Weasleys Zauberhafte Zauberscherze / Kapitel 46

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"Hereinspaziert! Hereinspaziert! Wir haben Kollapskekse, Nasenblutnougat und rechtzeitig zum Schulanfang...haben wir Kotzpastillen!" Mit einem mulmigen Gefühl betrat ich, von Hermine und Ginny gezwungen, den neu errichteten Laden der Zwillinge. Der Schulanfang stand kurz bevor und ich war vor zwei Tagen bei den Weasleys eingeflogen um mit meinen Freunden die letzten Ferientage zu verbringen. Um sich von der sich immer zuspitzenden Lage abzulenken, hatten das goldene Trio und Ginny, mich in den Laden der Zwillinge geschleppt. Die beiden haben sich mit ihrem eigens Erspartem und Harrys gewonnenen Turniergeld aus dem vierten Jahr, das er ihnen anscheinend geschenkt hatte, einen Scherzartikelladen aufgebaut. Zugegeben der Laden von Zonkos in Hogsmeade war ein Witz dagegen. Wohin man sah, überall gab es etwas neues zu entdecken. Der Laden schien ein vollkommenes Chaos und trotzdem geordnet zu sein. Stillschweigend wanderte ich durch die Regale und hoffte inständig meinem Exfreund nicht zu begegnen, was ja so gut wie vorhersehbar war. Es war brechend voll und ein kleines Lächeln stahl sich auf meine Lippen als ich beobachtete wie viel Spaß und Freude dieser Ort doch ausstrahlte. Das hatten sich die Zwillinge immer gewünscht. Es tat mir weh, das sie ihr Glück nicht mehr mit mir teilen konnten...
Grinsend beobachtete ich eine Spielpuppe die einer gewissen Kröte der ähnlich sah. "Ich verlange Disziplin und Ordnung!", keifte sie immer wieder während sie auf einem schmalen Seil zwei über eine Stange verbundene Wassertöpfe balancierte. Umbridge, wer sonst.
"Peruanisches Instant Finsternisspulver." Ich beobachtete aus einer etwas abgelegenen Ecke wie Harry vor einem Regal mit dunklen Gefäßen stand. "Unser Verkaufsschlager." Fred warf ihm ein Stück zu und Harry steckte es ein. "Sehr praktisch wenn du schnell flüchten musst.", fügte George hinzu. Apropos flüchten...das sollte ich auch tun. Schleunigst machte ich mich aus dem Staub und auf die Suche nach Hermine und Ginny die ich bei den Liebestränken fand. Kitschigerweise war der Trank in herzförmige Reagenzgläser gefüllt und war auch noch pink! Ich griff nach einem der Gläser und betrachtete es Kopfschüttelnd während ich mich an die Mädels wandte. Hey...können wir gehen? Ich würde gerne..." "Hallo Ladys..." Ich wurde unterbrochen und zuckte zusammen als ich die Stimmen der Zwillinge hinter mir hörte. Langsam drehte ich mich um und versuchte den wachen Augen meines Exfreundes aus dem Weg zu gehen. Während George sich sichtlich freute mich zu sehen, was natürlich ganz meinerseits lag, hielt Fred sich eher im Hintergrund und das war auch besser so. "Liebestrank hm?" George zeigte auf das Fläschchen was ich noch immer in meinen Händen hielt. Sofort schmiss ich es zurück zu den anderen. "Der funktioniert wirklich.", bemerkte Fred aus dem Hintergrund und schaute mir eindringlich in die Augen. Mein Herz schlug mir bis zum Hals, doch ich hatte gelernt das zu kontrollieren. George warf indessen einen Blick auf Ginny. "Aber wie wir hören Schwesterchen...sollst du auch ohne gut auskommen." Hä? "Wie bitte?", gab Ginny zurück. "Gehst du nicht neuerdings mit Dean Thomas?" Die Zwillinge warfen sich einen verschwörerischen Blick zu. "Das geht euch überhaupt nichts an!", beschwerte sich ihre kleine Schwester und pfefferte den Liebestrank zurück. Harry schien über diese Randinformation nicht gerade begeisterte zu sein, denn sein Blick sprach Bände.
Auch Hermine legte den Schnickschnack beiseite nachdem sie einen Baggerblick von Cormac McLaggen erhalten hatte. Ich wollte ihr gerade folgen als Fred nach meiner Hand griff. Sofort schien diese zu glühen und ein Feuer breitete sich in meinem Körper aus. Erschrocken starrte ich auf seine Finger. "Es ist schön dich mal wieder zu sehen.", murmelte er. Für einen kurzen Moment war ich versucht darauf zu antworten, doch ich riss mich zusammen. "Der Laden ist schön geworden." Ohne auf seinen Satz weiter einzugehen, löste ich unsere verschränkten Hände und lief ihm davon. Hinter der nächsten Ecke lehnte ich mich erschöpft gegen die Wand. "Kontrolle ist alles.", sprach ich mir selbst zu und wiederholte damit den Leitsatz von Severus. Ich warf einen Blick um die Ecke und prüfte ob die Luft rein war. Leise schlich ich mich an der Treppe vorbei und bekam gerade noch eine Unterhaltung zwischen Ron und den Zwillingen mit. "Was kostet das?" Ron hielt ihnen irgendein Spielzeug entgegen. "Fünf Galleonen!", hallte es zweistimmig. Ihr Bruder verdrehte die Augen. "Wie viel für mich?" "Fünf Galleonen!" "Ich bin euer Bruder!", gab Ron entrüstet von sich. Die beiden tauschten einen Blick. "Zehn Galleonen!", antwortete sie im Chor und Ron wendete sich beleidigt ab. Er entdeckte mich. "Los, hauen wir ab." Das ließ ich mir nicht zweimal sagen und flüchtete regelrecht aus dem Laden. Ginny jedoch blieb noch ein Weilchen...
"Fred meinte die Leute brauchen noch etwas zu lachen.", meinte Ron als wir zu viert durch die fast leer gefegte Winkelgasse liefen. "Und ich meine er hat Recht.", antwortete Harry mit Nachdruck. Unzählige Geschäfte der Winkelgasse waren zerstört und standen leer. Die Freude, die ich hier bei meinem ersten Besuch empfunden hatte, war wie weggeblasen. Nichts schien mehr wie es war. Nicht mal mehr den Laden Ollivander gab es. Auch er hatte aufgegeben. Ron stupste seinen besten Freund an. "Kommt es dir nicht auch so vor als wären Draco und seine Mami nicht scharf darauf das man ihnen folgt?" Er zeigte auf Narcissa und Draco die in einiger Entfernung durch die kleinen Gassen eilten und sich immer wieder umsahen. Mir schwahnte übles. Kurzerhand, folgten wir den beiden durch die unzähligen Winkel und Gassen bis sie schließlich vor einem Geschäft zum stehen kamen und nach ein paar Sekunden eintraten. "Was will der denn bei Borging und Burke?" Ron kratzte sich am Kopf. "Bestimmt keine gebrauchten Möbel kaufen.", gab Harry säuerlich von sich und suchte einen Weg um in das Innere des Ladens sehen zu können. Dummerweise musste man dafür ein Dach hinaufklettern was sich als nicht gerade einfach erwies. "Oh Gott ist das hoch!", wisperte Hermine unter mir. Glücklicherweise erreichten wir den Höhepunkt des Dachs ohne Verletzungen. Neugierig spähte ich durch die große, offene Fensterscheibe in den Innenraum des Geschäfts. Viele, in schwarze Mäntel und Roben gehüllte Menschen hatten sich dort versammelt und ich meinte unter ihnen auch Severus zu erkennen. Das konnte ich den anderen natürlich nicht sagen. Im Endeffekt wusste ich genau was Narcissa und Draco hier wollten. Draco sollte seine Aufgabe erfahren, kein Zweifel.
Plötzlich erschien ein Todesser auf der Bildfläche des Fensters und er schaute genau in unsere Richtung. Schnell duckten wir uns, wobei ich Hermine festhielt, da diese beinahe heruntergefallen wäre. Als wir wieder auftauchten war ein Vorhang über das Fenster gezogen wurden. "Die Show ist vorbei. Lasst uns gehen!" Ich klatschte in die Hände und war noch nie so froh gewesen wieder festen Boden unter den Füßen zu haben.

Louna Black- Decisions of LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt