A Silent Voice 2 - Die Stimme des Herzens

Kapitel 1

Die Schule fühlt sich für Shoya anders an, als früher. Nach außen hin mag sich nicht viel verändert haben. Noch immer sitzt er an seinem Platz am Fenster, anstatt bei den Anderen zu stehen. Noch immer lauscht er lieber seinen eigenen Gedanken, als dem Gerede seiner Mitschüler.
Seine Mitschüler - für ihn sind sie nun aber nicht mehr nur namenlose Menschen. Er kann ihnen nun ins Gesicht blicken und kennt sie. Einen ganz besonders, Tomohiro, mit dem er nach der Unterrichtsstunde durch den Park geht.

,,Man bin ich froh, dass die Arbeit auf nächste Woche verschoben wurde. Es ist nicht so, dass ich nicht schlau genug wäre, aber wenn ich mich entscheiden müsste zwischen lernen und..." Er hält inne, als er erkennt, das Shoya mit seinem Gedanken nicht bei ihm ist. ,,Shoya? Shoya!" ,,Mhh?" Shoya blickt ihn verwirrt entgegen. „Man du warst echt noch nie ein guter Gesprächspartner, mein Freund." ,,Tut mir wirklich Leid. Ich...ich kann nicht aufhören über etwas nachzudenken." sagte Shoya. ,,So so, na dann mal raus mit der Sprache." entgegnete Tomohiro erwartungsvoll. Shoya wurde rot und blickte zu Boden. ,,Ähm also, naja... Weißt du, kurz nachdem Ich im Krankenhaus aufgewacht bin, habe ich mich mit Shoko getroffen und... Also es war auf der Brücke." ,,Etwa die Brücke, von der ihr beiden runter gesprungen seid, auch wenn das verboten ist? Ich denke Yuzuru hat das Bild immernoch irgendwo."
,,Jaa genau die. Also an dem Tag, in dieser Nacht, haben wir uns geküsst." Bei diesen Worten sprang Tomohiro auf. ,,Und das erfahre ich erst jetzt?! Sag schon, was ist dann passiert? Was ist jetzt mit euch beiden?" ,,Naja, das weiß ich eben nicht. Auf dem Fest war es als wäre nicht passiert..."

Der Tag, an dem alle seine neu gewonnenen Freunde auf dem Schulfest waren, war für Shoya ein ganz besonderer. Er wird sich immer an die ausgeglichene und fröhliche Stimmung erinnern, die ihn die Erlebnisse der vergangenen Zeit vergessen ließen. Nachdem er Schoko vor ihrem Sprung in die Tiefe retten konnte, sah er sie an jenem Tag lachend vor sich, wie sie bei den Anderen steht. Aber hebt sie sich von ihnen ab? Ist sie für Shoya mehr als nur eine Freundin? Irgendwie war sie das schon immer gewesen, doch...

Tomohiro reist ihn aus seinen Überlegungen. ,,Ich weiß genau, was du tun musst Kumpel. Lade sie ein und regel die Sache."