Ertappt / Kapitel 5

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Erschrocken blickte ich auf mein Bett. Dort saßen, kein Zweifel (leider), Hermine und Ginny, die uns mit offenem Mund anstarrten. "Was bei Merlin...", begann Ginny und fand somit als Erste ihre Sprache wieder. Keine Sekunde später sprang sie auf, zeigte mit dem Zeigefinger auf Hermine und schrie: "HA! Ich habs dir gesagt, dass da was im Busch ist. Ich habs immer gewusst und keiner von euch...", sie machte eine ausschweifende Bewegung, "wollte mir glauben!" "Biste fertig?", maulte Fred und warf seiner Schwester einen bösen Blick zu. "Ich kann mich zumindest bremsen." Triumphierend ließ sie sich wieder aufs Bett fallen und verschränkte die Arme vor der Brust. "Herms? Gehts dir gut?", besorgt beobachtete ich die immer noch stillschweigende Hermine. "Hm ja.", gab sie murmelnd von sich. "Sie steht unter Schock. Eindeutig.", bemerkte Fred und fing sich einen Klaps von mir ein. "Was haben wir vorhin besprochen und beschlossen? Ernst sein!", gab ich genervt von mir. "Wir  haben gar nichts beschlossen, DU hast für mich beschlossen.", provozierte er grinsend. "Ist doch gar nicht wahr! Ich hab nur...", setzte ich bereits an, wurde jedoch von Hermine unterbrochen. "Wieso zum Teufel hast du nichts gesagt?" Ertappt hielt ich inne und ignorierte Freds Geplänkel. "Na weil....also das ist eben... ach keine Ahnung...kompliziert.", druckste ich herum und scharrte dabei mit dem Fuß auf dem Boden. Ginny schien nicht sehr überzeugt zu sein und auch Hermine warf mir einen enttäuschten Blick zu. "Ich dachte wir sind Freundinnen.", gab sie mehr traurig als wütend von sich. "Natürlich sind wir das, aber...ich...ich wusste einfach nicht wie ich euch das vernünftig sagen kann. Immerhin ist das irgendwie schon eine besondere Situation..." Ich verstummte wieder und suchte Hilfe bei Fred, der sich verlegen am Kopf kratzte. "Wie lange geht denn das schon?", warf Ginny die Frage in den Raum und sah zwischen uns hin und her. "Nicht lange!", antwortete Fred sofort. "Und ihr seid wirklich...ein...Paar?" Hermines Augen wurden tellergroß. Passend war ja mal wieder, dass sie uns eine Frage stellte, die wir selbst kaum beantworten konnten, da wir darüber ja offensichtlich nicht gesprochen hatten. Doch Fred nahm mir die Antwort ab und griff nach meiner Hand. Ein überzeugendes "Ja sind wir.", seinerseits, verschaffte mir einen Gänsehautmoment.
"Habt ihr schon...Ihr wisst schon was?", fragte Ginny plötzlich ohne jede Vorwarnung. "Oh Gott Ginny!", entfuhr es mir erschrocken. Vor ihr blieb aber auch nichts geheim. "Das geht dich ja wohl überhaupt nichts an!", stellte Fred sich unmittelbar auf die Hinterbeine und warf ihr einen giftigen Blick zu. "Na was denn nun. Habt ihr oder habt ihr nicht?", antwortete sie frech und durchbohrte mich mit ihrem Blick. Was solls. Die beiden wussten eh schon zu viel. Die Wahrheit war sowieso längst fällig. "Jaha...", nuschelte ich leise und zuckte gleichzeitig zusammen als ich ein Räuspern an der Tür vernahm. Verwirrt drehte ich mich um und erblickte einen grinsenden George. Sofort schlug ich beide Hände vor die Augen. "Oh neee. Wie lange stehst du schon da?", klang es dumpf durch meine Hände. "Lange genug.", giggelte er los und trat ganz ins Zimmer ein. Er nahm mir die Hände von den Augen und lachte weiter. "Ach komm Lou, das muss dir doch nicht peinlich sein. Das ihr die Pfoten nicht voneinander lassen könnt, sieht doch ein Blinder.", grinste er und tätschelte mir die Schulter. "Offenbar hat hier jeder was von den Funken zwischen uns gemerkt, außer wir selber.", knurrte Fred beleidigt und schickte ebenfalls in die Richtung seines Bruders einen bösen Blick. "Wie seid ihr denn zusammengekommen ihr Turteltäubchen?" George pflanzte  sich auf meinen Schreibtischstuhl und schlug