11~ Es ist vorbei (?)

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Nach seiner Entdeckung verbrachte Yaku eine schlaflose Nacht.
Doch er war nicht der einzige, der kein Auge zu bekam. Schon seit einigen Tagen hielten einen gewissen Russen seine Gedanken wach.

Die Distanz zwischen den beiden, wirkte auf ihn unüberwindbar. Yakus Antworten bestanden kaum aus mehr als ‚ok', ‚ja', und ‚nein'. Telefoniert hatten sie seit einer Woche nicht mehr. Jede Nacht, wenn seine Gedanken sich Platz verschafften, fragte er sich, ob sie überhaupt noch zusammen waren.
Ob Yaku ihn überhaupt noch liebte oder ob die Distanz sie wie viele andere Paare zuvor, trennen würde.

Was war aus ihren Regeln geworden? Lev sprach es nicht an. Yaku sprach es nicht an. Keiner von beiden sagte etwas, aber beide quälte es.
Es quälte sie diese Art der Beziehung zu führen. Es quälte sie, getrennt zu sein.

Dies war mit ein Grund, weshalb Lev alle von Yakus Spielen ansah. Er achtete selten auf den Rest der Teamkameraden des kleinen Libero, weil eben dieser das einzige war, was er sehen wollte. Und eben weil Lev alles laß und ansah, was mit Yaku zu tun hatte, war ihm vor kurzem auch ein Interview des Japanischen Nationalteams nicht entgangen.

Alle der Stammspieler (darunter also auch Yaku) waren befragt worden. Zuerst ging es um den Sport und das Training, dann plötzlich um den Frauentyp.
Lev war verletzt gewesen, als Yaku der Reporterin ohne zu zögern geantwortet hatte: „Mädchen mit kurzen Haaren."
Ihre Beziehung war offiziell gewesen. Jeder hatte gewusst, dass sie zusammen waren. Aber dann hatte er ihn dennoch verleugnet.

Eigentlich hätte es Lev wenig ausgemacht, aber diese Gedanken die er hatte, gestalteten daraus etwas, dass ihn nicht mehr schlafen ließ.
Als Alisa ihm vor kurzen eine japanische Freundin vorstellte, die mit ihr ein Albumcover aufnehmen wollte, hatte er das Angebot gerne angenommen beim Shooting zu zusehen.
Es war einfach eine Ablenkung die er brauchte, und die durch den aufgeschlossenen, herzlichen Charakter der Japanerin auch gewährt werden konnte. Aber sie hatte gesehen, dass es ihm nicht gut ging. Also hatten sie und Alisa entschieden just for fun ein paar Fotos zu schießen.

Der Kameramann war darauf eingegangen und ihnen Anweisungen gegeben. So sollten sie sich näher zueinander stellen. Es hatte Spaß gemacht. Es war ein bisschen wie eine Rolle zu spielen.

Als Alisas Freundin dann etwas später gefragt hatte, ob er sich noch ein wenig unterhalten würde, hatte er zugestimmt. Bald schon hatte sie ihn gefragt, was los sei, und da sie so verständnisvoll und sympathisch war, hatte er ihr alles erzählt.
Daraufhin hatte sie ihn einfach in die Arme genommen.
Das war genau das, was Lev da gebraucht hatte. So hatte er in ihren Armen gelegen und den Kummer rausgelassen.

Kurz darauf hatte sie ihm die Tränen aus den Augen gewischt und die verwuschelten Haare geordnet. Da sie sehr viel kleiner war als er, hatte er sich ein wenig bücken müssen. Auf dem Rückweg hatte sie ihm nochmals tröstend über die Hand gestrichen.
Vor ihrer Abreise wünschte sie den beiden nochmal alles gute. Sie meinte, dass sie hoffe, dass doch noch alles gut werde.

PING*
Auf Lev's Handybildschirm tauchte eine Nachricht auf. Als er sah, dass sie von Yaku kam, leuchteten seine Augen auf vor Freude.
Doch diese Freude verstarb als er ihren Inhalt las: „Ich mache Schluss mit dir."

Alisa war gerade nach Hause gekommen, da hörte sie herzergreifendes Weinen von oben.
Besorgt stürzte sie die Treppe herauf, stieß Lev's Zimmertür auf und nahm ihn in den Arm.
Lev! Was ist passiert?!"

Zuerst wurde sein weinen nur lauter doch dann schluchzte er eine Antwort.
„Y-Yaku... er ha-at *schluchz* mit mir.... er hat mit mir Sch-luss gemacht!"

Statt ihn jedoch weiter zu trösten stieß sie ihn nun sanft von sich weg.
WAS?! Ich mein, du hast erzählt, dass die Distanz euch zu schaffen macht aber- WAS???? Das kann unmöglich dein Ernst sein! WIESO?"
Das hat er nicht gesagt...", betroffen sah er auf den Boden, als Alisa etwas einfiel.
„Bat! Fuck. Scheiße. Mist!"
Seine Schwester fluchte nicht allzu selten, aber dann eher leise und mit verständlichem Grund.
Doch dieses Mal, schien es sehr willkürlich, als sie aus dem Zimmer stürmte- noch immer fluchend.

Volleyball, Russland, und DuWhere stories live. Discover now