3~ Schule

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Das Klingeln eines Weckers weckte Yaku und Augenblicklich stand er auf und ging ins Bad um sich umzuziehen. Auf seinem Weg entdeckte er Lev in einem Anzug.

Erstaunt sah Yaku den großgewachsenen Russen an: "Das macht ihr also echt."

"Was meinst du?", fragte Lev. "Am ersten Schultag da zieht man sich in Russland doch besonders schick an?", fragte Yaku vorsichtig.
Er war sich nicht sicher gewesen, ob dies tatsächlich der Fall war, doch glücklicherweise hatte er für den Fall der Fälle einen Anzug dabei. Da nickte Lev auch schon und lächelte: "Man nennt es 'das erste Klingeln'.

Du hast hoffentlich was dabei?" Nun war es an Yaku zu bestätigen. Schnell nahm er sich seinen Anzug aus dem Schrank und verschwand nun endgültig im Bad. Als er angezogen nach unten kam, da warteten Alisa und Lev schon am Frühstückstisch.

"Guten Morgen Yaku!", begrüßte ihn Alisa. "Guten Morgen.", gab er höflich zurück.
"Passt auf, dass ihr nicht kleckert ihr beiden.", bemerkte sie noch und wünschte dann einen guten Appetit.

Nach dem Essen wusch Alisa dann das Geschirr ab, während Yaku und Lev ihre Taschen holten. Fertig gerichtet standen sie nun vor der Haustüre.

Zusammen machten sich die beiden Jungs nun auf den Weg in die Schule, welche glücklicherweise nur 10 Minuten vom Haus der Haibas entfernt lag.
Das Gelände auf dem die Oberschule stand war riesig und überall sah man Jugendliche in formellen Klamotten.
Alle hatten sie sich traditionellerweise schick gemacht.

Da Yaku nicht sicher schien, was nun zu machen sei, nahm Lev ihn an der Hand und führte ihn auf einen Teil des Hofs auf dem sich schon viele der Schüler versammelt hatten.

Die Berührung löste in Yaku ein kribbeln aus und sein Bauch fühlte sich an als sei er mit Schmetterlingen gefüllt.
Doch als sie nun da standen, verschwand die Wärme an seiner Hand wieder und die beiden lauschten der nun kommenden Ansprache.

Leider verstand Yaku nur kein einziges Wort, was gesprochen wurde. Auf dem Weg zum Sekretariat bei dem der Japaner noch ein paar Unterlagen erhalten würde fragte er also: "Was hat der Direktor gesagt?"

Er erhielt einen verwunderten Blick von oben. "Du bist in Russland und kannst kein russisch?"

"Doch schon.", gab er etwas kleinlaut zurück.
"Ich kann es schreiben und lesen aber eben kaum sprechen und verstehen. Lev lachte sein angenehmes Lachen und Yakus Herz hüpfte auf und ab.

Was war das? Dieses Gefühl... Doch er konnte nicht genauer darauf eingehen, als sie an ihrem Ziel ankamen.

Glücklicherweise übernahm Lev das sprechen. Kurz darauf waren sie an Yakus Klassenzimmer angekommen.
"Kommst du denn klar?", fragte Lev und sah leicht besorgt nach unten.
"Was denkst du wer ich bin? Ich brauch keinen Beschützer!", entrüstete sich der Zwerg augenblicklich.

So streitend, Yaku aufbrausend und Lev entschuldigend lächelnd betraten sie den Raum.
"Es ist der erste Schultag also passiert nichts inhaltliches sondern eher organisatorisches.", erklärte Lev noch, als der Lehrer hinein kam. Nach einem kurzen russischen Wortwechsel zwischen den beiden, verschwand der große Russe aus dem Raum.

Nun kam der Lehrer auf Yaku zu.
"Yaku?", fragte er. Dieser nickte.
"Lev told me, you don't understand russian that good. I will talk to you in english okay?", sprach er auf Englisch mit starkem russischen Akzent weiter. "Yes. Thank you, sir.", gab er also zurück.

Es war wirklich besser in Englisch zu kommunizieren, solange er das russische noch nicht so gut verstand.
"Good. But i will talk russian while the lessons, so please improve your skills.", wies der Lehrer an und bedeutete ihm dann nach vorne zu kommen.
"Please introduce yourself, Yaku."

