Kleiner Charmeur / Kapitel 14

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Nach dem Schock über Umbridges Ernennung zur Großinquisitorin, herrschte dementsprechend schlechte Stimmung im Gryffindorturm. "Ich kanns einfach nicht glauben! Wie kann man nur zulassen das so eine... ach ich weiß schon gar nicht mehr als was ich diese Frau noch bezeichnen kann, noch mehr Macht bekommt und Dumbledore und das Ministerium sehen dabei tatenlos zu!"  Hermine tigerte wie eine Wilde durch den Gemeinschaftsraum und sah beinahe selber aus wie ein Löwe, so sehr sträubte sich ihre Lockenmähne in alle Richtungen. Nicht mal mir fiel darauf eine plausible Antwort ein. Mit hängenden Schultern verließen die meisten Schüler nach der Mittagspause den Turm und begaben sich zum Unterricht. Der Tag war definitiv gelaufen und zwar für alle von uns.
Die nächsten Tage erwiesen sich als reinste Katastrophe. Kein Tag, keine Stunde, keine Minute verging indem Umbridge nicht ihre Machtposition ausnutzte. Ihr neuster Streich war nun, dass sie in ihrer neuen Position, die Lehrer Hogwarts unter die Lupe nahm. Immerhin war sie so ein wenig beschäftigt und ließ uns Gryffindors, die ihr anscheinend ein besonderer Dorn im Auge waren, weitgehend in Ruhe.
Hermine tobte trotzdem ein paar Tage erneut im Gemeinschaftsraum. Es war schon sehr spät, nur die Zwillinge, das goldene Trio, Ginny und ich waren noch im Raum. Das gemütlich vor sich hin prasselnde Feuer beruhigte uns jedoch kein bisschen. Niemand von uns wollte das restliche Jahr und der Diktatur dieser stinkenden Kröte leben und doch gab es keine Aussicht auf Besserung.
"Bösartige, alte, Schreckschraube!", giftete der Lockenkopf während sie wie schon vor ein paar Tagen durch das Zimmer lief. George grinste über ihren Ausdruck. "Hermine, Hermine, solche Wörter einmal aus deinem Mund? Ich bin zutiefst erschüttert!" Sein Gesichtsausdruck war so verstörend dass ich lachen musste und damit den Rest der Gruppe ansteckte. "Das ist nicht lustig George!" Er fing sich einen Schlag auf den Hinterkopf von ihr ein. "Wir lernen nicht wie wir uns verteidigen. Wie wir die Zaubersprüche benutzen lernen wir auch nicht.", regte sie sich weiter auf und ging von Möbelstück zu Möbelstück. In der Mitte blieb sie stehen und sah uns alle der Reihe nach an. "Sie nimmt bald die ganze Schule ein!" Ihr durchdringender Blick machte mir Angst und Fred drückte mich unwillkürlich näher an sich heran. Harry der missmutig auf das leise dudelnde Radio gestarrt hatte, wurde hellhörig als der Nachrichtensprecher erklang. "...das zahlreiche Verschwinden von Personen hält weiter an. Das Ministerium warnt jedoch vor falschen Vermutungen und rät weiter zur Normalität." Harry schnaubte hörbar aus. "Ein Witz ist das.", maulte Ron zurecht und schlug auf die Kante des Sessels in dem er saß. "Und das wird jetzt immer so weitergehen wenn nicht endlich mal jemand etwas unternimmt!", stieß ich wütend aus und spürte Freds sanfte Hand an meiner Schulter, vermutlich um mich zu beruhigen. "Also ich weiß ja nicht was ihr macht, aber ich suche jetzt meine Koje auf." George, offenbar unbeeindruckt und wie immer einer der sorglosesten, gähnte herzhaft. "Komm, wir gehen auch." Ginny zog Hermine mit einem Augenzwinkern mit sich. "Jungs, was ist mit euch?" Ginny richtete ihren fragenden Blick an Harry und Ron. Der Auserwählte verstand sofort und entfernte sich, während Ron noch ein paar Augenblicke brauchte um Ginnys Vorwand zu durchblicken. Mit einem grinsenden Blick auf die Weasley formte ich ein lautloses "Danke" Bevor sie kichernd mit Hermine im Schlepptau im Schlafsaal verschwand. "Endlich allein.", brummte Fred verführerisch an mein Ohr und küsste sich meinen Hals herunter. "Kleiner Charmeur.", lachte ich und bedeckte seine Lippen mit einem zärtlichen Kuss. "Musst du gerade