ᴛᴡᴇɴᴛʏ-ᴛᴡᴏ

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ᴘᴏɪɴᴛ ᴏғ ᴠɪᴇᴡ: ʜᴡᴀɴɢ ʜʏᴜɴᴊɪɴ

,,Hey aber das ist ihm wirklich wichtig

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,,Hey aber das ist ihm wirklich wichtig...", sagt Jisung und versucht Seunghwa zu überzeugen.

,,Tut mir wirklich leid aber erstens sind bei einem Konzert viel zu viele Menschen und dann auch noch in Australien. Changwoo kennt sich doch hier gar nicht aus. Zweitens ist das genau an dem Tag an dem San Geburtstag hat, da wollten wir eine Party machen und drittens geht das Konzert länger als die Ausgangssperre erlaubt. Es tut mir wirklich leid Leute aber ich kann ihm das nicht erlauben. Wenn etwas passiert ist das unsere Schuld und letztendlich bekommen wir dadurch nur große Schwierigkeiten. Sorry...", Jaeho nickt zustimmend. Ich kann Seunghwa ja verstehen, aber Changwoo redet die ganze Zeit schon von dem Konzert am Samstag und wie er sich freut, dass er dort hin kann.

Wie sollen wir ihm nur erklären, dass es doch nicht möglich ist...

Jaeho und Seunghwa haben sich von uns abgewendet und wir gehen bedrückt zur Hütte.

,,Das ist doch unfair...", murmelt Jisung und zustimmend nicke ich. Ich kenne Changwoo nicht lang aber er ist so einen lebhafte Person, ich will sein kleines Herz dadurch jetzt nicht brechen.

Ich fasse zum Griff der Glastür und sehe direkt Changwoo auf seinem Bett sitzen. Konzentriert starrt er auf seinen Laptop und streckt die Zunge raus.

,,Was machst du da?", frage ich und versuche meine negativen Gefühle und Gedanken zu unterdrücken.

,,Ich versuche gerade an Tickets zu kommen. Super kurzfristig ich weiß, aber lieber spät als gar nicht.", er schaut nicht von seinem Laptop auf. Wieder kommen die Gefühle und Gedanken zurück. Wir müssen ihm das sagen, wir können ihn nicht im Unwissen lassen.

,,Ja was das betrifft...", fange ich an während ich in den Raum laufe. Jisung hinter mir tritt mir gegen die Wade.

,,Was denn! Wir müssen es ihm sagen. ", flüsterte ich. Changwoo macht einen fragenden Laut und  schaut von seinem Laptop verwirrt zu uns runter.

,,Wir haben gerade mit Seunghwa gesprochen...", Jisung seufzt und setzt sich aufs Sofa. Ich bleibe stehen und schaue zu Changwoo hoch. Nervös knete ich meine Finger.

,,Also er hat gesagt... dass es eine zu große Verantwortung ist... und, dass du nicht hingehen darfst.", sage ich leise. In Changwoos Augen sehe ich etwas zersplittern. Ein zögerliches Lächeln kommt auf seine Lippen als ein trauriger Ton aus dem Laptop zu hören ist.

,,Es tut mir wirklich Leid...", kurz schaut er auf den Bildschirm ehe er mich wieder anschaut.

,,Schon gut. Ich hätte sowieso keine Karten bekommen.", sagt er und zeigt leicht auf den Laptop. Er sagt zwar es ist alles in Ordnung aber ein seinen Augen spiegelt sich das Gegenteil wieder.

Überfordert mit der Situation lächle ich kurz und sage: ,,Okay..", ehe ich mich unter ihm auf mein Bettabteil setze. Jisung der mir gegenüber sitzt schaut mich nur bedrückt an und ich erwidere seinen Blick und Presse die Lippen aufeinander.

Einige Minuten herrscht eine unangenehme Stille im Raum. Changwoo scheint das nicht mehr aushalten zu können, da er vom Bett springt und sich mit einem "Ich geh dann mal was essen.", verabschiedet.

Mein Blick gleitet zu Jisung's Digitaluhr die auf dem Regal an seinem Bett steht. Es ist fast 17 Uhr, das heißt es ist keine Essenszeit.

,,Was sollen wir nur tun...", sage ich.

,,Es ist nicht unserer Schuld, wir können es nicht ändern... Wir haben schon versucht mit ihnen zu reden.", erwidert Jisung.

,,Ich kann Seunghwa auch verstehen aber trotzdem habe ich so ein schlechtes Gewissen. Hast du Changwoos Lächeln gesehen? Das war definitiv keine glückliches...", sage ich und stehe auf.

,,Wo gehst du hin?"

,,Ich schaue nach Changwoo.", sage ich.