die Beine übereinander. "Oh jaaa, das würde mich auch interessieren!", Hermines Augen bekamen einen seltsamen Schimmer und auch Ginny spitzte bereits die Ohren. "Meint ihr nicht das war genug Wahrheit für heute?", startete ich einen Versuch das Ganze noch abzuwenden, doch ich wurde gnadenlos ausgebuht. "Wenn schon, dann richtig.", bemerkte Ginny trocken und wartete gespannt auf die "Geschichte". Fred erbarmte sich schließlich und begann zu erzählen. Zu meinem Ärger ließ er kein Detail aus und beschrieb meinen Feuerwhiskey-Zustand als "Hackedicht", dafür erntete er einen Tritt in seinen Allerwertesten. Also wirklich, ich war höchsten angetrunken. Als er bei dem Teil morgens , nach unserem kleinem romantischen "Zusammentreffen" angekommen war, übernahm ich die Erzählerrolle und berichtete davon, wie ich ins Bad geflüchtet war. Als dabei herauskam, dass Sirius von der ganzen Sache wusste, beschwerten sich alle lautstark. "Wie bitte Sirius weiß von euch, aber wir nicht?!",zeterte Ginny sofort drauflos und bekam zustimmendes Murmeln von George. "Was kann ich dafür, wenn er einfach so ins Geschehen reinplatzt. Er ist ja nicht blöd und konnte eins und eins zusammenzählen. Meint ihr ich wollte, dass er weiß, dass wir beide die Nacht verbracht haben. Sirius wäre Fred im ersten Moment beinahe an die Gurgel gegangen!", verteidigte ich mich bestimmend und fuhr mit der T-Shirt Sache fort, was Hermine mit einem romantischen seufzen kommentierte. Dabei musste ich natürlich auch zugeben, dass Harry, da er ja ebenfalls in mein Zimmer geplatzt war, wusste wem das Kleidungsstück gehört. "Ahhh deshalb immer diese komischen Andeutungen und Witze beim Essen!", George schlug sich mit der flachen Hand an die Stirn. "Blitzmerker.", kam es kichernd von Ginny. "Naja und dann kam Fred plötzlich ins Zimmer und wollte "reden"" Ich machte Gänsefüßchen in der Luft und zwinkerte dem Weasley zu. "Und so führte eins zum anderen. Wir haben uns ausgesprochen und gemerkt, dass wir uns doch...ähm...sehr gern haben.", vollendete Fred meinen Satz und bekam rosige Wangen. "ach Merlin, ist das niedlich.", Mine hatte bereits den verträumten Blick aufgesetzt und sah immer wieder zwischen Fred und mir hin und her. "Jetzt wisst ihr Bescheid.", Ich klatschte in die Hände und hoffte, dass das Thema damit beendet wäre. "Wissen Mom und Dad schon von euch?", fragte George und drehte dabei nachdenklich einen meiner Kugelschreiber zwischen seinen Händen. "Nein und das soll auch so bleiben!", antwortete ich schnell. "Ach kommt schon. Ihr seid doch putzig. Was meint ihr wie Mom sich darüber freuen würde. Ich wette sie hat insgeheim gehofft, dass Louna bei uns einheiratet!" Ginny warf mir einen verschwörerischen Blick zu. "Moment mal! Wer redet denn hier von heiraten!?", protestierte ich sofort und hob die Hände. "Wenn dann werde ich Trauzeugin!", spann Herms den Gedanken weiter während ihre Augen bereits aufleuchteten. "Hier wird überhaupt niemand heiraten.", fuhr Fred bestimmend dazwischen und beendete damit dieses Thema. Vorerst zumindest. "Wenn ihr so freundlich wärt uns mal ein bisschen Freiraum zu lassen, könnten wir auch über die Sache mit Mom und Dad noch diskutieren." Mein Freund stand bereits an der Tür und hielt sie für unsere Besucher auf, die mit einem Murren, aber dann schließlich doch mit einem Grinsen hinausspazierten. Ich lachte, als ich Fred dabei beobachtete wie er sie schnell vor die Tür setzte und sich dann gegen diese lehnte. "Wenn das mit denen schon so anstrengend war, wie würde dass dann erst bei Mom und Dad sein?", seufzte er und jaulte auf. Lächelnd ging ich auch ihn zu, nahm sein Gesicht in beide Hände und küsste ihn zärtlich. "Keine Ahnung, aber das werden wir morgen herausfinden."


Louna Black- Decisions of LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt