58 Tyler kann gut Geheimnisse für sich behalten

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"Hey.", flüsterte ich leise, um Mary nicht zu erschrecken. Als sie mich erblickte, setzte sie sich rasch auf und als Flynn hinter mir in den Raum tritt, lächelte sie mich leicht an. "Hey ihr beiden. Schön, dass ihr hier seid." "Ist doch selbstverständlich." Flynn schob sich an mir vorbei und drückte Mary, welche sich erhoben hatte, kurz tröstend an sich. Sie erwiderte die Umarmung zögernd, wobei sie fast ganz in seinen Armen verschwand, so klein wie sie war. Ich hörte wie er ihr etwas zuflüsterte und sah sie leicht nicken. Als sie sich voneinander lösten bemerkte ich plötzlich, wie kaputt und übermüdet Mary aussah. "Hier ist dein Kaffee." Dankend griff sie nach dem Kaffee in meiner Hand. Ich ging zu meinem Bruder und ließ mich auf einem Stuhl neben seinem Bett nieder. "Sollen wir dich kurz alleine lassen?", fragte Flynn. 

Ich nickte kurz. "Obwohl, ich glaube es wäre besser wenn Mary kurz nach Hause geht. Du siehst ziemlich fertig aus." Ein Blick auf den kleinen Tisch neben dem Sessel zeigte mir, dass die Snacks, welche ich ihr mitgebracht hatte, und die Flaschen schon fast leer waren. "Wann hast du das letzte Mal etwas Richtiges gegessen?", fragte ich mit einem prüfenden Blick zu Mary, blieb jedoch sitzen. Diese zuckte nur schwach mit den Schultern. "Gestern Morgen oder so.", murmelte sie. "Du solltest wirklich kurz nach Hause gehen. Dort könntest du auch kurz duschen, falls du willst, und auf jeden Fall mal wieder etwas Richtiges essen." Flynn nickte zustimmend. Nachdem Kelly mich und Flynn bei mir zuhause abgesetzt hatte, sind wir mit meinem Auto weitergefahren. Den Schlüssel dazu warf ich in dem Moment Flynn zu, welcher ihn geschickt auffing. "Fährst du sie kurz?" Und dann sagte ich an Mary gewandt: "Du kannst dich auch für ein paar Stunden hinlegen. Es würde ja auch reichen, wenn du erst um acht Uhr wieder kommen würdest. Bis dahin halte ich die Stellung und später kommen auch meine Eltern." Mary sah so aus, als ob sie mir widersprechen wollen würde, doch ich kam ihr zuvor. "Falls irgendetwas sein sollte, rufe ich Flynn an und er kommt sofort wieder mit dir zurück, in Ordnung?" Mein letztes Argument schien sie überzeugt zu haben, denn sie nickte wieder. 

Sie trat kurz an Tylers Bett und gab ihm einen Kuss auf die Wange, bevor sie aus der Türe verschwand. Flynn trat ebenfalls kurz zu Tylers Bett und beugte sich zu mir rüber, um mir einen kurzen Kuss auf den Mund zu geben. "Sorry, dass ich dich hier wie ein Chauffeur behandle.", flüsterte ich. Er grinste leicht. "Immer wieder gern, mein Teufel." Er bückte sich ein wenig zu seinem besten Freund runter. "Wach wieder auf und hör bitte ab sofort auf, uns so einen Schrecken einzujagen.", sagte er ernst zu meinem Bruder. "Ich vermiss dich, Bro." Er legte vorsichtig seine Hand auf Tylers Schulter und ging anschließend wieder aus dem Raum, sodass ich alleine mit meinem Bruder war. Da ich nicht wusste, was ich tun sollte, erzählte ich ihm ein bisschen was aus meinem Leben.

"Ich habe keine Ahnung, ob du während dem Koma die Unterhaltungen mitbekommst, die man mit dir führt, aber vermutlich ist genau das der Grund, weshalb es mir so leicht fällt, dir von mir und Flynn zu erzählen. Wobei, eigentlich hast du es gerade schon mitbekommen, sodass ich dir nicht mehr viel erzählen muss. Es tut mir leid, dass ich dir nicht früher von uns Beiden erzählt habe. Am Anfang war es noch so frisch und ich war einfach nur überfordert mit meinen Gefühlen. I-Ich hoffe..." Ich spürte wie sich Tränen bildeten und über meine Wange flossen. "Verdammt, ich hoffe, ich kriege noch die Gelegenheit, dir das persönlich sagen zu können." Ich nahm mir ein Taschentuch putzte meine Nase. Mit meinem Ärmel wischte ich mir die Tränen weg und lächelte leicht. "Nun ja, heute haben Flynn und ich es irgendwie offiziell gemacht. Zumindest in unserem Freundeskreis. Wann genau wir es in der Schule zeigen werden, weiß ich nicht. Aber Flynn lässt mir Zeit und bedrängt mich nicht." Da mein Hals ganz trocken wurde, schnappte ich mir die Einzige noch verschlossene Fantaflasche und trank einen kräftigen Schluck daraus. Anschließend nahm ich mir eine Schokoladentafel und ließ mich wieder auf den Stuhl fallen.

"Kelly und Jake hatten heute ein Date.", begann ich weiter zu erzählen. "Ich weiß nicht was plötzlich mit euch los ist, aber Badboys könnt ihr euch eindeutig nicht mehr nennen, wenn ihr alle vergeben seid, das wisst ihr schon, oder? Kelly und Jake hatten jedenfalls ihr erstes Date heute in der Mittagspause. Du wirst jetzt vermutlich genauso denken wie ich: Das scheint wirklich knapp zu sein und unromantisch. Obwohl ich dir nicht wirklich eine romantische Ader zutrauen könnte. Jedenfalls glaube ich, dass es trotzdem super wird für die zwei. Ich weiß, du kennst Kelly kaum, aber du hättest sie heute Morgen mal erleben sollen. Sie war verdammt glücklich, aber auch nervös, na wenn das mal nichts verspricht." Ich brach mir ein Reihe von der Schokolade ab. Da ich heute morgen eine halbe Stunde joggen war, konnte ich mir heute beruhigt etwas mehr gönnen. 

Badboy's DevilWhere stories live. Discover now