Kapitel 65

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„Endlich sind wir da. Das Score-Stadion. Hier wird die Legende von Hop beginnen!", jubelte Hop laut neben uns. Victor und ich hielten uns von der Lautstärke die Ohren zu. „Mensch, Hop! Hör auf so rumzuschreien! Da werden unsere Ohren taub. Und die Leute schauen schon.", schimpfte ich. „Tut mir leid. Aber ich kann nichts anders. Ich bin so aufgeregt. Ich würde am liebsten jetzt auf der Stelle kämpfen.", sagte er und hüpft aufgeregt auf und ab. Immer mehr Leute blickten uns verwundert an. Jetzt reicht es! Genervt packte ich seine Kapuze und schleifte ihn hinter mir her. „Hey, Erika. Was soll das wieder lass mich los!", jammerte Delions kleiner Bruder. „Nein!", meinte ich nur und ging weiter. „Ich werde es so lange machen, bis du aufhörst so rumzuschreien und uns zum Griffel zu machen!", fuhr ich fort. „Du beleidigst gerade die ganzen Griffel auf dieser Welt. Und ich hab's kapiert. Ich werde jetzt nicht mehr so laut reden. Kannst du mich nun endlich wieder loslassen?", flehte er mich langsam verzweifelt an. Seufzend ließ ich seine Kapuze los und Hop stolperte leicht nach hinten. Victor musste sich bei dem Anblick sein Lachen verkneifen. „Hör auf zu lachen, Victor!", brüllte der Viollethaarige ihn an. Sofort schaute ich ihn mit einem 'Was habe ich gerade gesagt? ' Blick an. Geschwind hört er auf zu reden. Manchmal muss man ein bisschen streng zu ihm sein, damit er einem gehorcht.

Doch leider hielt es nicht lange an. Denn sobald wir das Stadion betraten prescht Hop wie ein kleines Kind zum Empfang. Ich wollte ihn gerade wieder aufhalten, jedoch wurde ich von Victor aufgehalten. „Das wird nicht helfen. Du kennst ihn doch. Er wird sich schon wieder beruhigen.", erklärte er mir. Mir blieb wirklich nichts anderes übrig. „Der Empfang ist gleich hier. Ich war der allererste Challenger, der sich angemeldet hat! Ist das nicht cool? Aber ich bin nicht nur der Allererste, sondern auch der Allerbeste, hab ich Recht? Hehe...", strahlte Hop begeistert. Seufzend ging zum Empfang, um mich ebenfalls anzumelden. „Du bist Challenger Erika, richtig? Wir haben deine Kämpfe mit Spannung verfolgt! Gemäß den Regeln muss ich aber trotzdem überprüfen, ob alle Orden in deinem Besitz sind.", begrüßte mich der Ligaangestellte. Ich nickte und holte meine Ordenbox raus und zeigte ihm meine gesammelten Orden. Nachdem die Formalitäten erledigt wurden, quasselte Hop schon wieder los: „Ich bin so was von bereit, endlich vor allen Leuten gegen euch zu kämpfen! Betys wurde ja letzten Endes disqualifiziert... Aber irgendwie hab ich das Gefühl, dass wir ihn noch nicht zum letzten Mal gesehen haben. Wie auch immer. Kommt lasst uns in den Wartebereich gehen."

Er wollte gerade losmarschieren, als ein Wolwerock plötzlich vor ihm stand. Dieser blickte Hop kurz an, ehe er ihn umstößt und ihn abschleckte. Hop ist mit dieser Situation ziemlich überfordert. Zum Glück sprang der Wolwerock in der Zwielicht Form wieder von ihm runter und blickte mich an. Sofort begannen seine Augen vor Aufregung zu leuchten. „Faolan?", fragte ich vorsichtig. Kaum hatte ich das ausgesprochen, schon lag ich ebenfalls auf dem Boden. Liebevoll schmiegt er seinen weichen Kopf an mich. „Ich hab dich doch auch vermisst, Faolan.", versuchte ich ihn zu beruhigen. Mit Mühe schaffte ich es, mich von ihm lösen. „Faolan, benimm dich sofort! Immerhin sind wir in der Öffentlichkeit.", hörte ich eine mir allzu sehr vertraute Stimme sagen. Meine Mutter pfiff den Wolf zu sich. Hops und Victors Mutter mussten ein bisschen lachen. Wieso erinnert mich die Situation wie die von vorhin?

„Mom? Was macht ihr denn hier?", fragte ich sie verwundert. „Begrüßt du so deine Mutter, nachdem du sie nach so langer Zeit mal wieder siehst?", entgegnet sie mir ein bisschen beleidigt. Aber sie begann kurz darauf zu lächeln. „War nur Spaß, Erika. Wir sind hier um euch alle drei anzufeuern. Und wir sind neugierig wies euch bei eurer Reise so ergangen ist.", fuhr sie fort. Auf einmal fällt mir auf, dass ich etwas ganz wichtiges vergessen habe. „Ich bin gleich wieder da.", entschuldigte ich mich und flitzte los. „Erika? Wo willst du denn hin? Das Turnier beginnt doch bald.", wunderte sich meine Mutter. „Ich bin nur zwei Minuten weg, versprochen.", winkte ich ab und beeilte mich nach draußen zu laufen.

Kaum war außer Sichtweite, begann ich ungeduldig in meiner Tasche rumzuwühlen. Wie konnte ich ihn nur vergessen? „Was ist los, Prinzessin?", ertönte eine Stimme nahe meinem Ohr. Erschrocken schrie ich auf. „Ich bins nur, Erika.", sagte Delion, der seine Ohren zuhielt. „Delion?! Was machst du denn hier? Erschrick mich nicht so!", beklagte ich mich. „Tut mir leid. Ich war gerade auf dem Weg zum Stadion, als ich gesehen habe, wie du rausgelaufen bist. Ich wusste nicht was los war und hatte mir Sorgen gemacht.", erklärte der Champ. „Achso... Tut mir leid, dass ich dich angeschrien habe. Aber keine Sorge. Ich bin nur kurz weggelaufen um ihn zu holen.", meinte ich und holte aus einer Box einen Pokeball raus. Delion starrte mich ungläubig an. „Ist das nicht das Voldi, dass du auf der Route vier gefangen hast?" Nervös kratzte ich mich am Hinterkopf. „Ja... es kann sein, dass ich vor lauter umherreisen ihn..." „vergessen hast?", beendete Delion meinen Satz. Ich nickte nur. Ich zögerte nicht lange und befreite den kleinen Welsh Corgi. Zum Glück, war dieser nicht sauer auf mich. „Du musst wissen, dass die Pokemon in den Boxen sich frei bewegen können und gut versorgt werden. Zumindest hast mir das Professorin Magnolica mir einmal erzählt.", beruhigt der Viollethaarige mich. Erleichtert atme ich aus und nahm den kleinen Hund behutsam in meine Arme. Glücklich schmiegt dieser an mich. „Vol!" Delion lächelte und streichelte sanft seinen Kopf. „Was hast du mit ihm vor?", erkundigte er sich bei mir, während er den kleinen Kerlchen streichelte. „Ich habe vor, ihn meiner Mutter zu schenken. Immerhin hat sie sich vor einigen Jahren von einem sehr treuen Pokemon verabschieden müssen. Ich weiß, dass man niemanden ersetzen kann, aber ich hoffe ich kann ihr damit eine kleine Freude machen." „Dann wollen wir sie nicht lange warten lassen.", schmunzelte Delion und legte kurz seine Hand auf meiner Schulter.

Gemeinsam gingen wir zurück zu den anderen. Diese waren sehr überrascht uns beiden zu sehen. „Seht Mal, wenn ich unterwegs getroffen habe.", lächelte ich und deutete auf Delion neben mir. Hop eilte zu seinem älteren Bruder und sie klatschten sich zur Begrüßung ab. Dann wendete sich der Champ zu seiner Mutter und umarmte sie kurz. „Schön dich wieder zu sehen, Delion." „Ich freue mich auch dich wieder zu sehen Mutter." „Erika, was ist das für ein Voldi in deinen Armen?", wunderte sich Hop. Nun war die Aufmerksamkeit auf mich gerichtet. Lächelnd ging ich zu meiner Mutter. „Dieses Voldi habe ich auf meiner Reise für dich gefangen Mom.", erklärte ich ihr. Mit großen Augen blickte sie mich an. „Sie es als ein kleines Dankeschön für alles an. Außerdem dachte ich... da Hundemon nicht mehr in deinem Team ist, dachte ich mir, vielleicht würdest du dieses Voldi annehmen. Ich weiß er kann deinen Hundemon nicht ersetzen, aber wolltest du nicht immer ein komplettes Pokemonteam mit Hundepokemon haben?", versuchte ich erklären. Ehe ich mich versah, wurde ich von ihr umarmt. „Ich danke dir, Erika. Natürlich werde ich dieses wundervolle Voldi nehmen. Um ehrlich zu sein hätte ich nie gedacht, dass du trotz deiner Angst, in der Lage sein würdest ein Pokemon zu fangen.", schluchzte sie. „Ich bin so froh dich so glücklich zu sehen." „Das hätte ich aber nie ohne Delion geschafft. Er hat mich einige Zeit auf meiner Reise begleitet. Nur mit seiner Hilfe konnte ich immer mehr meine Angst überwinden.", sagte ich und deutete zum Champ. Ich möchte nicht die ganzen Lorbeeren erhalten, wenn Delion mir doch geholfen hatte. Langsam löste sich meine Mutter aus unserer Umarmung, nahm das Voldi in ihre Arme und wendete sich zu Delion. „Danke, dass du Erika so unterstützt hast. Ich dachte schon, ich würde sie nie so glücklich als Pokemontrainer sehen." „Das habe ich gerne getan. Ich helfe jedem, wenn ich kann. Außerdem, war es auch mal wieder schön ein bisschen auf eine Reise zu gehen.", winkte er ab. Nachdem er kurz auf die Uhr blickte, meinte er zu Hop, Victor und mir: „Es wird langsam Zeit. Macht euch fertig. In ein paar Augenblicken beginnt das Vorturnier. Zeigt jedem alles, was ihr so draufhabt. Ich glaube an euch. Ich bin gespannt, gegen wen ich dann um meinen Titel kämpfen werde."

It's Champ Time!Where stories live. Discover now