Kapitel 84

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„Hallo, Erika. Lange nicht mehr gehört. Ich wollte mich mal erkundigen wie es dir geht.", begrüßte mich die junge Tänzerin am anderen Ende der Leitung. „Hey, Nadine. Um ehrlich zu sein weiß ich nicht wirklich wies mir geht...", gestand ich. „Sag mir nicht, dass Delion dir einen Korb gegeben hat." „Was? Nein... dazu bin ich nicht einmal gekommen..." „WAS?!?", rief sie entsetzt. Reflexartig halte ich mir das Smart-Rotom weg von meinem Ohr, ansonsten würde ich vielleicht noch taub werden. Ich befürchte allerdings, dass das Rotom in meinem Handy dies jedoch bereits ist. „Jetzt, schrei doch nicht so! Davon werde ich noch taub!", schimpfte ich. „Tut mir Leid, Mädel. Aber so was kann ich einfach nicht dulden. Wie kannst du ihn nach alldem noch kein Geständnis gemacht haben? Selbst jeder der die Nachrichten gesehen hat, weiß dass du in ihn verliebt bist." „Warte? Was meinst du mit Nachrichten?" „Ich sehe, du bist nicht auf dem aktuellsten Stand. In den Nachrichten wurde von dem Vorfall und von dem Champ-Cup berichtet. Selbst ein Blinder von hinten kann erkennen, wie ihr euch beide anseht." „Das ist nicht dein Ernst..." „Doch meine Liebe, das ist es. Wenn du so weiter machst, geht dir die Zeit verloren." „Ich glaube, das wird bald der Fall sein...", gestand ich. Schnell klärte ich die überraschte Nadine auf. „WAS?!", schrie sie. Und ein zweites Mal ist mein Ohr gestorben. Aber sie hat nicht ganz Unrecht. „Weist du was? Sag mir wo und wann die Party stattfindet und ich werde kommen.", beschloss die junge Trainerin. Schnell tauschten wir die Informationen aus und legten danach auf. Das kann ja lustig werden, dachte ich bevor ich einschlafe.

Als ich wieder aufwachte sind wir bereits bei den Kronenschneelanden angekommen. Sobald wir ausstiegen, befreite ich Krarmor und kletterte auf seinem Rücken. Glurak möchte ich zur Abwechslung eine kleine Pause gönnen. Ich bin froh, dass ich mir meine Winterkleidung wieder anhatte. Ansonsten würde ich hier erfrieren. Schnell holte ich meinen Smart-Rotom raus und öffnete die Karte. Unser Zielort ist Freezedale. Ein kleines Dorf, nicht weit von hier. Ich staunte nicht schlecht über die Eispokemon, die hier lebten. Wir flogen beim Dyna-Riesennest vorbei. Ich befürchte allerdings, dass wir dort keine Zeit für eine Erkundung dort haben werden. Ich soll mich ganz auf die legendären Pokemon konzentrieren. Und um das zu erfüllen, muss ich einen Mann namens Peony finden.

Es dauerte nicht lange, bis wir Freezedale erreichten. Es ist ein kleines Minidorf. Nur wenige Leute sind derzeit draußen unterwegs. Die meisten sind damit beschäftigt, sich um die Felder zu kümmern. Aber von einem Peony fehlt jegliche Spur. „Du musst also Erika sein. Die Assistentin von Professor Kukui.", ertönte eine männliche Stimme neben mir.

Sobald ich ihn erblickte ging ich in Kampfstellung und meine Pokemon machten sich ebenfalls kampfbereit

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Sobald ich ihn erblickte ging ich in Kampfstellung und meine Pokemon machten sich ebenfalls kampfbereit. „Stopp! Ich bin nichts Rose, Erika. Ich bin Peony. Rose ist mein älterer Bruder. Ich habe mit der ganzen Sache, das vor kurzem passiert ist nichts zu tun. Selbst ich weiß nicht wo sich mein Bruder derzeit befindet.", verteidigte er sich. Als Beweis zeigt er mir seinen Trainerausweis. „Tut mir leid, du schaust deinen Bruder sehr ähnlich. Und für einen Moment dachte ich wirklich, dass du er bist.", entschuldigte ich mich. „Da bist du nicht die einzige. Viele in Galar wissen nicht das ich existiere. Hauptsache sie kennen den tollen Rose." „Du scheinst nicht gut mit ihn zu verstehen.", stellte ich fest. „Früher waren wir uns schon Nahe, aber zur heutigen Zeit nicht mehr. Aber jetzt Schluss mit Familiendramen. Du bist aus einem bestimmten Grund hier. Gehen wir erst einmal in meine Hütte. Dann kannst du dich ein bisschen ausruhen.", beschloss er.