Vielleicht sitzt er ja trotzdem im Freizeitraum auch wenn es kein Essen gibt. Ich will gerade zu der großen Hütte gehen, als ich ein leises Planschen links von mir vernehme. Ich stehe an dem Weg zum See und sehe weiter weg von mir Changwoo auf dem Steg liegen. Seine Hände sind auf seinem Bauch verschränkt und seine Beine hängen im Wasser. Sturr schaut er in den Himmel. Ich will zu ihm gehen, als ich selbst schon wieder stoppe. Ich sollte ihn jetzt wohl lieber in Ruhe lassen.

Selbst beim Abendessen, als alle in der Hütte sitzen und sich angeregt unterhalten, bleibt der Platz neben Jisung frei. Ein Schmatzen, Klimpern und Reden ist zu hören, nur wirkt für mich alles viel ruhiger als sonst, da Changwoo nicht bei uns sitzt und uns Geschichten erzählt.

Mein Appetit war seitdem wie weggeflogen und ich habe vielleicht gerade mal die Hälfte gegessen. Ich stehe auf und stelle mein Tablett in den dafür vorhergesehenen Waagen.

,,Schmeckt's nicht?", fragt mich ein erstaunter Felix.

,,Doch aber ich hab keinen großen Hunger.", sage ich nur und drehe mich um, um zu gehen. Ich sehe wie Jisung mich anschaut aber trotzdem sitzen bleibt. Ich gehe auf unserer Hütte zu und sehe Changwoo in seinen Schlafsachen auf dem Sofa sitzen. Er ist mit dem Rücken zur Tür gewand, sodass er mich nicht bemerkt. An seinem Handy spielt er irgendein Spiel. In einem Ohr steckt ein Kopfhörer.

,,Hey.", sage ich und er brummt nur zur Bestätigung.

,,Gar keinen Hunger?", frage ich ihn. Er schüttelt nur den Kopf. Ich mache die Anstalt mich auch auf die Couch setzen zu wollen weshalb er die Beine einzieht und ich mich vor ihm in den Schneidersitz setze. Angespannt schaut er auf sein Handy. Ob wegen meiner Anwesenheit oder wegen dem Spiel kann ich nicht sagen...

,,Ist alles in Ordnung?", frage ich ihn. Er schaut auf, in meine Augen und lächelt.

,,Ja warum sollte nicht alles in Ordnung sein?", unwissend stellt er diese Frage. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er weiß warum.

,,Naja... Das vorhin... Es tut mir so leid. Ich hab ja gesehen wie sehr du dich gefreut hast wegen dem Konzert. Wir haben wirklich versucht mit Seunghwa und Jaeho zu reden aber es hat nichts gebracht...", er nimmt seinen Kopfhörer raus und schaltet das Handy aus. Er legt es neben sich auf das Polster.

,,Alles gut, ich hätte selbst auf die Idee kommen können erstmal mit den Aufsehern zu reden. Aber ich war zu aufgeregt, dass ich es ganz ausgeblendet habe. Außerdem ist es logisch, klar sie wollen nicht, dass unter ihrer Aufsicht etwas passiert. Es ist nur... irgendwie wird mein ganzes Leben nur von meinen Eltern bestimmt. Du hast zwar jeden Tag lang Unterricht aber geh abends trotzdem noch zum Taekwondo. Deine Reflexe müssen besser werden. Englisch ist zwar eines deiner besten Fächer aber geh trotzdem in das Camp. Du hast zwar dadurch keine Freizeit aber lern trotzdem noch für Schule, das ist wichtig. Konzert? Sowas gibt es nicht. Du musst dich auf die wichtigen Dinge konzentrieren und dich aufs Leben vorbereiten. Ich durfte noch nie das machen was ich wollte. Ich muss nach der Schule immer direkt nach Hause und sobald ich nur 5 Minuten zu spät komme muss ich ihnen eine Rechenschaft ablegen. Ich hab einfach keinen eigenen Willen. Ich mag Taekwondo nicht. Ich würde lieber Klavier spielen aber meine Eltern sagen das bringt mir nichts. Ich will nicht der Beste aus meiner Klasse sein. Alle sagen ich bin ein Streber. Ich will auch mal nach der Schule noch kurz mit meinen Freunden reden ohne, dass ich eine strenge Zeitangabe habe. Ich hab mich so auf das Konzert gefreut weil ich schon immer mal auf eins gehen wollte und meine Eltern mir das verbieten würden...", ich höre ihm einfach nur zu und nicke verstehend.

,,Tut mir leid, dass ich dich hier so voll laber...", Jisung steht mittlerweile im Türrahmen und hat fast Alles mitbekommen. Ich atme nur laut aus und ziehe Changwoo fest an meine Brust. Er klammert sich verloren an mein Shirt und beginnt zu schluchzen.

Ich schaue Jisung in die Augen. Wir beide denken mal wieder das gleiche.

Er sieht immer so glücklich aus aber ganz tief in ihm drinnen herrscht das komplette Gegenteil.

ʏᴏᴜ ᴄᴀɴ'ᴛ ʜᴏʟᴅ ᴍʏ ʜᴇᴀʀᴛ|ʰʸᵘⁿᶜʰᵃⁿWo Geschichten leben. Entdecke jetzt