51 Knutschereien und Nutellagesichter

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Am nächsten Morgen war Flynn nicht in der Schule, was Anika natürlich auch sofort auffiel. Nach dem Unterricht beschloss ich, ihn anzurufen. "Black.", meldete er sich kurzgebunden. "Sollte ich angepisst sein, dass du mich nicht eingespeichert hast oder warum meldest du dich so?" "Oh sorry. Ich hatte gar nicht die Chance drauf zu schauen. Christina, warum hast du mir denn nicht gesagt, dass Clary anruft?" Anscheinend hatte er alle Hände voll zu tun, wenn er nicht selbst rangehen konnte. "Ich war verwirrt. Ich bin nicht ganz sicher was lesen betrifft, aber Clary schreibt man anders." Am Ende wurde ihre Stimme immer lauter, sodass ich mir bildlich vorstellen konnte, wie sie das Handy näher an ihr Gesicht hob, um nochmal den Namen zu lesen.

"Sorry deswegen. Was gibt's denn, Babe?" "Ich wollte nur wissen, ob es dir gut geht und warum du heute nicht im Unterricht warst. Niemand wusste davon bescheid." Er lachte verächtlich. "Dieses kleine Biest, das mein Handy hebt, meinte heute morgen noch, dass es ihr schlecht geht und hat gefragt, ob sie heute zuhause bleiben konnte. Mittlerweile glaube ich aber, dass es einfach nur eine fiese Lüge war. Jetzt ist sie nämlich eine einzige Energiekanone." Ich musste lachen. "Und was probierst du gerade zu fabrizieren, wozu du deine beiden Hände brauchst?" "Pfannkuchen.", meinte er nur genervt. "Und das kriegst du nicht hin?" "Kling ich denn so, als ob ich es hinkriegen würde?" Um ehrlich zu sein, nein.

"Soll ich vorbeikommen und helfen?" Bereit legte ich meine eine Hand auf den Zündschlüssel, da ich bisher, so vorbildlich wie ich nun einmal war, noch nicht losgefahren war. "Ja.", rief Chris begeistert, während ein "Nein" ertönte. Das versetzte mir einen kleinen Stich in der Brust. "Was denn nun?", probierte ich meine Verletzlichkeit zu überspielen. Wieso wollte er nicht, dass ich zu ihm nach hause kam? Er war schließlich auch schon mehrmals bei mir. Ich hörte leises Gemurmel, bevor Flynn leise seufzte. "Du kannst kommen. Aber fahr langsam. Wir müssen noch kurz aufräumen.", meinte er schließlich und kurz darauf legte Christina auch schon auf. Was war das denn bitte?

Etwa fünfzehn Minuten später stand ich vor dem Hochhaus. Es war ein Plattenbau und wenn ich ehrlich war, dann kein besonders schöner. Ich wollte nicht abgehoben rüberkommen, aber da ich Angst um mein Wagen hatte, fuhr ich wieder etwas zurück. Den übrigen Weg lief ich schließlich zur Tür und klingelte bei Black. "Cassy?", ertönte die begeisterte Stimme von Chris durch die Sprechanlage. "Ja", sagte ich und konnte mir ein Schmunzeln nicht verkneifen. "Vier, links." Ein Surren ertönte und ich drückte die Türe auf.

Nach den vier Treppen war ich außer Puste, da ich diese ziemlich schnell hochgelaufen bin. Oben angekommen, war ich etwas nervös. Wenn es stimmte, was Flynn über seine Eltern gesagt hatte, dann würde ich heute nicht seine Eltern nicht kennenlernen. Schließlich hatte sein Dad seine Mum bei ihrer Schwangerschaft verlassen und diese lag jetzt in einer Klinik. Trotzdem war ich nervös. Ich brauchte nicht zu klingeln, da wurde mir schon die Türe geöffnet und Flynn in schwarzer Jeans und weißem Tanktop kam zum Vorschein. Mein Blick blieb etwas länger an den Armausschnitten hängen, da man dort den Rand seines durchtrainierten Bauches sehen konnte. Wie konnte ein so heißer Typ nur in mich verliebt sein?

Als mein Blick jedoch bei seinen Haaren ankamen, verwarf ich diesen Gedanken und brach in Gelächter aus. "Lass mich raten, sie wollte Friseur spielen?", leise lachte ich auf. Verwirrt überlegte er einen Moment, bis es ihm siedend heiß einzufallen schien und er schnell probierte alle Spangen und Gummis daraus zu lösen. "Lass ruhig, das sieht irgendwie sexy aus." "Ich finds auch richtig hübsch." Seine kleine Schwester tauchte hinter ihm auf, auch mit sämtlichen Haargummis und Spängchen im Haar. "Ich hatte bis vor paar Minuten nicht mit Besuch gerechnet und hatte deshalb keine Zeit.", sagte er.

"Also, lässt du mich rein?" Zögernd trat er einen Schritt zur Seite, sodass man zumindest den Flur sehen konnte, und mit einem Schlag merkte man, wie unwohl er sich fühlte. Ich ging ein Schritt auf ihn zu und nahm sein Gesicht zwischen meine Hände. "Hallo erstmal." Ich gab ihm einen Kuss, welchen er direkt erwidert und intensivierte. Es schien fast so, als würde er diesen Kuss unbedingt brauchen. Schnell löste ich mich, bevor es ausarten würde. Er schien darüber enttäuscht zu sein. Mit dem Kopf nickte ich leicht nach links, wo seine kleine Schwester immer noch stand und zu uns aufschaute. Schnell löste ich mich von ihm und hielt ihm meine Hand hin. "Bekomm ich eine Führung?"

Badboy's DevilWhere stories live. Discover now