Baku 3/5

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-3- Esteban und Lance

„Willst du eigentlich die nächsten zehn Minuten auch noch starren oder kommst du zu mir unter die Dusche?"

„Ich starre nicht. Ich vergewissere mich nur."

„Esteban, du hast mir beim Ausziehen zugeschaut. Und du siehst mich jetzt auch die ganze Zeit einfach nur an. Mir geht es gut. Sicher, ich fühle mich noch immer durchgeschüttelt und vielleicht wird es noch blaue Flecken geben. Aber es ist nichts gebrochen, nichts angeknackst und eine Gehirnerschütterung habe ich auch nicht."

Für einen kurzen Moment verengten sich seine Augen, als Lance seinen Unfall fast schon als Lappalie abstempelte. Dabei war dieser heftige Crash alles andere als eine Kleinigkeit gewesen. Die Szenen waren noch immer deutlich vor seinen Augen. Live auf dem Bildschirm in seiner Box musste er mitansehen, wie sein Freund die Kontrolle über seinen Wagen verlor, als diesem bei 300 Sachen einer der hinteren Reifen geplatzt war. Der Einschlag in die Mauer war heftig, der Bolide schlimm zerstört.

Esteban wusste noch genau, wie er sich gefühlt hatte, tatenlos mitansehen zu müssen, wie Lance herumgeschleudert wurde. Es stand nicht zur Debatte, dass er hätte auch nichts machen können, wenn er das Rennen hätte fahren können. So aber waren die Sekunden, bis man hörte, dass sich Lance meldete und man Bilder sah, wie sich dieser bewegte, eine unendliche Qual für ihn gewesen. Kaum merklich hatte ihm sein Ingenieur die Hand auf den Rücken gelegt und sachte gestreichelt.

„Vielleicht hätte ich jetzt gar nicht hier stehen können, um mich zu vergewissern, dass es dir gut geht. Was wäre wenn ..."

„Stop! Nicht, Esteban!"

Bevor dieser den Satz zu Ende sprach, war Lance aus der Dusche gekommen, stellte sich direkt vor Esteban, der noch immer seine Kleidung trug.

Eindringlich blickte er dem Älteren in die besorgten Augen, legte die Hand an dessen Wange und streichelte die warme Haut.

„Damit fangen wir gar nicht erst an. Was wäre, wenn ist eine ganz blöde Angelegenheit. Dann könntest du genauso gut fragen, was wäre, wenn du hättest fahren können? Was wäre, wenn ich einige Runden vorher in die Box gegangen wäre? Was wäre, wenn Max der Reifen nicht auch geplatzt wäre? Was wäre, wenn es keinen Re-Start gegeben hätte? Esteban, darauf werden wir nie eine Antwort bekommen, weil es nicht eingetroffen ist."

Liebevoll zog er den Kopf des Franzosen zu sich, versiegelte ihre Münder zu einem weichen, zärtlichen Kuss. Schon sein Unfall in Bahrain hatte Esteban sehr zugesetzt und Lance hatte sich tatsächlich gefragt, ob er den Unfall gehabt hatte oder doch eher Esteban. Es war ein großartiges und schönes Gefühl, umsorgt zu werden. Aber manchmal verrannte sich Esteban einfach in Sachen, die nicht so schlimm waren, wie dieser meinte.

„Ich bekomme die Bilder nicht aus dem Kopf."

„Dann werde ich eben dafür sorgen, dass du andere Bilder in den Kopf bekommst."

Mit einem liebevollen Lächeln küsste er die Nasenspitze des Älteren, bevor er langsam anfing, diesen auszuziehen. Sie durften sich von solch schlimmen Unfällen nicht zu sehr einnehmen lassen. Jeder von ihnen wusste um die Gefahr und das Risiko, aber es durfte niemals so weit kommen, dass sie sich davon beherrschen lassen würden. Ansonsten konnten sie ihren Beruf nicht mehr ausüben.

Federleicht schwebten seine Finger über die nasse Haut des Kanadiers. Kaum dass Lance ihn ausgezogen hatte, standen sie gemeinsam unter der Dusche, wo er seine Finger einfach nicht von Lance lassen konnte. Schon damals in Bahrain musste er sich einfach selbst ausführlich davon überzeugen, dass alles an seinem Freund in Ordnung war.

„Esteban ... ich glaube, meinem Po geht es gut ..." Keuchend schnappte Lance nach Luft, stützte sich mit den Händen an dem nassen Fließen ab. Nachdem Esteban ausgiebig seine komplette Vorderseite untersucht hatte, drehte ihn sein Freund um, streichelte mit den Fingern über seinen Rücken, den Nacken und die Schulter. Küsste und leckte jeden Millimeter Haut, bis er die sündhaften Lippen an seinem Po spüren konnte, welchen Esteban genauso küsste wie seine Schenkel.

„Du weißt, dass ich sehr ausführlich bin", raunte der Dunkelhaarige, als er sich dicht hinter Lance stellte, diesen mit seinen Armen umschlang und an sich presste. Leise stöhnend knabberte er dem jungen Kanadier am Ohr, während er seine Erregung an dessen Po schmiegte und zeitgleich mit den Händen über den Oberkörper streichelte.

Stöhnend legte Lance seinen Kopf in den Nacken, als Esteban seine Brustwarzen reizte, sie kniff und zwirbelte. Blut schoss in seinen Penis und stellten diesen noch härter auf. Begierig erwiderte er den Kuss, welchen Esteban verlangte, stöhnte ungehemmt in diesen, als sein Freund seine harte Männlichkeit umfasste und pumpte.

Aus ungestüm und fordernd wurde sanft und zärtlich. Fast schon behutsam liebte er Lance unter der Dusche. Nicht nur, weil sein Freund einen schweren Unfall hatte, sondern weil ihnen ihr Gel für Sex im Wasser fehlte. Und das Allerletzte, was Esteban wollte, war, dass Lance noch mehr Schmerzen hatte.

Das Wochenende lief sicher für sie beide nicht hervorragend. Aber das war nicht wichtig. Wichtig war, dass er Lance bei sich hatte und dass es diesem gut ging. Alles andere war in solchen Momenten nur Nebensache.

ENDE.

Bunte kleine verrückte Formel 1 Slash GeschichtenWhere stories live. Discover now