Drinnen machte er das Kaminfeuer an. „Professor Kukui hat mir bereits bescheid gegeben. Du sollst die legendären Pokemon die hier in den Kronenschneelanden leben aus der Ferne beobachten. Ich weiß allerdings nur von den legendären drei Vögeln und die fünf legendären Giganten. Er überreichte mir eine selbst gezeichnete Karte mit verschiedenen Beschriftungen. „Wenn du heute bereits anfangen möchtest, würde ich dir empfehlen die Vögel beim Hügel des Dyna-Baums empfehlen. Zwar wirst du schneller Informationen von allen erhalten, als von den legendären Giganten, allerdings wird es ein weiter Weg bis dorthin. Ich würde dir also raten, lieber morgen in der Früh anzufangen. Es wird außerdem die beste Zeit sein die Vögel in Ruhe zu beobachten." „Dann gehe ich morgen in aller Frühe raus." „Das ist eine gute Idee. Ich werde dir dann Proviant mitgeben. Zwar kannst du die Vögel in Ruhe beobachten. Allerdings wie sie so umherfliegen könnte es doch eine Weile dauern." Wäre es dann nicht sinnvoll zuerst mit den Giganten anzufangen?", überlegte ich, während ich einen Schluck von dem Tee nehme. „Ich würde das lieber zum Schluss machen, da die Ruinen auf völlig unterschiedlichen Orten befinden. Du wirst froh sein, wenn du eines der fünf finden würdest. Sie sind viel schwieriger zu finden, als die Vögel.", klärte er mir auf.

So beschloss ich den Rest des Tages in Freezedale zu bleiben. Peony erklärte mir, dass ich die Hütte für mich alleine haben werde. Er selbst hat eine andere Hütte mit seiner Familie. Nachdem er gegangen ist schaute ich mich neugierig die Bücherregale an. Gerade wollte ich ein Buch mit der Aufschrift „Der König der reichen Ernte" herausnehmen, als mein Smart-Rotom zum Klingeln anfängt. Zu meiner Überraschung war es Delion. „Hallo, Delion. Wieso rufst du an?", erkundigte ich mich. „Begrüßt du so einen deiner Freunde, Prinzessin?", neckte er. „Tut mir leid, Delion. Ich habe in letzter Zeit so viel um die Ohren." „Was ist los?" Schnell erklärte ich ihm die Geschichte. „Also machst du deine Ausbildung in drei Wochen in Alola weiter...", stellte der Viollethaarige fest. „Ja das werde ich. Ich hoffe dass ich danach meine Forschung hier in Galar fortsetzten kann. Immerhin kann ich euch nicht alleine lassen. Bevor ich's vergesse. Tut mir leid, dass ich nicht den kompletten Kampf sehen konnte. Officer Rocky hat mir so viele Fragen gestellt. Ich dachte ich würde es nicht mehr schaffen." „Gib dir nicht die Schuld, Prinzessin. Das kann mal vorkommen. Ich bin froh dass du wenigstens am Schluss da gewesen bist." „Verloren hast du allerdings trotzdem..." „Das stimmt. Aber ändern kann man es nicht. Ich versuche einfach nach vorne zu blicken. Das sollst du auch, Prinzessin. Oh, ich muss leider aufhören. Wir sehen uns bei der Feier. Bis bald, Prinzessin." Mit diesen Worten legte er auf.

Seufzend holte ich das Buch aus dem Bücherregal und setzte mich mit einer weiteren Tasse Tee auf die gemütliche Couch. Meine beiden Flugpokemon machten es sich auf dem Teppich in der Nähe des Kamins gemütlich. Zu meiner Überraschung war das Buch uralt und kaum noch etwas war zu erkennen. Die Seiten sind bereits vergilbt und manche liegen nur noch lose darin. Mit großer Mühe versuchte ich etwas zu erkennen. Allerdings konnte ich nur „die Legende von dem König der reichen Ernte und seine beiden treue Rosse" entziffern. Es befanden sich auch ein paar Zeichnungen, die anscheinend den König und seine beiden Pferde darstellen soll. Oder besser gesagt ein Einhorn. Das Pferd schien irgendwie etwas wilder zu sein. Denn der König ist nur auf das Einhorn zu sehen. Wieso hat Peony mir nichts von dem König und die beiden Rosse erzählt? Ich zerbrach mir bis spät abends den Kopf. Anschließend machte ich uns Abendessen und ging früh ins Bett zum Schlafen. Ich bin echt gespannt wie das mit der Beobachtung ablaufen wird und vor allem wie lange. Auf jeden Fall werde ich mich mehr über den König und die Pferde informieren lassen. Vielleicht handelt es sich dabei auch um legendäre Pokemon, die allerdings bereits vergessen wurden.

It's Champ Time!Where stories live. Discover now