A Silent Voice 2 - Die Stimme des Herzens

Kapitel 9

Bis zum Abend war noch viel Zeit, als sich Shoya auf den Weg nach Hause befand. So schrieb er Shoko eine Nachricht, ob sie gerade in der Nähe sei. Als keine Antwort kam, vermutete er, dass sie heute länger in der Schule ist. Shoya beschloss daraufhin die Zeit zu nutzen, und sich seinen Ängsten zu stellen, als er in Richtung des Katzencafés abbog, in dem Naoka arbeitete. Was mach ich hier überhaupt? Bestimmt ist sie nicht da. Und was, wenn Toshi sich wirklich nur geirrt hat? Man wär das peinlich... überlegte er. Doch dann vernahm er ein leichtes Schluchzen, hinter der Ecke des Ladens. Er lief darauf zu, um nachzusehen von wem es kam.

,,Naoka?"

,,Shoya? Was willst du denn schon wieder hier?" reagierte sie schroff.

,,Ist irgendwas passiert?" fragte Shoya.

,,Ich wollte nie in diesem dummen Laden arbeiten, aber wie soll ich bitte sonst das Geld für das Studium zusammenbekommen? Aber wenn das so weiter geht, muss ich mich nach ner neuen Arbeitsstelle umsehen. Das ist doch alles sinnlos."

Shoya beschloss mit der Geschichte zu antworten, als seine Mutter sein hart verdientes Geld ausversehen verbrannte. Den Teil, dass es sich dabei um sein Abschiedsgeld handelte, kurz bevor er von der Brücke springen wollte, ließ er dabei allerdings aus. ,,Shoya" sagte Naoka einige Minuten später ,,Wir haben uns doch immer so gut verstanden. Ich habe dich schon einmal gefragt, ob du mich hasst, aber eigentlich kann ich mir das nicht vorstellen." Shoya wusste, dass das stimmte. Er hatte wohl nie wirklich jemanden gehasst - außer sich selbst. Die beste Antwort die ihm einfiel war:,,Es wäre schön, wenn wir uns nicht wieder aus den Augen verlieren würden." Dass diese Wortwahl nicht die richtige war, merkte er erst nachdem das passierte, womit er nie gerechnet hätte. Ehe er etwas dagegen tun konnte, beugte sich Naoka zu ihm und gab ihm einen Kuss. ,,Das werden wir nicht." sagte sie leise ,,Ich muss jetzt los." Und war noch in der gleichen Sekunde verschwunden.