Nun stand der kleine Japaner da, vor einer Klasse fremder neugieriger Russen, die ihn alle gespannt ansahen.
"Rivet. Ona zovut Morisuke Yaku. R iz eponia.", versuchte er sich in ein paar Sätzen, die er geübt hatte.
"Thank you, Yaku. Sit down.", meinte der Lehrer.

Daraufhin begann er in russisch zu reden. Yaku wusste nicht, ob er noch etwas zu ihm gesagt hatte, aber er hatte seinen Namen nochmal gehört.
Dann hatte der Lehrer eine der Schülerinnen zu sich gerufen und es begannen Gespräche, die der Japaner nie im Leben verstehen konnte...

In der Pause wurde er von den Schülern umringt. "Rivet! Rivet!", begrüßten sie ihn.
"Yaponsky?", fragte da eines der Mädchen.

Was hatte sie gesagt? Yaku hatte nichts verstanden?

Zeit für die anderen Sätze, die er konnte, nämlich zu sagen, dass er kaum russisch sprach.
"Ähm- R nay ponimayu. R s trudom..govroyu pau-rusky. Rostite."
Zuerst ein wenig verwirrt und dann aber verständnisvoll erhielt er ein nicken.

Die Schüler um ihn herum schienen kurz etwas zu disskutieren. Immer wieder hörte er "Novy Student" und "yaponsky", bis letztendlich einer der Jungs ihn auf Englisch ansprach.
"I am barely the only Person than can speak English good in this class. The others want me to translate."

Gerade wollte Yaku zustimmen, als mit einem lauten knall die Tür aufflog und Lev hineinkam.
"Hey Yaku! Wie war die erste- Oh wow. Du bist ja beliebt!", fing der Russe direkt an zu brabbeln.

"Soll ich ihnen sagen, dass du sie nicht verstehst?", fragte er.
"Das hab ich ihnen schon selbst gesagt.", meinte Yaku und verschränkte die Arme. Doch dann seufzte er.
"Aber es wäre einfacher. Es gibt hier nur einen, mit dem ich Englisch reden kann...", gab er zu und Lev lächelte strahlend.
"Yay! Meine Zweisprachigkeit hat ja mal eine Funktion!", freute er sich.

Daraufhin wandte er sich an die Schüler und sagte irgendetwas russisches. Yaku sah den Großen an und kam nicht darum herum zu denken, dass er irgendwie echt heiß war, wenn er russisch sprach und insgesamt einfach echt hübsch war.

Aus seinen Gedanken gerissen wurde er dann von eben diesem, als er eine der Fragen der Schüler in japanisch wiedergab.

***
(Später)

Am Ende des Tages liefen die beiden zusammen nach Hause.
"Ich muss wirklich russisch besser lernen.", grummelte Yaku. Den ganzen Tag über hatte Lev übersetzt. Außerdem war es nicht sehr sinnvoll in die Schule zu gehen, wenn er das Gesprochene nicht verstand. Immerhin verstand er es, wenn etwas angeschrieben wurde.

"Hey, wie wäre es, wenn ich es dir beibringe?", fragte da Lev motiviert. "Du?"
"Ja, ich mein wir können uns nach der Schule immer ein bisschen zusammensetzen, dann bring ich dir ein paar Sachen bei.", lautete der Vorschlag und Yaku nahm an.
"Würdest du dann auch was für mich tun?", fragte da der Russe.
"Wenn es Forderungen gibt, dann lieber nicht.", gab der Japaner zurück, doch Lev  ließ sich nicht direkt aufhalten.

"Tritt unserem Team bei!", bat er. "Du bist doch Libero oder nicht?"
"Meinetwegen.", stimmte Yaku ohne große Bedenken zu.

Wenn es nur so etwas banales wäre, wäre das kein Problem, denn er hatte schon zuvor über einen Beitritt in ein Team nachgedacht.
"Wirklich? Yay!", freute sich Lev und wirbelte Yaku im Kreis.

Verwirrt und errötet stand der Japaner nun da und versuchte sich nichts anmerken zu lassen.
Dann nickte er. "Und jetzt lauf langsamer mit deinen Riesenbeinen!", beschwerte er sich noch, als er dem groß gewachsenen hinterherlief.

Volleyball, Russland, und DuWhere stories live. Discover now