Kapitel 7

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Naoka saß allein am Fuß der Treppe zum Schulgebäude, von dem sich die meisten Leute bereits entfernt hatten. Sie bemerkte Shoya schneller als erwartet, wartete aber ab, bis er nahe bei ihr stand. Bevor er etwas sagen konnte, begann sie mit: ,,Na, hattest du Sorge ich steh irgendwo am Abgrund und muss gerettet werden?" Sie war noch nie besonders feinfühlig mit Worten. ,,Geht es dir gut?" fragte Shoya. ,,Sollte man dich das nicht fragen? Oder Shoko? Denkst du nicht sowieso die ganze Zeit nur an sie? Los, lauf ihr doch nach, vielleicht erwischt du sie noch, bevor ihre Mutter euch sieht." Shoya fühlte sich ertappt und war überrascht, dass sie scheinbar immernoch so gut über ihn bescheid weiß. Dabei hatte er heute kaum mit Shoko geredet. Irgendwas ist zwischen ihrer Mutter und Naoka vorgefallen, das ist sicher. Und dass zwischen Ihr und Shoko einiges vorgefallen ist, wusste schließlich jeder. ,,Ich werde sie immer hassen" hallen ihre Worte in seinem Kopf wieder. Aber wieso? Wieso konnte sie nicht auch die Vergangenheit langsam hinter sich lassen? Oder gab es etwas gegenwärtiges, dass einen Keil zwischen die Beiden trieb?

,,Wir könnten ja wieder zu den Anderen gehen, ich glaube sie wollten gemeinsam noch etwas essen." Naoka blickte ihm tief in die Augen, aber es war ihm nicht direkt unangenehm, so wie bei Anderen. ,,Ich komm schon klar. Danke, dass du nach mir gefragt hast. Wir sehen uns Shoya." Und dann ging sie weg.

A Silent Voice 2 - Die Stimme des HerzensWhere stories live. Discover now