14. Kapitel: Gib niemals auf !

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Es ist viel Zeit vergangen. Mir kommt es wie eine Ewigkeit vor. Seit einer Ewigkeit, falle ich in eine schwarze Leere. Sie ist pechschwarz... Meine ganze Umgebung ist das. Ich verstehe es nicht, aber... es fühlt sich nicht schlimm an, aber frei fühle ich mich auch nicht. Fühlt sich der Tod so an...? Ist der sogenannte Tod so ? Bin ich es überhaupt? Ich habe Fragen über Fragen, aber keine Antworten... Keiner beantwortet es mir und kann es auch nicht. Es ist irgendwie... blöd. Alles ist einfach blöd... ich will nur meine Ruhe haben. Seufzend öffne ich meine Augen und sehe wieder in die leere Dunkelheit, bis kleine Lichtrisse entstehen und vor mir in Lichtgeschwindigkeit Bilder auftauchen. Es vergeht zu schnell. Ich kann nichts deutlich erkennen. Die Geschehnisse verändern sich in Millisekunden und es kommen immer neue. Nur was, was taucht vor mir auf ? Ich strecke meine Hand nach oben und plötzlich bleibt es bei einem Bild stehen. Es kommt mir sehr bekannt vor, denn es ist das Bild, das mir einst Itachi gezeigt hat... von seiner Vergangenheit. Meine Augen weiten sich leicht, als sich die Haarfarbe des weißhaarigen Mädchen sich ändert und es zu einem dunklen Braun wird. Es wird zu meiner Haarfarbe. Das Mädchen ändert sich auch etwas. Ihre Größe, ihr Aussehen, die Gesichtszüge. Alles an ihr, als ob sie älter wird und sich in eine bestimmte Person verwandelt und man die Ähnlichkeiten erkennt, als ob...

"Ich es wäre..." laut spreche ich meinen Gedanken aus und in dem Moment, als ich blinzel, verwandelt sich meine Umgebung wieder in eine andere. Es ist die von vorhin. Ich sinke immer noch in die Tiefe und die Luftblasen, die aus meinem Mund kamen, als ich sprach, steigen hinauf zur Wasseroberfläche. Meine Hand dahin gestreckt. Ich war wohl... ohnmächtig. Oder nicht...? Ich weiß nicht mehr, was Realität ist und was nicht, aber mir wird eins klar. Aufgeben ändert nichts ! Ich renne nur weg.... vor dem Leben, das ich nicht mal vernünftig kannte. Die Entschlossenheit, die nicht mehr da war, bildet sich langsam wieder und das zum Glück noch früh, denn langsam geht mir die Luft aus und wenn ich noch einige Minuten im Wasser bleiben würde, dann wäre es ehrlich mein Ende.

Mit aller Kraft schwimme ich zur Wasseroberfläche und gebe mein bestes, obwohl es mir so rüberkommt, als ob es nie endet. Ich bin so tief ins Wasser gesunken, dass ich nicht mal mehr es hinauf schaffe... aber nein Yuki...! Du darfst nicht aufgeben. Nicht dieses Mal ! Zwar bemerke ich langsam die Schmerzen wieder und das erschwert es mir nur noch mehr, aber ich versuche es zu vergessen. Nur jetzt... denn wenn ich mich nur darauf konzentrieren würde, dann... dann könnte ich es nicht schaffen. Ich will nicht sterben... noch nicht. Das ist mir endlich bewusst... Ich werde nicht aufgeben ! Die Mondlichter erscheinen wieder und ich sehe sie. Ich sehe verschwommen die Lichter am Himmel. Das Wasser verursacht es, aber wenn ich den Moment in ein Bild packen könnte, würde ich es tun. Es ist schön. Es sieht so friedlich aus, obwohl ich gerade mein Bestes gebe um nicht zu sterben. Welch Ironie...
Ich mache mir gerade Gedanken über die Ästhetik der Natur und vergesse kurz mein Leben, obwohl ich gerade eben noch gesagt habe, ich will nicht sterben. Ist das ein Ablenkungsmanöver...? Damit ich meine Angst vergesse, dass ich versage...? Das kann ehrlich sein... denn ich habe Angst. Ich habe Angst zu verlieren.

Ich schwimme weiter zur Wasseroberfläche und es kommt mir so rüber, als ob das Ziel nah wäre, nur schaffe ich es, dennoch nicht. Mir fehlt auch der Sauerstoff und ich kann nicht mehr, aber ich tue es. Ich tue es dennoch... aber mein Körper macht nicht mehr mit. Mein Bewusstsein will es, aber mein Körper sagt nein. Er will nicht mehr, er kann nicht mehr... weswegen ich es auch nicht mehr kann. Obwohl ich es so weit geschafft habe, dass meine Hand die Wasseroberfläche erreicht und ich meine Hand zum Licht strecken konnte, so dass sie nicht mehr im Wasser war, hat mein Körper nicht mehr mitgemacht. Ich verschlucke ausversehen Wasser, als ich aus Reflex versucht habe zu atmen, ging es schief, denn das Wasser gelangte in mein Mund und durch meinen Mund in meine Speiseröhre. Ich konnte den ganzen Prozess spüren und kann es auch nicht aufhalten. Alles geschieht gerade und ich versuche nur zu atmen. Ich denke nicht mal daran hoch zu schwimmen. Die Panik in mir steigt weiter und weiter. Ich halte mich am Hals und versuche zu atmen, aber es gelingt mir nicht, denn wie auch... im Wasser atmen ? Aber... ich will es. Es macht mein Körper. Mein Körper tut das alles. Er braucht Sauerstoff, weswegen er diese Panik ausschüttet und jeglichen klaren und logischen Gedanken von mir zur Seite wirft, weshalb ich auch nichts tun kann und plötzlich schwarze Flecken vor meiner Sicht auftauchen und mein Bewusstsein wieder mal rauben.

Die vergessene Seele - Itachi x OcDonde viven las historias. Descúbrelo ahora