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Moin Moin =)

Gestern war nach sechs Wochen, mein letzter Tag in der Therapie. Und auch nach sechs Wochen kann ich noch immer sagen, das es eine meiner besten Entscheidungen gewesen war, diesen Schritt zu gehen.

Ich hatte so eine tolle Gruppe, wirklich nette Therapeuten und den einen oder anderen Verbrauch an Taschentüchern :D

Es sind einige Dinge ans Licht gekommen, mit denen ich so nicht gerechnet habe und die ich schon sehr lange unter Verschluss gehalten habe.

Über einige Jahre hat sich einiges Aufgestaut und wir haben in den sechs Wochen Angefangen daran zu Kratzen.

Ich habe für mich die Ergo -/Maltherapie entdeckt und werde auch nach der Therapie ambulant weiter machen. Auch suche ich noch nach einem ambulanten Platz. Aber die Nachfrage ist so krass groß das es bis zu zwei Jahre dauern könnte einen Platz zu bekommen. Aber ich gebe nicht auf ^^

Was für mich sehr wichtig wahr ist die Erkenntnis das es um MICH geht. Ich muss mich um mich kümmern. Ich habe immer nur alles hingenommen und wollte es allen Recht machen. Dabei habe ich mich selbst total vergessen. Aber in diesen Punkt habe ich sehr gute Fortschritte gemacht.

Auch habe ich einen Entschluss gefasst, den ich ohne die Therapie wohl niemals gefasst hätte. Ich habe mich für ein Programm entschieden wo ich im Juni mein erstes Gespräch habe.

Was für mich am Anfang sehr schlimm war, ist die Tatsache das ich geglaubt habe diesen Platz nicht verdient zu haben. Gerade in den Gruppengesprächen, wenn erzählt wurde wieso man in dieser Therapie war, fiel es mir sehr schwer daran zu glauben das ich es Wert wahr diesen Platz zu haben. 

Ich hatte ja so bisschen Wechsel mit den Mitpatienten. Einige gingen, als ich kam. Und einige kamen, als ich schon länger da war.

Am Ende war ich mit meinen 39 Jahren die Älteste in meiner Gruppe. Die Jüngste war 18. Und die anderen auch alle gerade Anfang 20. Das hat mir wirklich sehr wehgetan. So junge Menschen, so tolle Menschen. Und dann haben die schon so krasses Zeug erlebt und durchmachen müssen, das ich oft mit Weinen musste.

Unser Zusammenhalt, trotz des Altersunterschied und den verschiedenen Gründen weswegen wir diese Therapie gemacht haben, war großartig und ist es immer noch. Mit den meisten habe ich Nummern ausgetauscht und wir wollen uns auch noch mal alle Treffen. 

Und was mir wirklich sehr nahe ging, waren die Worte die ich am letzten Tage bekommen habe und die ich heute auch teilen kann, ohne mich dabei schlecht zu Fühlen. Eins meiner Probleme ist/war ja Komplimente und Lob Annehmen zu können. Damit habe ich mich sehr schwer getan, weil es mir gegenüber anderen auch sehr schwer fällt Vertrauen zu fassen.

Ich bin eine wunderbare Person, mit großen Herzen. Ich bin unglaublich liebenswert, habe immer ein offenes Ohr und gebe tolle Ratschläge. 

Das waren unter anderen einige Dinge, die man mir gesagt hat. Und sie haben mich berührt und bestärtk.

Es gibt eine Mitpatienten -ich glaube sie habe ich adoptiert- die war so glücklich als ich ihr was aus Fimo geschenkt habe. Ich hatte gemerkt das es ihr schlecht geht und wollte sie aufheitern. Also habe ich eine kleine Schale in Form eines Katzenkopfes gemacht und ihr geschenkt. 
Gestern hat sie noch gesagt, das steht neben ihr am Bett und sie fühlte sich so wohl weil sie gemerkt hat, das jemand an sie denkt. 

Da hab ich fast heulen müssen. Ich habe vorgeschlagen, das sie auch mal mit zu mir kann um andere Gedanken zu bekommen. War sie auch echt total begeistert. Sie freut sich.

Mir ist hier ja auch aufgefallen, das es die eine oder andere gibt die mit Depressionen zu Kämpfen hat, vielleicht auch mit Borderline. 

Ich kann euch nur Raten, solltet ihr den Schritt noch nicht gemacht haben...macht ihn. Sucht euch Hilfe. Fragt nach Hilfe. Und wenn eure Eltern euch nicht Unterstützen, schafft ihr den Schritt zum Doc auch alleine. Ich habe niemanden erzählt das ich dieses Schritt machen wollte, weil ich nicht wollte das jemand reinredet. 

Ja, es kostet Mut. Es kostet Überwindung. Aber ihr seit nicht alleine. Es gibt viele die psychische Erkrankungen haben und heute ist es auch eine anerkannte Krankheit, auch wenn vieles das immer noch nicht Schnallen! Niemand hat das Recht euch zu Verurteilen oder mit den Finger auf euch zu Zeigen. Ihr seit wunderbare Persönlichkeiten, die vielleicht schlimmes erlebt haben, die Stress, Druck, Erwartungsängste, Minderwertigkeitskomplexe oder Persönlichkeitsstörungen haben. Aber ihr seit keine Unmenschen.

Sorry, das es gerade so emotional wurde. Aber das war mir wichtig. Und sollte jemand Fragen haben oder einfach nur jemanden zum Reden brauchen, ich bin da. Ich höre euch zu. Und gerne versuche ich auch Lösungen mit euch zu finden. Oder euch Ratschläge zu geben.

Bitte glaubt nicht, das ich das überheblich meine. Ich bin keine Therapeutin. Aber ich würde gerne Helfen, wo ich es vielleicht kann.


Liebe Grüße

Nadine

Bunte kleine verrückte Formel 1 Slash GeschichtenWhere stories live. Discover now