Kapitel 12

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Shoya wollte sein bestes geben - alles in diese eine Chance setzen. Er hatte mit Yuzuru ein ,,zufälliges" Treffen mit Shoko vereinbart. Diese sah er nun, wie sie von ihrer kleinen Schwester vorangezogen wurde, auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Sie sah müde aus. Zügig und möglichst unbemerkt versuchte er die beiden einzuholen.  Er konnte nicht wissen, unter welchem Vorwand Yuzuru sie herausgelockt hatte, aber sie war sichtlich überrascht, plötzlich Shoya zu sehen, der sie dann vorisichtig von hinten antippte.
,,Hi Shoko..." Ohne die hilfe von Yuzuru, die sie am Arm packte, hätte sich Shoko schon längst der Situation entzogen. Ihre abwehrende Haltung, spiegelte sich auch in ihrem verletzten Blick wieder. ,,Ig dade wir Lieve" begann sie undeutlich in Worten, aber deutlich in ihrer Gestik, mit der Beschuldigung. Sie hatte nun Tränen in den Augen und wirkte sichtlich enttäuscht. ,,Shoko, Es tut mir so Leid" begann Shoya mit einfachen Gebärden auszudrücken. ,,Du hast es falsch verstanden. Ich und Naoka nicht Liebe. Ich..." er wurde Rot. ,,Ich Liebe dich!" Dabei zeigte er auf Shoko, die noch etwas ungläubig, aber hoffnungsvoller aussah.
,,A Aber du Kuss... Sie" stotterte sie.
,,Naoka hat mich geküsst, Ich wollte nicht... "
,,Okay, okay " begann Yuzuru sie zu unterbrechen. ,,Das wird mir echt zu viel. Bah! Ich geh dann mal." Sie warf Shoya einen letzten aufforndernden Blick zu.

Nun lag es ganz allein an ihm. Shoya blickte zu Shoko und überlegte, wie er sie überzeugen konnte, ihm wieder zu vertrauen. Es war keine Zeit, für lange Erklärungen und auch nicht, um sich weiter Sorgen zu machen, was passieren könnte.
,,Ich liebe nur dich" Er hoffte, dass diese wenigen, aber aufrichtigen Worte genügen würden. Dann streckte er seine Arme nach ihr aus und zog sie an sich. Shoko weinte immernoch, als sie sein Gesicht in sein T-shirt vergrub. In dem Moment verstand Shoya, dass diese Geste, diese innige Umarmung mehr sagte, als es Worte hätten je tun können. Denn Kommunikation besteht nicht nur aus Worten. Ein Blick, ein Lächeln, ihr Körper an seinen geschmiegt, durch diese Form der Sprache, hatte er es geschafft zu ihrem Herzen durchzudringen.

A Silent Voice 2 - Die Stimme des HerzensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt