Kapitel 11

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Die nächsten Tage verliefen eher ruhig. Shoya saß regungslos auf seinem Bett in seinem immernoch halb leeren Zimmer und fühlte sich, als würde jeder Schritt den er nun tun würde, alles nur noch schlimmer machen. Von Naoka hatte er nach dem Vorfall nicht mehr gehört. Vielleicht ist es besser, wenn beide so tun, als wäre nichts geschehen. Die ganze Zeit fragte er sich nur, wie es Shoko wohl geht, aber traute sich nicht ihr zu schreiben. Was wenn sie ihn nun nicht mehr sehen will? ,,Hilf mir zu Leben" hatte er auf der Brücke zu ihr gesagt. Er wollte nicht mehr ohne sie sein. Er brauchte sie. Was, wenn sie ihn auch braucht, aber er sie jetzt wieder im Stich lässt...

Ruums. Mit einem heftigen Schlag wurde seine Zimmertür geöffnet. Yuzuru blickte ihm böse entgegen. ,,Du wirst das wieder in Ordnung bringen!" Shoya suchte verzweifelt nach den richtigen Worten. ,,Yuzuru ich..." ,,Seit Tagen sitzt Schoko nur noch heulend in ihrem Zimmer. Was auch immer zwischen euch vorgefallen ist, du musst sie wieder normal werden lassen, sofort!" Es schien sie nicht zu Interessieren, was tatsächlich passiert war und er hätte es ihr auch ungern erklären wollen. Schuldgefühle packten ihn. In Wirklichkeit hatte er beide enttäuscht. Auch Yuzuru, die für ihn immer mehr wie seine eigene kleine Schwester, oder ihrer Art nach zu seinem kleinen Bruder, wurde.

Nach dieser abrupten Unterhaltung, endete Shokos Schwester dann schließlich mit: ,,Du hast sie schon einmal gerettet und dafür waren wir dir sehr dankbar. Also steh einfach auf und bieg das wieder hin!!"

Shoya durfte sich nicht wieder zurückziehen. Er musste handeln.

A Silent Voice 2 - Die Stimme des HerzensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt