Kapitel 19

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Am nächsten Tag im Verwandlungsunterricht sagte Professor McGonagall „Miss Granger ich würde Sie gern nach dem Unterricht mal sprechen." Zuerst dachte ich mir nicht groß was dabei, doch als am Ende der Stunde Snape eintrat und mir klar wurde, dass das Gespräch nicht allein mit der alten Hexe stattfinden würde, begann ich mir große Sorgen zu machen.

Er würde ihr doch nichts erzählt haben, oder? Damit würde er mich mindestens in genau so große Schwierigkeiten bringen, wie sich selbst. Schließlich hatte er mich damals zuerst geküsst. Und gewehrt hatte er sich Gestern ja auch nicht...

Unsicher packte ich meine Schulsachen ein und trat vor zum Pult. Vorsichtig riskierte ich einen Blick auf Snape, doch der hatte seine gewöhnliche unergründliche Mine aufgesetzt, jedoch bildete ich mir ein, weniger Kälte als sonst in ihr zu erkennen. Irgendwie gab mir dieser Blick aber die Sicherheit, dass er nichts verraten hatte.

„So Miss Granger, wie Sie sicherlich wissen hat mich Professor Snape über die vergangenen Ereignisse informiert...", sie machte eine kleine Pause und mir wurde schlecht. Snape warf mir einen überheblichen Blick zu und die Sicherheit, die ich eben gewonnen hatte, verschwand augenblicklich.

„Iiich es tut..." stammelte ich, doch augenblicklich unterbrach mich McGonagall. „Ach Kindchen, kein Grund sich zu entschuldigen. Sie können doch nichts dafür was Bellatrix Ihnen angetan hat. Sicher, Sie hätten früher mit jemanden Sprechen können, aber niemand macht Ihnen einen Vorwurf deswegen."

Natürlich! Wie konnte ich nur so dämlich sein. Ich hatte sie ja gestern gehört wie die beiden über mich gesprochen hatten. Snape blickte mich mit einem Hauch von Belustigung an und mir war klar, dass er mich durchschaut hatte. Er wusste was ich mir für Sorgen gemacht hatte. So ein Mistkerl! Das fand er auch noch lustig?! Na gut... Immerhin war ich irgendwie selbst schuld.

Sanft sprach die Direktorin weiter „Professor Snape und ich sind der Meinung, dass Sie jeden zweiten Abend mit ihm an einer Lösung arbeiten sollten und umgehend... ich wiederhole umgehend!... zu ihm gehen sollten, falls Sie wieder diesen Schmerz verspüren. Egal zu welcher Uhrzeit. Professor Snape kennt sich einfach am besten aus, was diese dunklen Flüche von Bellatrix betrifft."

Mit gemischten Gefühlen starrte ich die beiden an. Ich wusste nicht, ob es wirklich die beste Idee war, noch mehr Zeit allein mit ihm zu verbringen. Klar war es irgendwie das was ich wollte, jedoch hatte ich keine Ahnung wie er zu dem von gestern stand.

„Wenn Sie mir bitte folgen, würden Miss Granger. Ich werde Ihnen den Zugang zu meinen Privaten Räumen zeigen, damit sie mich auch nachts verständigen können", schaltete sich nun auch Snape ein.

Erst wollte ich protestieren, da ich den Zugang durch sein Büro ja bereits kannte doch irgendwas an seinem Blick brachte mich zum Schweigen. Wir setzten uns in Bewegung und zu meinem Erstaunen kam McGonagall auch mit.

Wider meinen Erwartungen gingen wir jedoch nicht in sein Büro und als der dunkle Professor meinen Verwirrten Blick wahrnahm sagte er „Sie glauben doch nicht, dass dies der einzige Zugang ist? Ich verschließe selbstverständlich nachts mein Büro damit keine nervigen Schüler heimlich einbrechen können. Also könnten Sie mich so auch nachts nicht erreichen." Für sein arrogantes Grinsen würde ich ihm am liebsten eine reinhauen.

Plötzlich blieb er stehen. Ich wunderte mich, denn es gab hier nichts außer einer langweiligen grauen Steinmauer, doch als ich ganz genau hinsah erkannte ich einen Spalt in der Wand. Es war eine Tür, sehr gut getarnt, sodass man sie im Vorbeigehen niemals erkennen würde. „So, hier können Sie klopfen. Ich erwarte Sie außerdem jeden Montag, Mittwoch, Freitag und Sonntag pünktlich um 19 Uhr in meinem Büro" und kurz nachdem er die Worte ausgesprochen hatte, drehte er sich um und verschwand mit wehendem Umhang.

„Gut, Miss Granger, ich denke Sie sollten zum Mittagessen gehen. Und falls Professor Snape sich Ihnen gegenüber nicht benehmen sollte, können Sie jederzeit zu mir kommen", sagte McGonagall nett und ging dann ebenfalls.

Im Zaubertränkeunterricht, der nach der Mittagspause war, verhielt Snape sich wie immer. Er ignorierte meine Meldungen und gab fiese Kommentare von sich. Jedoch mied er meinen Blick noch mehr als sonst. Ich allerdings konnte mich auch kaum konzentrieren, denn ich musste ständig an gestern denken. Wie sich seine Hand zwischen meinen Beinen angefühlt hatte. Wie sich seine Lippen angefühlt hatten. Und den Ausdruck in seinem Gesicht. Ich spürte ein starkes Ziehen in meinem Unterleib je mehr ich daran dachte. Und je mehr Zeit ich in seinem Unterricht verbrachte, desto mehr musste ich daran denken. Verflucht! Ich war so erleichtert, als die Doppelstunde endlich beendet war. Wie sollte ich das mit ihm aushalten, wenn wir zusammen recherchieren würden!

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