Umbridge / Kapitel 11

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Immer noch kochend vor Wut über sein dämliches Verhalten schritt ich nach der Stunde zu ihm ans Pult und ignorierte dabei die besorgten Blicke meiner Freunde. Das Snape mir und Draco absichtlich keine Hauspunkte gegeben hatte lag ja wohl auf der Hand. Er war sauer, weil ich mich die letzten 7 Wochen weder bei ihm gemeldet, noch auf seine Briefe geantwortet hatte und versuchte es mir nun dementsprechend heimzuzahlen. Als alle Schüler verschwunden waren, platzte ich gleich los. "Kannst du mir mal verraten was dieser Kinderkram hier soll?" Wütend stemmte ich die Hände in die Hüften. Severus schwarze Haare sträubten sich als er doch tatsächlich antwortete: "Du hast doch angefangen!" "Wie bitte ich? Merkst du überhaupt was du da redest? Du benimmst dich wie ein 10 Jähriger!", stritt ich weiter und meinte es auch so. "Wer hat denn nicht auf meine Briefe und Anrufe reagiert hm?" Er zog spöttisch eine Augenbraue nach oben. Ich stieß ein aufgeregtes "Tze" aus. "Darum geht es hier also?" "Genau darum geht es schon die ganze Zeit! Ich bin dein VATER Louna! Ob dir das nun passt oder nicht!" Doch ich unterbrach ihn sofort. "Falsch. Du bist ein Vater. Falls du es vergessen hast, ich habe drei.", provozierte ich ihn und erzielte damit auch den gewünschten Erfolg. "Vergiss doch einmal diesen verdammten Werwolf und seinen zotteligen Freund!", knurrte Severus und ballte die Hände zu Fäusten. "Es dreht sich nun mal nicht immer alles um dich Snape!", antwortete ich bissig und drehte mich um zu gehen, doch er hielt mich am Handgelenk fest. "Nimm deine Todesserpfoten von mir!", schrie ich drauf los und wollte beinahe um mich schlagen so rasend war ich. "Du hast mich belogen. Die ganze Zeit. DU bist mit an Cedrics Tod schuld!", ließ ich die Bombe erneut platzen. Seine Hand rutschte von meinem Gelenk. "Es tut mir leid.", flüsterte er mit einem Mal und ließ den Kopf hängen. "Das hättest du dir vorher überlegen sollen.", antwortete ich leise und stürmte aus dem Raum. Wie bescheuert konnte ich eigentlich sein, dass ich dachte er würde sich ändern? Schlange blieb Schlange. Ich war einfach nicht bereit ihm zu verzeihen. Zu groß war der Vertrauensbruch.
Doch wie es eine echte Gryffindor tat, straffte ich die Schultern, reckte das Kinn und marschierte hocherhobenen Hauptes zum nächsten Klassenzimmer.
"Entschuldigung ich hatte...", platzte ich in den bereits begonnenen Unterricht herein und verstummte als ich Umbridge sah, die mich mit ihrem breiten Krötenmund anlächelte. "Ein Gespräch mit Professor Snape.", vollendete sie meinen Satz und dachte gar nicht daran mit dem Lächeln aufzuhören. "Jaaa, richtig.", antwortete ich gedehnt und suchte den Raum nach Hermine ab, die die Hand hob. "Ms. Granger war so freundlich Ihnen einen Platz freizuhalten." Sie deutete auf Hermine die noch einen leeren Platz neben sich hatte, die nächste Bank war für Harry und Ron. Stirnrunzelnd huschte ich auf meinen Platz. Irgendwas lag hier in der Luft. "Hab ich was verpasst?", wisperte ich Hermine zu, diese schüttelte jedoch den Kopf. "Sie hat nur ewig über diese blöden ZAG's gesprochen.", kam es stöhnend von links. Harry rollte mit den Augen und deutete an die Tafel. "Dieses Jahr wird anders werden als Sie es gewohnt sind. Das Ministerium hat sich des Chaos, welches in Hogwarts herrscht, angenommen. Keine Angst, Sie werden den strukturierten und durchgeplanten Unterricht erhalten, den Sie verdienen.", piepste Umbridge und ließ mit einem Schwenker die Lehrbücher für dieses Jahr verteilen. Missmutig griff ich nach zwei Büchern und reichte eines an Hermine weiter. Nach dem ersten Blättern stutzte ich. "Hier steht nicht wie man die Zauber anwendet.", richtete ich mich direkt an das pinke Etwas. "Wozu in Merlins Namen sollten Sie diese Zauber anwenden?" "Wir benutzen keine Zauberei?", murrte Ron dazwischen. "In der Tat. Ich wiederhole mich nur ungern, aber wozu sollten Sie diese Zauber anwenden müssen?" "Zur Verteidigung? Was, wenn uns jemand angreift?", konterte Hermine und ließ damit zum ersten Mal das Lächeln von Umbridge schwinden. "Oh, wem bitte sollte es einfallen Schüler wie Sie anzugreifen?" Sie lachte leise auf. "Och keine Ahnung...Lord Voldemort vielleicht.", stieß Harry in seiner Wut aus. Sofort war das Krötenlächeln verschwunden. Totenstille herrschte im Raum. Man hätte eine Nadel fallen hören können. Ich ahnte Böses. Langsam schritt die Kleine Frau auf uns zu. "Lassen Sie mich bitte eines, ganz deutlich machen. Ihnen wurde gesagt, dass ein gewisser, dunkler Zauberer auf dem Vormarsch ist. Das...ist...eine...Lüge!", japste sie fast und rechnete jedoch nicht mit Harrys schnellem Konter. "Ach und Cedric Diggory ist tot umgefallen weil er es selbst so wollte?" Bei seinen Worten zuckte ich zusammen und schickte ein Stoßgebet in den Himmel. "Cedric Diggorys Tod, war ein tragischer Unfall!", keifte Umbridge dazwischen. Ihre runden Wangen färbten sich hitzig rot. "Das war kein Unfall! Wie können Sie es wagen!", packte auf mich die Wut. "Ich war dabei! Voldemort hat ihn getötet! Das können Sie nicht...." "NACHSITZEN BLACK UND POTTER!", brüllte die Hexe dazwischen. "Was? Wofür das denn? Dafür, dass wir die Wahrheit sagen und Sie ihre Augen verschließen?!", hallte ich nach und zeigte ihr unter dem Tisch meinen Mittelfinger, was Hermine zum leisen kichern brachte. "Noch ein Wort und ich schickte Sie beide persönlich zu Dumbledore! Oder noch besser? Zu Ihrem Vater in die Kerker?" Ein diabolisches Grinsen stahl sich auf ihr Gesicht als ich verstummte. Wie konnte Sie es nur wagen, Snape dort mit einzubinden?! Ich ballte die Hände zu Fäusten und brach mir vor Wut fast meine eigenen Knochen, hätte Hermine mir nicht die Hand auf die Schulter gelegt. Auch Harry stieß hörbar die Luft aus, fügte sich jedoch. Unfassbar was diese Frau von sich hielt. Dabei war sie nichts weiter als ein dummes kleines Schoßhündchen von Fudge und dem Ministerium!
Ich ertrug den Rest der zwei Stunden, wenn auch mit einem wütenden Blick in den Augen. Am liebsten hätte ich diese Frau erwürgt. Wie konnte Sie nur so dumm sein und leugnen , dass Voldemort zurück war? Alle Tatsachen sprachen dafür!
"Sie beide kommen um 19 Uhr in mein Büro.", sagte sie mit einem Lächeln als ich missmutig mit Harry an meiner Seite an ihr vorbeispazierte. "Olle Schachtel.", brummte ich ein paar Meter weiter und lachte als Harry zu grinsen begann. Was sollte sie uns schon können?

Louna Black- Decisions of LoveWhere stories live. Discover now