4~Alltag und Erkenntnis

1.1K 72 26
                                    




Es waren zwei Tage vergangen. Gestern hatte Yaku das Clubformular ausgefüllt und heute würde sein erster Tag sein.
Mit Lev hatte er ausgemacht, sich bei der Sporthalle zu treffen, auf die er gerade auch zusteuerte. "Yakuuuu!" Lev kam freudig auf den Kleinen zu und...gab ihm einen Kuss auf die Wange. Yakus Herz blieb beinahe stehen und er merkte, dass er leicht errötete. "Lev.. Was...was soll das?"

"In Russland begrüßt man seine Freunde so!", behauptete der Russe freudenstrahlend und ging ahnungslos über die Ausmaße der Berührung weiter um Yaku den Umkleideraum zu zeigen.

Noch leicht verwirrt war Yaku hinterhergetrottet, von ein paar Spielern, die schon da waren neugierig angesehen.
"Rivet.", begann er nach dem Umziehen schon sich den Clubmitgliedern vorzustellen, da übernahm das plötzlich Lev.
Während den paar - für Yaku unverständlichen- Sätzen, hörte er noch ein "Kono Chibi-chan."

Augenblicklich erhielt der Riese einen Tornadokick. "Nenn mich nicht klein!" Wütend sah er zum anderen hinauf.
Seine Größe war besonders auf Hinsicht des Volleyballs ein sehr sehr seeehr empfindliches Thema.

Dann drehte er sich zum Rest des Teams um, die sich in einem Halbkreis vor ihm versammelt hatten, und lächelte.

Das Trainig verlief besser als er erwartet hatte. Er durfte mit den abgeblockten Bällen trainieren und Aufschläge annehmen.
Diese waren teilweise wirklich schwer zu bekommen, doch er schaffte sie alle, da erstaunlicherweise niemand der Mitglieder einen Sprungflatteraufschlag meistern konnte.
Am Ende rief ihn dann der Trainer zu sich.

"Yaku. You don't speak russian, i heard?" Yaku nickte.
"Please at least learn the names of the different moves, okay?"
Wieder nickte er. "Good. Then just one last thing: As a libero you are very talented. I was asking myself if you could help Lev practicing his recieves. He is new, but still quite bad at it."
Wieder nickte er. Es war kein Problem für ihn, Lev bei den Annahmen zu helfen. Allzu schwer, sollte das nicht sein.
"Sure. Is there anything else?", fragte er dann noch. Doch der Trainer meinte, er könne nun gehen.

Nach Hause gingen die beiden Jungs wieder gemeinsam.
"Was wollte der Coach von dir?", fragte da Lev neugierig.
"Ich soll dir Annahmen beibringen. Und denk ja nicht, das ich es dir leicht mache!"

Der Russe zuckte bei diesen Aussichten zusammen, doch wechselte er dann das Thema: "Und ich bringe dir ab heute Russisch bei!"

----------------------------------------------------------------------------

(Tut mir Leid, dass mitten im Kapitel ein Skip ist)

Info: Das Kursive ist russisch gesprochen!!

---------------------------------------------------------------------------

- 2 Monate später -

Es war nicht jeder Tag gleich gewesen, aber dennoch ähnlich. Morgens frühstückten die drei zusammen und Lev und er machten sich danach auf den Schulweg. Dort würde sich der Russe verabschieden und beide in ihre Klassenzimmer gehen.

In den Pausen kam Lev immer vorbei, setzte sich auf den Tisch des Japaners und erzählte irgendetwas. Da sie wegen ihrer Stundenpläne seperat zum Training liefen, wurde Yaku bei der Halle immer mit einem Wangenkuss begrüßt.
Zwar beschwerte er sich immer, doch zu leugnen, dass er es mochte, wäre eine Lüge gewesen.

Nach dem Training liefen die zwei dann gemeinsam nach Hause und setzten sich in Yakus Zimmer an die Hausaufgaben. Dabei half Yaku Lev zwingenderweise, und machte seinem Namen "Demon Senpai" alle Ehre.
Von Yaku während dem Training umgebracht und beim lernen taub gemacht, ließ sich Lev dann oft auf den Boden fallen. Doch damit war der Tag nicht vorbei.