sagen. Diese Lippen sind einfach beinahe zu schön zum küssen.", nuschelte mein Freund zwischendurch und ließ seine Hände an meinen Hintern wandern. "Du bist unmöglich.", kicherte ich wie ein kleines Kind und drückte seine Hände von mir nur um ihn ein wenig zu ärgern. "Hey, das ist nicht fair!", beschwerte er sich und schummelte seine Hände zurück an den Platz wo sie vorher waren. "Du kannst es nicht lassen oder?", kicherte ich von neuem los und hielt einen Moment inne um ihm durch die rötlichen Haare zu streichen. In seinen Augen glitzerte der Schalk als auch er still hielt und seine Hände meine fanden. Fast bestimmend verschränkte er unsere Finger und sah mir dabei unablässig in die Augen. "Ich will dich nie verlieren.", flüsterte er und bedeckte meine Lippen mit einem leidenschaftlichen Kuss. Leise stöhnte ich in den Kuss hinein und genoss Freds Berührungen die an jeder Stelle die er berührte ein brennendes Feuer hinterließen. "Du bist so süß wenn du so unterwürfig bist.", lachte er leise. "Wie bitte? Ich und unterwürfig? Du hältst dich wohl für einen Gott!", gab ich mehr zickig als belustigt von mir und verschränkte gespielt beleidigt die Arme vor der Brust. "Solange der Gott dich...zufrieden stellen kann?", wieherte er los. Ich schüttelte genervt mit dem Kopf und drehte mich schmollend von ihm weg. Das akzeptierte mein Freund natürlich nicht, sondern wechselte einfach die Seite und tauchte erneut vor meinem Gesicht auf. Als ich sein glückliches, von Sommersprossen durchzogenes Gesicht sah, musste ich unwillkürlich lächeln. Wie hätte ich diesem Rotschopf lange böse sein können? Er war ein Idiot, keine Frage. Aber er war mein Idiot. "Du bist ein blöder Penner weißt du das?", warf ich ihm grinsend an den Kopf. Manchmal übernahm sich Fred wirklich. Er und George hatten ein so verdammt gutes Selbstbewusstsein, dass die beiden gar nicht auf die Idee kamen man könnte sie nicht attraktiv und begehrenswert finden. "Ich weiß." Er grinste. "Aber deswegen liebst du mich doch, oder?" "Das muss ich mir erstmal noch überlegen.", schnappte ich und lachte über sein verdutztes Gesicht. "Hör auf so blöd zu gucken. Du erinnerst mich an einen Esel.", lachte ich von neuem los. Doch Fred wollte mich ärgern und hörte nicht auf. Schlussendlich gab ich nach. "Also gut. Kann schon sein, dass ich dich gern hab. Aber nur ein klitzekleines bisschen." Ich deutete mit Daumen und Zeigefinger etwa einen Millimeter an. "Kleines Biest!", murmelte Fred bevor er einen Satz machte, mich mit einem Ruck zu sich zog und anfing mich hemmungslos auszukitzeln. Dabei blieb es jedoch nicht. Wir waren beide so voller Elan das die anfänglich harmlose Kitzelei in einer wilden Knutscherei endete. Während ich mir bereits Sorgen machte wann der erste Gryffindor auf der Matte stehen würde, machte sich der Weasley bereits an meinem Oberteil zu schaffen und zupfte daran herum. "Fred Weasley, lass das!" Ich klang nicht gerade überzeugend obwohl ich genau wusste was er vorhatte. "Ach komm schon, wer soll uns denn hier erwischen. Ist doch irgendwie aufregend.", flüsterte er in mein linkes Ohr. Der Charmeur in ihm war wieder erwacht. "Du bist ja vollkommen durchgeknallt.", gab ich zurück, ließ mich jedoch erneut von ihm mit Küssen an sämtlichen (nicht durch Kleidungsstücke bedeckten!) Stellen übersehen.
"Hrmpf!" Ein lautes Räuspern erklang und ließ uns beide auseinanderfahren. "Was zum Henker war das denn?" Ich fuhr herum und sprang von der Couch auf. "Beruhig dich. War bestimmt nur ein verwirrter Hauself. Komm wieder zurück." Er klopfte erwartend neben sich. Doch ich schüttelte den Kopf und irrte weiter suchen durch den Raum, bis ich tatsächlich fündig wurde.
"Sirius? Was zum Teufel machst du hier?!"

Louna Black- Decisions of LoveTahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon