ғɪғᴛʏ-ᴛᴡᴏ

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ᴘᴏɪɴᴛ ᴏғ ᴠɪᴇᴡ: ʜᴡᴀɴɢ ʜʏᴜɴᴊɪɴ

,,Welcome to the end of Australia

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,,Welcome to the end of Australia.", präsentiert Chris stolz und breitet seine Arme aus.

,,Das ist wirklich das Ende des Kontinents, stimmts?",frage ich erstaunt nach. Jetzt am Tag erkennt man die Klippen um einiges besser und es fühlt sich so an als ob sie einfach im 90 Grad Winkel nach unten gehen.

,,Jap. Das hier ist die Great Australian Bight.", er zeigt auf das Wasser unter uns.

Soweit man auch schaut, man erkennt nichts als Wasser welches nach hinten immer dunkler wird. Ein leichtes Schwindelgefühl macht sich in mir breit, ein falscher Schritt nach vorn und man fällt meterweit in die Tiefe.

,,Ich hab gesehen, dass es einen Weg zu einem kleinen Strand gibt. Wollen wir da hin?",fragt er und streckt seine Hand aus. Freudig ergreife ich sie und lächel ihn an.

Am Strand angekommen, nach einem angstrengend steilen Weg nach untem, ist niemand zu sehen. Alles ist ruhig, das Rauschen der Wellen ist zu vernehmen. Hand in Hand schlendern wir durch den Sand als Chris plötzlich sein Shirt über den Kopf zieht.

,,Komm mit.", sagt er als er meinen fragenden Blick sieht und nickt zum Wasser.

,,Nein, schon gut. Geh ruhig.", sage ich und winke ab.

,,Come on, Hyunnie.", sagt er und greift nach meiner Hand. Er zieht mich näher zum Wasser. So gern ich auch will, ich kann nicht. Meine Angst hält mich ab. Mein Herz pocht, aber nicht vor Verliebtheit sondern vor Panik.

,,Es ist bestimmt kalt.", versuche ich ihn zu überzeugen mich gehen zu lassen aber er beharrt darauf mich ins Wasser zu bekommen.

,,Stell dich nicht so an.", lacht er und packt meine Hüfte um mich über seine Schulter zu werfen. Ich quitsche laut auf und strampel mit den Beinen.

,,Chris, lass das!", sage ich und schlage mit der flachen Hand auf seinen Rücken. Er sieht es weiterhin als Scherz an und lacht deshalb nur boshaft aber mir ist gar nicht zum spaßen zumute.

Chris läuft ins Wasser und das Rauschen wird immer lauter in meinen Ohren.

Ich spüre wie Wasser zu mir hochspritzt und schreie erschrocken auf.

,,Chris bitte lass mich runter!", schreie ich verzweifelt und klopfe nun mit Fäusten gegen ihn. Mein Herz rutscht mir immer mehr in die Hose umso weiter er ins Wasser geht. Tränen drücken sich in meine Augen.

Er bleibt plötzlich stehen und scheint zu bemerken, dass ich das alles nicht lustig finde. Er wird still und dreht sich um, um aus dem Wasser zu gehen.

Als ich den knarschenden Sand unter seinen Füßen höre, setzt er mich auch schon ab. Mit glasigen Augen schaue ich direkt weg und drehe mich um, um wieder zurück zu gehen. Ein Schluchzen entkommt mir, welches vom Wind übertönt wird und meine Füße tragen mich durch den heißen Sand.

,,Hyunjin! Warte!", ich wische mir wütend über die Augen um die Tränen wegzubekommen. Warum hört er auch nicht direkt auf mich und lässt es soweit kommen...

,,Hyunjin, bitte-", seine Finger umfassen meine Schulter aber ich drehe mich aus seinem Griff und laufe schnurrstracks weiter.

,,Es tut mir leid, ich wollte nicht-", er umfasst diesmal mein Handgelenk. Ich bleibe stehen, reiße mich los und drehe mich zu ihm um.

,,Was wolltest du nicht? Mich ins Wasser schmeißen? Oh doch das wolltest du!", wütend schubse ich ihn weg. Er weiß zwar nichts von meiner Phobie aber er hätte auf mich hören sollen. Wenn ich ihm sage, dass ich das nicht will, sollte er nicht weiter darauf bestehen.

,,Nein... ich wollte dich nie zum weinen bringen.", murmelt er beschämt.

,,Tja du hast es aber geschafft!", er kommt einen Schritt auf mich zu aber ich schlage nur mit meinen Händen gegen seine Brust.

,,Du hast mich zum weinen gebracht, du hast mich gezwungen ins Wasser zu gehen obwohl ich es nicht wollte, du lachst darüber während ich eine halbe Panikattacke bekomme!", er lässt mein Gebrülle still über sich ergehen. Ich schlage immer weiter gegen ihn bis ich nicht mehr kann und mich einfach kraftlos in seinen Armen sinken lasse.

,,Es tut mir leid...", flüstert er und streicht durch meine Haare während sein Kinn auf meinem Kopf liegt.

Still schweigend treten wir dann den Rückweg an. Am Auto angekommen setze ich mich hinten auf die Ladefläche und starre auf das Meer. Chris öffnet stattdessen die Fahrertür und holt irgendwas. Als er dann etwas auf meinen Kopf drückt merke ich, dass es ein Basecap ist welches mich vor der Sonne schützt. Er hält mir außerdem mit beiden Händen einen Keks hin. Er weiß genau, dass das meine Lieblingskekse sind...

Nach kurzem Zögern nehme ich ihn an und lächel aufmunternd. Er erwidert es leicht und setzt sich dann neben mich.

,,Du hast Angst vor dem Meer?",fragt er mich leise und ich brumme zur Bestätigung.

Nachdem ich merke, dass er nachfragen will aber mich auch nicht bedrängen will, antworte ich auf seine unausgesprochene Frage.

,,Meine Oma ist ertrunken als ich noch klein war. Aber ich hatte einfach ein sehr gutes Verhältnis zu ihr. Also habe ich irgendwie ein Trauma oder sowas... keine Ahnung.", ich lache leicht.

,,Das tut mir leid...", sagt er.

,,Hm, schon okay.", mein Kopf dreht sich zu ihm und ich schenke ihm ein Lächeln.

,,Du kannst das ja nicht wissen, sorry, dass ich so ausgeflippt bin.", sofort schüttelt er den Kopf.

,,Nein, das war mehr als berechtigt. Ich hab einfach nicht gemerkt, dass du das ernst meinst. Mir tut es leid.", erwidert er bedrückt.

,,Ach komm jetz sei nicht so, ich mag ernste Situationen nicht.",lache ich und werfe ihn mit einem Krümel von Keks ab.

,,Hey!", ruft er aus und schlägt mir auf die Cap, sodass sie in meinem Gesicht hängt.

ʏᴏᴜ ᴄᴀɴ'ᴛ ʜᴏʟᴅ ᴍʏ ʜᴇᴀʀᴛ|ʰʸᵘⁿᶜʰᵃⁿWo Geschichten leben. Entdecke jetzt