sogleich verstummte.

"Da kann ich dich wahrscheinlich beruhigen", entgegnete ich und erlaubte es mir kurz, zu grinsen, was dann aber von selbst verblasste. "Auf Naboo...hat Miriam mit mir trainiert, sobald ich mich von, was auch immer mit mir geschehen war, erholt hatte."

Der Gedanke an Miriam stimmte mich nun traurig, aber auch wütend. Zuvor hatte ich mich darum gesorgt, dass sie sich gerade wahrscheinlich mit dem Gedanken über meinen Verbleib in diesem Moment quälte. Doch inzwischen war sie nur noch ein weiteres Rätsel, von dem ich nicht wusste, was ich damit anfangen sollte.

Sie hatte mich angelogen, darin war ich mir jetzt vollkommen sicher. Die ganze Familiengeschichte von meinem angeblichen Vater, der verstorben sein sollte und mich in ihre Obhut gegeben hatte... ich schüttelte den Kopf. Ich verstand nicht, wieso sie mir sowas antun wollte. Mich meiner Identität zu berauben und dann einen auf Friede und Freude zu machen.

Rex schien meinen Gefühlsumschwung zu bemerken, aber hakte nicht weiter nach, sondern beschränkte sich darauf, die Matte auf den Boden zu legen.

"Dann werde ich mich nicht zurückhalten", sprach er schließlich wieder und lächelte mir aufmunternd zu, was ich mit einem etwas gezwungenen Lächeln wahrnahm.

"Na dann mal los."

Wir stellten uns gegenüber voneinander auf die Matte in Position und etwas weiter entfernt stoppte das Gespräch zwischen Echo und Fives. Deren aufmerksame Blicke konnte ich jetzt schon förmlich auf uns spüren.

Etwas unsicher ballte ich die Fäuste und hielt sie mir schützend for das Gesicht, während ich von Rex' jeder einzelnen Bewegung Notiz nahm. Er hatte zuvor angedeutet, dass er mich bereits im Nahkampf kämpfen gesehen hatte und kurz wunderte ich mich, ob es auch ein Nahkampf gegen ihn gewesen war. Möglich wäre es, aber ich verbannte den Gedanken aus meinem Kopf, um mich einzig und allein auf ihn vor mir zu konzentrieren.

Für eine Weile tänzelten wir bloß voreinander herum, jeder den ersten Zug des anderen abwartend. Dann entschloss sich Rex für den ersten Zug und machte einen Schritt nach vorne, rasch gefolgt von einer Faust in Richtung meiner Seite, welche ich geradeso noch abblocken konnte.

Im Gegenzug kickte ich nach seiner Kniekehle und traf tatsächlich, sodass der Captain kurz einsackte. Was ich nicht erwartet hatte, war jedoch dass er sich komplett zu Boden fallen lassen würde und dabei den Schwung nutzte, um mir die Beine unter mir wegzuziehen.

We Will Remember | Star Wars: The Clone Wars (DEU)Donde viven las historias. Descúbrelo ahora