Der schönste Teil für Yaku kam erst jetzt: Die beiden machten es sich irgendwo im Haus der Haibas gemütlich und Lev sprach mit ihm russisch. Angefangen hatten sie mit dem Aussprechen von geschriebenen Wörtern und als das klappte, hatten sie begonnen zu sprechen.

Heute lag Lev auf dem Sofa, während Yaku gerade ein paar Snacks aus der Küche holte.
"Kommst du? Ich will den Film sehen!", hörte man Lev rufen.
"Sei still!", kam es zurück. Wenige Minuten später saßen dann aber beide auf dem grünen Sofa und aßen Popcorn und Chips, während sie einen Film ansahen.

Statt zu reden würde der Japaner heute versuchen, den Film zu verstehen. Wenn er etwas nicht verstand, sollte er eigentlich den Russen fragen, doch das war ihm zu peinlich. So saßen sie also jeweils an einem Ende der Couch und schwiegen.

'Ich mag es hier wirklich sehr.', dachte Yaku. 'Ich kann ich selbst sein, auch wenn ich noch immer was meine Sexualität angeht nichts gesagt habe.. Sollte ich das tun?
Wie würden die anderen wohl reagieren? Vielleicht würden sie sich von mir abwenden oder angeekelt sein.

Ich merke, wie ich die Zeit mit Lev immer mehr genieße...Ich glaube...ich kann nicht leugnen, dass ich mich verliebt habe...
Scheiße! Wieso gerade so ein Trottel! Wieso Lev? Du blödes Herz, was denkst du dir dabei, dich zu verlieben??'

Um seine Gefühle zu realisieren und damit sich diese festigen, benötigt es oft Zeit. Genauso wie es Zeit braucht, jemandem näher zu kommen und ihn kennen zu lernen. Meist entwickelt sich das ganz von alleine und genau do waren die vergangenen Monate gewesen.

Yaku hatte sich eingelebt und er hatte sich verliebt, und jetzt, da er neben Lev auf dem Sofa saß, und sich sein Empfinden eingestand, sein Herz schnell schlug und er frustriert und wütend über sich selbst nachdachte, spürte er plötzlich ein Gewicht an seiner Schulter.
Levs Kopf lag ruhig auf seiner Schulter, die Augen des Russen geschlossen, als er ruhig und tief atmete. Yaku erwischte sich bei einem liebevollen Grinsen, welches sich auf sein Gesicht Schlich.

‚Was mache ich jetzt?', fragte er sich. ‚Es wäre wohl das beste diese Gefühle loszuwerden- '
Doch noch während er das dachte fuhr eine seiner Hände durch das silbrige Haar des anderen, sein Herz freute sich und er stellte fest, dass es fürs Vergessen schon viel zu spät war.

***

„Hey ihr zwei! Wacht auf!" Alisas sanfte Stimme drang in Yakus Geist ein und langsam öffnete er die Augen. Er lag auf dem Sofa, vor ihm stand Alisa, die ihn anlächelte. Er spürte etwas warmes unter sich, welches sich hob und senkte.
Da bemerkte der Japaner, dass es Lev war. Er lag auf dessen Brust, die langen Arme das anderen verweilten noch an seiner Taille. Schnell schob er diese von sich weg und setzte sich mit hochrotem Gesicht auf.

„Äh- Alisa. Guten Morgen. Wie..wie spät ist es?" Alisa deutete auf die Uhr an der Wand und meinte, dass die beiden noch genug Zeit hätten, um sich zu richten und zu frühstücken. Leicht amüsiert wanderte ihr Blick von Yaku dann zu dem im Schlaf leicht sabbernden Lev.

„Lyovochka!", sie schüttelte ihn. Vermeintlich versuchte sie ihn zu wecken.
„Lev!", rief dann Yaku aus dem Türrahmen, inzwischen angezogen und augenblicklich öffnete der gerufene auch tatsächlich die Augen.
„Yaku?"
„Mach dich fertig. Sonst gibt es kein Frühstück mehr!"

‚Wieso hatte er auf mich so plötzlich reagiert? Das hatte ich nicht erwartet. Und wie soll ich mich verhalten? Am besten versuche ich, alles beim Alten zu lassen.'

Volleyball, Russland, und DuWhere stories live. Discover now